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Der wilde Planet

Der wilde Planet

Titel: Der wilde Planet
Autoren: John Scalzi
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es dieselbe Stimme war?«, fragte Holloway.
    »Als der Mensch im Gleiter saß, war er sehr laut«, sagte Papa. »Pinto ging zu ihm, um ihn sich anzusehen, aber das mochte der Mensch nicht. Ich war im Baum und hörte den Menschen schreien.«
    »Hast du damals das Gesicht dieses Mannes gesehen?«, fragte Holloway.
    »Ja«, sagte Papa und zeigte auf DeLise. »Es ist dieser Mensch.«
    Holloway blickte verstohlen zu Meyer und dann zu Aubrey und Landon, die inmitten ihrer Anwaltstruppe im Zuschauerbereich saßen. Er lächelte den beiden zu und nahm dann sein Infopanel.
    »Das ist der Tag, von dem Papa soeben erzählt hat«, sagte er und rief das Video auf, in dem DeLise im Gleiter ausrastete, während Pinto seinen Hintern an der Windschutzscheibe rieb. »Bedauerlicherweise gibt es keinen Ton zu diesem Video, aber ich glaube, es wird recht deutlich, dass Mr. DeLise eine beträchtliche Lautstärke entwickelt haben muss.«
    »Mr. Holloway, Sie haben bisher nicht erwähnt, dass Mr. DeLise Sie schon einmal besucht hat«, sagte Soltan.
    »Es scheint mir vorübergehend entfallen zu sein«, sagte Holloway. »Wahrscheinlich weil er gar nicht in meinem Haus war, sondern im Gleiter warten musste. Wie Sie hier sehen können.«
    »Warum war er überhaupt bei Ihnen?«, fragte Soltan.
    »Weil er angeblich als Leibwache für Wheaton Aubrey fungierte«, sagte Holloway.
    »Und warum war Mr. Aubrey bei Ihnen?«, sagte Soltan.
    »Ich glaube, das ist für den aktuellen Fall ohne Belang«, sagte Holloway.
    »Ich bin hier die Richterin«, sagte Soltan. »Lassen Sie mich das beurteilen.«
    »Also gut«, sagte Holloway und warf einen kurzen Blick zu Aubrey und Landon. »Sie waren zu mir gekommen, um mich zu bestechen. Ich sollte die Anhörung absagen, in der über die Intelligenz der Fuzzys entschieden werden sollte. Dafür haben sie mir den gesamten Nordost-Kontinent angeboten.«
    »›Sie‹?«, sagte Soltan.
    »Ja. Aubrey und sein Assistent Brad Landon«, sagte Holloway. »Chad Bourne war auch dabei, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er ihnen nur als Vorwand diente, um mich heimlich besuchen zu können, um das Ganze als normalen Kontakt zwischen Chad und einem seiner Vertragspartner tarnen zu können. Fragen Sie ihn danach. Ich glaube, inzwischen wäre er bereit, offen darüber zu sprechen.«
    »Das alles sind lediglich Behauptungen, Euer Ehren«, sagte Meyer. »Und ausnahmsweise muss ich Mr. Holloway Recht geben. Diese Fragen sind für die aktuelle Verhandlung ohne Belang.«
    »Dem stimme ich zu«, sagte Holloway. »Obwohl mir eben die Idee kommt, dass es eine Erklärung wäre, wie sich DeLise Zugang zu Chad Bournes Gleiter verschaffen konnte, mit dem die Männer gekommen waren. Als er längere Zeit allein im Fahrzeug saß, hätte er sich mühelos die Daten des Schlüssels kopieren können. Das heißt, solange er nicht damit beschäftigt war, die Fuzzys anzubrüllen.«
    »Dafür gibt es keinen Beweis«, sagte Meyer.
    »Es ist eindeutig zu sehen, dass er den Fuzzy anbrüllt«, sagte Holloway, der Meyers Einwand absichtlich missverstand. »Es ist sogar derselbe Fuzzy, den er später erschossen hat.«
    »Es reicht jetzt, Mr. Holloway«, sagte Soltan.
    »Das ist eine einzige Farce, Euer Ehren«, sagte Meyer. »Schlimm genug, dass Sie Mr. Holloway gestattet haben, Mr. Aubrey und Mr. Landon zu verleumden, aber die Zeugenaussage dieses Wesens ist einfach nur lächerlich. Eine visuelle Identifikation ist ihm nicht möglich, weil der Täter eine Skimaske getragen hat. Stattdessen sollen wir glauben, dass dieses Ding eine Stimme wiedererkennt, die es angeblich nur ein einziges Mal gehört hat, und das mehrere Tage nach der ersten Begegnung. Das ist ein einziger Schwindel, Euer Ehren. Nicht mehr und nicht weniger.«
    »Ich würde es zwar nicht als ›Schwindel‹ bezeichnen, aber Mrs. Meyers Einwand ist durchaus berechtigt, Mr. Holloway«, sagte Soltan. »Es gibt einen Grund, warum man von ›Augenzeugen‹ und nicht von ›Ohrenzeugen‹ redet.«
    »Euer Ehren, tun Sie mir einen Gefallen und fordern Sie Mr. DeLise auf, nicht mehr zu sprechen«, sagte Holloway.
    »Wie bitte?«
    »Bitte, Euer Ehren«, sagte Holloway.
    Soltan bedachte ihn mit einem verwunderten Blick. »Mr. DeLise«, sagte sie dann. »Ich fordere Sie auf, nichts mehr zu sagen, bis ich Ihnen wieder das Wort erteile. Sie können nicken, um Ihr Einverständnis zu geben.«
    DeLise nickte.
    »Jetzt haben Sie Ihren schweigenden Angeklagten, Mr. Holloway«, sagte Soltan.
    »Danke, aber ich
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