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Der will doch nur spielen: Roman (German Edition)

Der will doch nur spielen: Roman (German Edition)

Titel: Der will doch nur spielen: Roman (German Edition)
Autoren: Meg Cabot
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sollte ich einfach zu ihm zurückgehen, ich meine, so schlimm ist es doch gar nicht, mit einem Mann zusammen zu sein, der auf die Ehe pfeift. Viele Frauen würden sterben für einen Freund wie Dale. Immerhin hat er mich weder geschlagen noch betrogen. Ich glaube, er liebt mich wirklich, und es ist sowieso bloß ein alberner Gesellschaftsbrauch. Das Heiraten, meine ich.
    Leider erinnere ich mich noch ganz genau, dass Professor Wingblade uns im Einführungskurs Soziologie erklärt hat, dass es in jeder menschlichen Gemeinschaft auf der Welt, selbst in Teilen Mikronesiens, wo seit hunderten von Jahren kein Außenkontakt zu fremden Kulturen besteht, eine Art Zeremonie gibt, bei der sich zwei Liebende vor den Augen ihrer Angehörigen ewige Treue schwören. Ich meine, im Grunde pfeift Dale auf eine jahrtausendealte Tradition, indem er behauptet, wir brauchten keinen Trauschein, um eine gute und liebevolle Beziehung zu führen. Aber das ist einfach nicht wahr.
    Was nicht heißen soll, dass ich morgen wieder zu ihm ziehen würde, wenn er mir heute einen Heiratsantrag machte. Ich meine, ich will nicht, dass er mich nur fragt, weil es mein Wunsch ist. Ich möchte vielmehr, dass er mich fragt, weil er sich ehrlich und aufrichtig seine Zukunft nicht ohne mich vorstellen kann. Bloß hat es den Anschein, als wäre Dale nicht fähig, sich seine Zukunft vorzustellen, abgesehen von einer, in der der Kühlschrank stets bis obenhin mit Bier gefüllt ist, weshalb er nie vergisst, welches zu kaufen.
    Aber ich bezweifle, dass ich in Dales Zukunft auftauche, und − ich bin mir nicht einmal mehr sicher, ob ich überhaupt in seiner Zukunft auftauchen will, denn die Wahrheit ist, nachdem ich erlebt habe, wie Craig und Jen miteinander umgehen, weiß ich, wie echte Liebe aussieht, nämlich ganz anders als zwischen Dale und mir, und ich finde, ich habe echte Liebe verdient. Ich glaube, irgendwo dort draußen wartet sie auf mich, ich weiß nicht, wo, aber irgendwo …
    O Gott, sie kommt.

Aufzeichnungsprotokoll Mitarbeitergespräch
     
    Mitarbeiter: Ida Lopez
    Personalabteilungsvertreterin: Kathleen Mackenzie
    Datum: Mittwoch, 15:15 Uhr
     
KM:
Äh … Sekunde noch, Mrs. Lopez. Ich muss erst das Ding hier einschalten … äh … Test … Test. Oh, Augenblick. Ups. So. Ich glaube, jetzt ist es an. Läuft es?
IL:
Die kleinen Räder drehen sich.
KM: 
Äh … okay. Gut, hier ist Kathleen Mackenzie, und ich … führe ein Mitarbeitergespräch mit Ida Lopez. Mrs. Lopez, ich habe die Anweisung erhalten, unser Gespräch aufzuzeichnen, sowohl zu Ihrem eigenen Schutz als auch zu meinem.
IL:
Ich verstehe, Carina .
KM:
Okay. Gut. Vielen Dank, dass Sie gekommen sind, Mrs. Lopez. Ich … äh … Ich muss leider …
IL:
Ach, schon gut, ich gerne mache einen Besuch bei meiner Kate. Und wie hübsch du heute wieder aussiehst, in deine rosa Top.
KM:
Danke, Mrs. Lopez. Ich …
IL:
Hübsch wie eine Filmstar. Und auch so schlank. Zu dünn, wenn du fragst mich. Ich weiß nicht, was ist los mit euch Mädchen von heute, dass ihr hungert, um zu werden immer dünner. Was ist schön daran, zu sein so mager? Denkt ihr, die Männer wollen haben im Bett eine Bohnenstange? Wo ist da der Spaß? Würdest du gehen ins Bett mit eine Bohnenstange? Nein, du würdest nicht. Hier hast du eine Keks, Kleines.
KM:
Oh, danke, aber wirklich, ich sollte nicht …
IL:
Du solltest nicht was, Kleines? Ein bisschen Fleisch bekommen auf die Rippen?
KM:
Nein, ich meine, ich sollte nicht … Mrs. Lopez, Sie wissen, dass die Kekse für die Mitglieder der Geschäftsleitung reserviert sind …
IL:
Ich verstehe nicht, warum ich kann nicht selbst entscheiden, wer bekommt meine berühmte Schokokeks und wer nicht, schließlich ich habe sie selbst gemacht. Und du hast verdient eine Keks. Bitte sehr.
KM:
Aber Mrs. Lopez …
IL:
Schau, sogar deine Lieblingssorte. Ohne Nuss. Obwohl die meisten Leute haben lieber mit Nuss. Ich kann besonders empfehlen mit Pecannuss. Mach schon. Probier, Kleines.
KM:
Mrs. Lopez, wirklich, ich …
IL:
Eine kleine Keks schadet niemand. Außerdem es bestimmt nicht stört dein hübsche Freund, wenn du zunimmst ein bisschen. Der, den ich habe gesehen letztes Jahr auf der Weihnachtsfeier mit dir. Er hat ausgesehen wie eine Mann, der mag, wenn eine Frau hat ein bisschen was auf die Rippen.
KM:
Oh, eigentlich sind er und ich …
IL:
O nein! Ihr habt euch getrennt?
KM:
Nun, ja, schon vor einer Weile. Ich meine … Wir haben uns nicht richtig getrennt. O mein Gott, Mrs. Lopez. Das ist
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