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Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)
Autoren: Erica O'Rourke
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werde.«
    » Natürlich wirst du mich wiedersehen«, sagte ich. » Ich werde andauernd zu Besuch kommen. In den Semesterferien und an Feiertagen. Sogar am Wochenende.«
    » Nicht, wenn du auf der anderen Seite des Landes wohnst. Ich will irgendwo sein, wo ich dich schnell besuchen kann. Was, wenn du in New York bist und ich in Kalifornien? Es ist ja nicht so, dass du im Handumdrehen quer durchs Land fliegen kannst.«
    Aber das konnte ich. Zumindest konnte es Luc. Sie wusste es nur noch nicht. Ich würde ihr irgendwann von der Magie erzählen müssen, aber nicht, solange ihr noch von so vielen Enthüllungen der Kopf schwirrte. Sie musste irgendwo sein, wo sie sich weder einsam noch verurteilt fühlen wü rd e. Wo ich sie besuchen konnte, ohne Verdacht zu erregen.
    Mein Lächeln fühlte sich zum ersten Mal seit einer Woche aufrichtig an. » Was hältst du von New Orleans?«

Kapitel 51
    » Du hast mir den Ozean versprochen«, sagte ich, als Luc ein paar Nächte später in meinem Zimmer erschien. » Ich erinnere mich genau daran, dass du gesagt hast, wir könnten an den Ozean reisen.«
    » Es ist nach Mitternacht«, wandte er ein. » Aber es ist noch nicht zu spät, wenn man die Zeitverschiebung in Betracht zieht. Hast du einen Badeanzug?«
    » Nein.«
    » Ich habe gehofft, dass du das sagen würdest.« Er streckte die Hand einladend aus, aber ich zog ihn stattdessen ins Bett.
    » Mouse«, protestierte er, als er neben mir landete. Die uralten Bettfedern beklagten sich knarrend. » Deine Mutter ist im Zimmer nebenan. Das Risiko ist ein bisschen zu groß, sogar für mich.«
    Er streckte sich aus, und ich schmiegte den Kopf an seine Schulter. » Sie fragt mich nach der Zukunft. Das tun alle. Sie haben alle bestimmte Vorstellungen.«
    » Und was ist mit deinen Vorstellungen?« Er ließ eine Hand über mein Bein gleiten.
    » Es ist seltsam: Die ganze Zeit, die ich dich nun schon kenne, wollte ich meine eigenen Entscheidungen treffen. Aber jetzt kann ich hingehen, wo immer ich möchte. Alles Mögliche tun. Es ist überwältigend. Es gibt so viele Möglichkeiten, dass ich nicht weiß, wie ich mich entscheiden soll.«
    » Dann tu es nicht.«
    » Ich muss«, sagte ich. » Sonst sitze ich fest.«
    » Du musst nicht alles auf einmal entscheiden«, erwiderte er. » Entscheide dich für eines, Mouse. Eine Sache, die du willst.«
    » Dich«, sagte ich sofort.
    » Das versteht sich von selbst«, erklärte er, wirkte aber durchaus erfreut. » Noch etwas.«
    » Den Ozean«, sagte ich, dachte an endlose Wellen, einen ebenso endlosen Himmel und die Sonne, die wie ein Diamant glitzerte. All die Freiheit und das Licht, Platz, sich in alle Richtungen zu bewegen. Ich konnte die Trauer aus mir herauslassen, die ich nun schon so lange mit mir herumtrug, und das Wasser würde sie wegspülen. Kraft und Frieden in einem. » Fangen wir damit an.«
    » Ist mir recht. Und wenn wir dort ankommen, denken wir über das Nächste nach.«
    » Was ist mit der Universität?«
    » Der Ozean ist groß, Mouse. Ich wette, es gibt mindestens eine Universität in der Nähe davon.«
    » Wir… wählen einfach aus«, sagte ich und versuchte, die Vorstellung zu verarbeiten. » Wir planen nichts?«
    » Du hast immer Pläne gemacht«, erwiderte er. » Du hast sie wie einen Schutzschild eingesetzt, als Methode, dein Leben klein und sicher zu halten. Hat das funktioniert?«
    Ich schüttelte den Kopf und blinzelte Tränen fort.
    » Versuchen wir es doch auf diese Weise. Du hast so viel Zeit damit verbracht zu tun, was das Richtige für alle anderen ist. Diesmal suchst du dir das aus, was für dich richtig ist.«
    Ich verschränkte die Finger mit seinen. » Was ist mit dem Schicksal?«
    Er küsste mich voller Lachen, Verheißung und Liebe. » Du glaubst doch nicht daran.«
    » Du aber.«
    » Du bist mein Schicksal. Vergiss nicht, was meine Mutter gesagt hat– das Ziel steht fest. Das sind wir. Wir sind das Ziel. Und es ist mir gleich, wo uns die Reise hinführt, solange ich bei dir bin. An den Ozean, in die Großstadt, mitten in die verdammte Wüste. Lass uns ein Abenteuer erleben , M ouse. Lass uns selbst über unser Schicksal bestimmen.«
    Er küsste mich noch einmal. Diesmal war es eine andere Art Kuss, und als ich die Augen öffnete, geschah es unter einem unendlichen, strahlenden Sternenhimmel, und die Magie in mir war genauso grenzenlos. Ich erwiderte Lucs Kuss, und die Welt entstand von Grund auf neu.
    Später, als er am Strand eingeschlafen war und das
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