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Der Zauberer von Linn

Der Zauberer von Linn

Titel: Der Zauberer von Linn
Autoren: Alfred Elton van Vogt
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befahl:
    »Bringt mir ein Teleskop. Ich muß versuchen, in das Innere dieses komischen Dinges hineinzusehen.«
    Das war ein seltsamer Einfall, und die Methode war ein wenig rauh. Zwei Männer brachten das Teleskop und stießen das lange, dünne Gerät durch die äußere »Haut« des Energieballs. Gespannt hielt Czinczar sein Auge an das Okular.
    Was er sah, war erschreckend und faszinierend zugleich. Er sah ein gestirntes Universum! Verwirrt trat er zurück und versuchte sich selbst klarzumachen, was das bedeutete.
    Die Kugel, so entschied er schließlich, mußte ein »Loch« im Weltraum sein. Voll Verwunderung blickte er auf den Energieball, der sich stetig in seinem Behälter hin und her bewegte. Wie konnte ein silbriger, ballähnlicher Gegenstand eine Öffnung in irgend etwas sein?
    Er zog das Teleskop heraus und drückte seinen eigenen Finger in die Kugel. Er spürte nichts, keinen Widerstand, keine Bewegung.
    Er überlegte, ob er nun wohl die Tiefe des Alls berührte. Ein Finger, der sich von irgendwoher in ein Vakuum streckte. Gedankenvoll entfernte er sich ein paar Schritte und setzte sich auf einen Felsen. Als sich der Himmel im Osten langsam zu lichten begann, saß er noch immer dort.
    Er hatte sich entschlossen, Clane jegliche Gelegenheit zu gewähren, diese Kugel gegen die fremden Eindringlinge zu verwenden.
    Als die Sonne über dem Horizont aufstieg, wurde der Schrein mit der Kugel zu dem wartenden Schiff gebracht. Der Kommandant hatte den Befehl erhalten, ohne Verzögerung die Atmosphäre zu verlassen und eine Kreisbahn um die Erde einzuschlagen.
    Die größte Waffe, die jemals ersonnen worden war, befand sich im Besitz Czinczars.
    Und doch war der Barbar nicht restlos zufrieden. Ruhelos schritt er in dem Raum auf und ab, der sein Hauptquartier darstellte. Immer und immer wieder überdachte der Mann alle Einzelheiten seiner augenblicklichen Situation. Er wußte um das Geheimnis von Macht und Erfolg. Doch jetzt, da er seine Hand danach ausstreckte, wurde er unsicher.
    Männer kamen und gingen. Die Spione brachten Informationen. Das fremde Schiff war gefallen. Jerrin war tot. Clane hatte die Gelegenheit nicht genutzt, das verwaiste Amt des Lordführers an sich zu reißen. Ja, er instruierte seine Leute sogar dahingehend, den Plan, Calaj auf den Thron zu setzen, zu unterstützen.
    Czinczar schüttelte den Kopf, als er das erfuhr. Er konnte es nicht begreifen. Er hätte sicher ganz anders gehandelt.
    Am sechsten Tag nach Jerrins Tod traf ein Kurier der Linn ein und überbrachte den Befehl, daß Czinczar sich sofort zu Clane zu begeben habe. Der Barbar befürchtete zwar das Schlimmste, aber es blieb ihm keine andere Wahl, wollte er keinen frühzeitigen Verdacht erregen.
    Und so kam es, daß er mit seiner Leibwache in einem Schiff der Linn zum Landsitz des Mutanten gebracht wurde. Als er seine Füße auf den Boden setzte, sah er hoch über sich das Schiff der Fremden am Himmel schweben.
    Nur wenige Soldaten lungerten herum, und es sah alles ganz harmlos aus. Czinczar bemerkte, daß viele Luken des erbeuteten Schiffes geöffnet waren und daß ein ständiger Verkehr zwischen diesen Öffnungen und der Erde stattfand. Seine Spione hatten ihm darüber berichtet, aber jetzt war er doch sehr erstaunt darüber. Das Schiff sah irgendwie hilflos aus, jedem Angriff schutzlos ausgeliefert. Doch gerade diese offensichtliche Hilflosigkeit machte ihn nachdenklich. Es war kaum anzunehmen, daß Clane eine derartige Nachlässigkeit begehen würde; trotzdem fluchte der Barbarenführer innerlich, daß er sich die Chance einer militärischen Möglichkeit hatte entgehen lassen.
    Das erstemal im Laufe seiner Karriere hatte er eine Gelegenheit versäumt. Die Vorahnung drohenden Unheils bemächtigte sich seiner.
    Ein Offizier trat auf ihn zu, salutierte korrekt und verbeugte sich dann vor Czinczar.
    »Exzellenz, wollen Sie und Ihr Stab mir bitte folgen?«
    Czinczar erwartete, in die Residenz des Landsitzes geführt zu werden. Statt dessen geleitete ihn der Offizier zu einem kleinen Steingebäude, das hinter dickem Gebüsch verborgen war, und verbeugte sich wiederum.
    »Wollen Sie bitte eintreten – langsam, einer nach dem anderen, damit die Maschine ein ... ein Foto machen kann.« Er hatte fast unmerklich gezögert. Nun setzte er rasch hinzu: »Lord Clane bat mich, Ihnen klarzumachen, daß diese Maßnahme unerläßlich ist, da Sie sonst nicht an Bord der Solar Star kommen können.«
    Czinczar erwiderte nichts. Er gab seinen Leuten
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