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Der Weihnachtswunsch

Der Weihnachtswunsch

Titel: Der Weihnachtswunsch
Autoren: Richard Paul Evans
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Dann begann er, die Bilanzen durchzusehen, die sein Buchhalter auf seinen Schreibtisch gelegt hatte.
    Ein paar Minuten später rief Linda an.
    »Was gibt’s?«
    »Ihre Reservierungen für Park City sind bestätigt worden.«
    »Sie müssen mein Treffen um halb fünf mit Dawson absagen.«
    »Das habe ich bereits. Wollen Sie, dass ich einen neuen Termin vereinbare?«
    »Montag, wenn ich da noch was reinschieben kann.«
    »Noch etwas, Mr Kier?«
    »Nein.«
    »Es ist schön, dass Sie mal rauskommen.«
    »Wieso? Sind Sie froh, mich los zu sein?«, fauchte Kier.
    »Nein, Sir. Ich dachte nur, dass es schön ist, manchmal rauszukommen.«
    Kier legte auf, und Linda ließ den Telefonhörer sinken. Seit ihr Ehemann an multipler Sklerose erkrankt war, kam Verreisen für sie kaum noch in Frage. Sie konnte sich nicht einmal an das letzte Mal erinnern, als sie Urlaub gemacht hatte.
    Während Kier Allen empfing, begleitete Steve Sara nach draußen zu ihrem Auto. Auf dem Weg über den Parkplatz hielt er ihren Arm. »Nun gut, wir haben bekommen, was du haben wolltest«, sagte Steve deutlich verärgert. Als Sara nichts erwiderte, fügte er hinzu: »Wir hätten wirklich mehr fordern sollen. Viel mehr.«
    »Ich brauche nicht mehr.«
    »Du solltest an deine Zukunft denken.«
    Sara lächelte gequält. »Das hat doch wohl kaum Sinn, oder?«
    »Tante Sara, du solltest so etwas nicht sagen.«
    »Ich bin nur realistisch.«
    Steve öffnete ihr die Wagentür. »Möchtest du, dass ich dich nach Hause fahre? Ich kann jemanden aus dem Büro bitten, mein Auto abzuholen.«
    »Ich schaff das schon.« Sara setzte sich ans Steuer und steckte den Schlüssel ins Zündschloss.
    »Weißt du, Tante Sara, ich verstehe nicht, wie jemand wie du bei solch einem fiesen Typen landen konnte.«
    »Jim war nicht immer so.«
    »Die Art, wie er andere Menschen behandelt, ist unanständig. Vor allem die Art, wie er dich behandelt.«
    Sara überging die Äußerung ihres Neffen. »Ich danke dir für deine Hilfe, Steve. Und ich habe noch immer keine Rechnung für deine Dienste erhalten.«
    »Das wirst du auch nicht.«
    »Ich bestehe darauf.«
    »Lieblingstanten erhalten keine Rechnung. Es sei denn, du würdest mal wieder ein paar dieser Tigerrollen machen, die du immer zum weihnachtlichen Familienfest mitbringst. Dann nehme ich gern eine Bezahlung in Naturalien an.«
    Sara lächelte. »Ich werde ein paar Extrarollen allein für dich machen.«
    »Betrachte mich in deiner Schuld.«
    »Danke, Steve. Grüß deine Mutter von mir.«
    Er trat vom Auto zurück und schloss die Tür. »Fahr vorsichtig.«
    Als Sara fortfuhr, murmelte er vor sich hin: »Dieser Idiot wirft das Beste weg, was er je besessen hat.«

Sechstes Kapitel
    Kier hatte seine neue Partnerin Traci Steele vor einem Jahr bei der Präsentation einer Immobilie kennengelernt, weniger als eine Woche nach seiner Trennung von Sara. Traci war neun Jahre jünger als er, wobei sie sogar noch jünger aussah. Sie war eine atemberaubend attraktive, kurvige Brünette, der Inbegriff einer weiblichen Trophäe.
    Am Mittag holte er sie in ihrer Eigentumswohnung in Alpine ab und fuhr mit ihr zu einem französischen Bistro kurz vor Orem. Der Oberkellner führte sie an Kiers üblichen Tisch in einer Ecke an einem großen Fenster, von dem aus man einen Ausblick auf den verschneiten Garten hatte. Die Statuen darin waren von glitzerndem Eis überzogen.
    Traci brach ein Stück von einem Croissant ab und bestrich es mit Butter. »Also wie war der Morgen von meinem Süßen?«
    »Ich habe mich mit meiner Frau und ihrem Anwalt getroffen.«
    »Oh, das klingt amüsant. Haben wir gewonnen?«
    »Wir haben einen Vergleich geschlossen.«
    »Nur einen Vergleich?«
    »Wir haben gewonnen.« Er blickte auf die Speisekarte. »Sara sieht nicht gut aus. Ich glaube, dass sie kränker ist, als sie zugibt.«
    »Das ist schlimm. Also wann ist es vorbei?«
    »Wann ist was vorbei?«
    »Die Ehe.«
    »Keine Ahnung. Bald. Lincoln hat mir jetzt empfohlen, nichts zu unterschreiben und einfach abzuwarten.«
    »Was abzuwarten?«
    Kier blickte von seiner Karte auf. »Dass Sara stirbt.«
    Traci krauste die Nase. »Oh, das ist herzlos, selbst für einen Anwalt.«
    Kier runzelte die Stirn. Er hatte genug von dem Gespräch. »Also was bekommst du?«
    »Den Cäsar-Salat mit Shrimps.«
    »Erzähl mir von dieser Pension, in die du uns einquartiert hast.«
    »Du hörst dich an, als wäre es ein Gefängnis. Ich verspreche dir, es wird dir gefallen. Es heißt Snowed Inn und ist
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