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Der weiße Bikini

Der weiße Bikini

Titel: Der weiße Bikini
Autoren: Carter Brown
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die
Geschäftsführung das nicht duldet. >Ich spreche nicht von Geld<, sagte
sie eiskalt. >Wenn ich gewinne, gehören Sie die nächsten vierundzwanzig
Stunden mir. Wenn Sie besser abschneiden, gehöre ich die nächsten
vierundzwanzig Stunden Ihnen .<
    Sie schnitt mit einem Verlust
von dreitausend ab, und als ich frei war, gingen wir in ihre Hotelsuite hinauf.
In meinem ganzen Leben hatte ich bis dahin kein Frauenzimmer wie Jenny
kennengelernt — jedesmal, wenn sie mich in ihre Arme nahm, war es, als sei es
das letztemal .«
    »Meinen Sie damit, daß sie sehr
leidenschaftlich war ?« fragte ich.
    »Ja, das war es vermutlich .« Seine Stimme klang zweifelnd. »Aber irgendwo fehlte was.
Später bekam ich das Gefühl, daß sie mich einfach in der Art und Weise
benutzte, wie sie einen Pagen ihre Koffer tragen ließ — weil er eben dafür da
war .«
    Er rieb sich linkisch mit dem
Unterarm über die Stirn. »Wen kümmert’s schon?
Jedenfalls ging die große Sache zwischen uns beiden ein paar Wochen. Dann haute
sie eines Morgens plötzlich ab, und ich dachte, damit sei die Affäre zu Ende.
Aber eine Woche später war sie wieder zurück. >Ich habe meinem Vater von dir
erzählt<, sagte sie. >Er ist nicht damit einverstanden, und es wird Zeit,
daß ich ihm eine Lektion erteile. Hast du für morgen irgend etwas vor, Johnny ?< Ich sagte, ich hätte nichts vor, und sie sagte mit
völlig beiläufiger Stimme: >Das ist ja prima, weil wir morgen heiraten!<«
    Ich wartete, während er sich
hinabbeugte und mühsam die Flasche über sein leeres Glas neigte, wobei die
Hälfte auf den Boden floß.
    »Ihr alter Herr war Axel
Monteigne«, sagte er langsam. »Schon mal was von dem gehört ?«
    »Ist das nicht so’n großes Tier in der Filmbranche ?« sagte ich beiläufig.
    »Das größte !« brummte er. »Ich bildete mir ein, wenn ich erst seine Tochter geheiratet hatte,
hätte ich es geschafft. Jenny erzählte mir unaufhörlich, was er für ein
Drecksack sei; aber ich glaubte es bis unmittelbar nach der Hochzeit nicht .«
    Er erzählte mir, wie der Butler
Jenny die Mitteilung übergeben hatte und dann höflich das väterliche Haus vor
ihren Nasen geschlossen hatte.
    »Jenny lachte«, sagte er, als
könnte er es noch immer nicht glauben. »Ganz, als sei das Ganze ein toller
Witz.«
    »Was geschah danach ?«
    »Ich hatte ein bißchen Zaster,
nicht viel. Sie hatte noch immer das Zeug, was sie in Las Vegas mit gehabt
hatte. Wir versetzten ein Halsband für zweitausend und fuhren nach Malibu; sie
war ganz wild aufs Wellenreiten, und außerdem war sie eine wunderbare
Schwimmerin. Was mich betrifft, ich kann nicht schwimmen, und so verbrachte ich
den ganzen Tag damit, mir Sand zwischen die Zehen rinnen zu lassen, während sie
draußen im Wasser war. Nach ein paar Monaten versetzte sie ihre Ringe, und das
hielt uns eine weitere Weile über Wasser. Dann wachten wir eines morgens pleite auf, und ich sagte ihr, daß wir nun nach Las
Vegas zurück müßten, wo ich einen Job bekommen könne. Sie lachte mich aus. Ich
wurde wütend, und ich wurde handgreiflich, vielleicht habe ich sie ein bißchen
zu sehr herumgeschubst. Am Ende jedenfalls sagte sie mir, sie wüßte, wo sie mit
Leichtigkeit Geld herkriegen könne und ließ mich sitzen.
    Ein paar Tage später kam sie
wieder und legte tausend Dollar oben auf die Kommode. Ich fragte sie, woher sie
den Zaster hätte; und sie sagte, von einem Mann.
    Ich traktierte sie mit
Ohrfeigen quer durchs Zimmer, und sie lachte dabei die ganze Zeit, als ob es
ihr Spaß machte. Schließlich kühlte meine Wut ab, und sie benahm sich, als ob
nichts geschehen sei .«
    »Sie sind also danach nicht
nach Vegas zurückgefahren ?« sagte ich.
    »Es wurde eine Art Routine«,
sagte er unbehaglich. »Am Anfang jedes Monats war sie ein paar Tage
verschwunden, kam dann wieder und lud das Geld auf der Kommode ab. Dann blieb
sie davor stehen und sah mich an, als hoffte sie, ich würde sie neuerlich
verprügeln, aber das tat ich nicht mehr .«
    »Solange das Geld regelmäßig
kam, beschäftigte Sie die Sache nicht weiter ?« fragte
ich gleichmütig.
    Sein Gesicht lief dunkelrot an.
»Sie haben eben Jenny nicht gekannt, darum verstehen Sie das nicht! Vom ersten
Augenblick an in Las Vegas war ich verrückt nach ihr, und ich hatte immer das
Gefühl, es würde andauern. Was sie auch tat, mir war alles recht, solange es
uns zusammenhielt. Jeden Tag auf dem Strand beobachtete ich die Gesichter der Muskelpakete,
wenn sie in ihrem weißen
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