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Der Zwang zur Serie. Serienmörder ohne Maske.

Der Zwang zur Serie. Serienmörder ohne Maske.

Titel: Der Zwang zur Serie. Serienmörder ohne Maske.
Autoren: Hans Pfeiffer
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Tanners Close weiterzutrinken. Das Mädchen folgte ihm und trank dort bis zur Besinnungslosigkeit, Burke und Hare erdrosselten sie und brachten sie zu Knox. Sie erklärten dem Professor, sie hätten die Leiche auch nur gekauft, das Mädchen sei an Alkoholvergiftung gestorben. Knox stellte keine Fragen und zahlte zehn Pfund.
    Mary Petersons Schönheit und makellose Figur versetzten Knox in helles Entzücken. Er ließ die Leiche von allen Studenten bewundern und beauftragte einen Maler, sie zu zeichnen. Der Maler verglich die Tote mit einer Göttin, wie sie in solcher Vollkommenheit nur von griechischen Künstlern geschaffen worden sei. Knox legte dann die Leiche in Spiritus und bewahrte sie noch längere Zeit als Demonstrationsobjekt auf.
    Die schöne Mary war so manchem Medizinstudenten bekannt. So war es nicht verwunderlich, daß ihr Tod bald in der Öffentlichkeit bemerkt und heftig diskutiert wurde. Merkwürdigerweise aber interessierte sich die Polizei weder für die Gerüchte über Marys Ermordung, noch forschte sie an ihrem letzten Aufenthaltsort nach, im Sektionssaal der Anatomie. Von hier aus hätte sie die Spur zum Tatort zurückverfolgen können.
    Auch heute fragt Professor Knox nicht nach der Herkunft der Leiche von Mary Campbell. Er beugt sich zwar zum Hals der Toten hinab und betrachtet die Würgemale, zahlt aber dann den üblichen Preis. Der Preis ist inzwischen gestiegen, dank der verläßlichen Geschäftsbeziehung zwischen der Anatomie und der Leichenhandelsgesellschaft Burke und Hare. Knox zahlt jetzt zehn Pfund.
    Das ist der letzte Verdienst der beiden Jungunternehmer.
    Während Burke und Hare die Leiche Mary Campbells in die Anatomie gebracht hatten, waren die Grays zum Polizeirevier gegangen und hatten gemeldet, im Nachtlogis Tanners Close sei eine alte Frau ermordet worden. Sergeant-Major Fisher hört sich den Bericht ungläubig an. Der ehrbare Wirt von Tanners Close ein Mörder! Und auch Mr. Burke hatte sich niemals etwas zuschulden kommen lassen! Ein bescheidener Schuhmacher erwürgt doch keine arme alte Frau! Die Grays beharren auf ihrer Aussage. Fisher beauftragt den Konstabler Finlay, sich im Nachtlogis umzusehen und Grays Aussage zu überprüfen.
    Finlay begibt sich mit den Grays zum Tanners Close. Dort trifft er nur Burke an, der inzwischen aus der Anatomie zurückgekehrt ist. Finlay macht Burke mit Grays Anschuldigung vertraut. Eine üble Denunziation, erwidert Burke, aus Rache, weil den Grays das Quartier wegen schlechten Benehmens gekündigt worden sei. Finlay verlangt, Mary Campbell zu sprechen. Burke erklärt, sie sei bereits heute früh weggegangen, um ihren Sohn zu besuchen. Daraufhin besichtigt Finlay die Kammer, in der die Leiche gelegen haben soll. Er entdeckt Blutflecke auf dem Bett, auf dem Fußboden und am Stroh in der Ecke. Verdächtig erscheint Finlay auch ein Haufen Kleider, die von verschiedenen Personen zu stammen scheinen.
    In der Küche trifft Finlay auf Helen und fragt sie, wann Mary Campbell weggegangen sei. Schon gestern abend, erwidert Helen. Der Widerspruch in der Aussage von Burke und Helen verstärkt Finlays Mißtrauen. Kurzerhand erklärt er Burke und Helen für verhaftet und nimmt sie mit zum Revier.
    Bei einer ersten Vernehmung durch Sergeant-Major Fisher leugnen Burke und Helen hartnäckig, Mary Campbell sei im Nachtlogis ermordet worden. Irgendwann jedoch macht Burke eine unvorsichtige Bemerkung, aus der Fisher schließt, Burke habe eine Geschäftsbeziehung zu Professor Knox.
    Jedenfalls, so geht aus den zeitgenössischen und späteren Berichten hervor, sucht der Sergeant-Major Knox auf und überprüft den Sektionssaal. Im Nebenraum entdeckt er eine Teekiste, in der die Leiche einer alten Frau liegt. Gray wird hinzugeholt, um sie zu identifizieren. Er erkennt sie als Mary Campbell wieder. Knox behauptet, er sei nicht in der Lage, etwas über Herkunft und Erwerb der Leiche zu sagen. Fisher begnügt sich mit dieser Erklärung. Er läßt Marys Leiche ins Polizeirevier bringen und ordnet auch die Verhaftung von Hare und seiner Frau an. Dann konfrontiert er die vier Häftlinge mit der Toten in der Teekiste.
    »Wir kennen sie nicht. Haben sie nie gesehen, weder lebend noch tot!« erklären sie einstimmig. Die Verhaftung der vier Mordverdächtigen erregt in Edinburgh großes Aufsehen. Man erinnert sich wieder an das Verschwinden des sechzehnjährigen Jamie und der schönen Mary Peterson. Und die Presse stellt eine Frage, die bisher niemand so offen zu äußern
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