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Der Weg in die Dunkelheit 1: Die Erwählte (German Edition)

Der Weg in die Dunkelheit 1: Die Erwählte (German Edition)

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 1: Die Erwählte (German Edition)
Autoren: Erica O'Rourke
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Hühnerbrühe; die Hitze und die Feuchtigkeit machen die Luft ölig und drückend. Klimaanlagen und Eis sind das Einzige, was dagegen hilft.
    » In welcher Eisdiele?«
    » Bei Martino.«
    Er lächelte verschwörerisch. » Gleich an der Kedzie Avenue? Meine Frau sagt, ich muss aufhören, so viel von ihrem Butter-Pekannuss-Eis zu essen.«
    Das musste der » Netter Bulle«-Teil seines Spiels sein. Als ich sein Lächeln nicht erwiderte und auch nichts sagte, schrieb er etwas in sein Notizbuch. » Wie spät war es da?«
    » Ich weiß nicht. Neun Uhr vielleicht? Zehn? Ich habe nicht so richtig darauf geachtet. Wir hatten viel zu besprechen.« Wie etwa, dass Verity einfach so unsere Collegepläne abgeblasen hatte. Ich verdrängte den Gedanken.
    » Sie haben also das Martino wieder verlassen, und dann?«
    Ich hatte eine neuerliche Vision dieser ledrigen schwarzen Gestalten und konnte nicht anders: Ich erschauerte. Mein Brustkorb protestierte heftig. » Ich erinnere mich nicht.«
    Kowalskis Augen verengten sich. » Versuchen Sie’s.«
    » Ich weiß es nicht.« Mir versagte die Stimme. » Sie sind wie aus dem Nichts gekommen.«
    » Es war nicht nur einer?«
    » Ich… Ja, das glaube ich.« Zu viele, um sie zu zählen, besonders nach dem ersten Schlag.
    » Und dann?«
    Behutsam verschränkte ich die Arme vor der Brust, als könne mich das vor seinen Fragen schützen. » Ich weiß es nicht.«
    Kowalski seufzte müde. » Mo«, sagte er, » im März bin ich seit zwanzig Jahren Polizist. Ich habe vier Töchter; jede einzelne von ihnen ist mein ganzer Stolz. Meine Jüngste ist ungefähr in Ihrem Alter. Und obwohl ich schon ihr ganzes Leben lang bei der Polizei bin, denkt sie immer noch, dass sie ihren Alten hinters Licht führen kann. Sie irrt sich, und deshalb hatte sie schon häufiger Hausarrest, als ein verletzter Pitcher der Cubs aus dem Kader ausscheidet. Aber Sie sehen aus, als ob Sie vernünftiger sind als meine Jenny. Warum überspringen wir nicht einfach die Phase, in der Sie mich an der Nase herumzuführen versuchen?«
    Ich fragte mich, ob die arme Jenny sich eine Menge solcher Predigten gefallen lassen musste. Vermutlich. » Es war dunkel. Jemand hat mich geschlagen. Ich erinnere mich an nichts, was danach kam.« Veritys Schrei unter dem Getöse.
    » Jemand hat eine verdammte Menge mehr getan, als Sie zu schlagen. Die Ärztin sagt, Sie hätten eine angebrochene Rippe und eine ausgerenkte Schulter.«
    Es fühlte sich ungefähr so an, als ob es stimmte. Ich zuckte mit der gesunden Schulter.
    » Haben Sie irgendjemanden erkannt?«
    Ich schüttelte den Kopf. Es klang verrückt, besonders im gleißenden Licht der Notaufnahme, aber ich war mir nicht sicher, ob sie überhaupt Gesichter gehabt hatten– und schon gar keine, die ich kannte. Aber das zu sagen kam mir nicht wie eine besonders tolle Idee vor.
    » Haben sie irgendetwas gesagt?« Worte, die ich nicht hatte verstehen können, kehliger als Deutsch, und was auch immer sie gesagt hatten, war nicht gerade » Willkommen zu Hause« gewesen. Veritys Worte– die wenigen, die sie hatte rufen können, bevor sie niedergemetzelt worden war– hatten auch anders geklungen als alles, was ich je zuvor gehört hatte, fließend und silbrig im Dunkel des Durchgangs. Ich brauchte zu lange, um zu antworten.
    » Mo. Was haben sie gesagt?«
    » Ich weiß es nicht.« Das stimmte. Und ich wusste nicht, warum ich Kowalski abblockte. Vielleicht dachte ich, er würde mir nicht glauben. Was auch immer uns in dem Durchgang angefallen hatte, war unglaublich, aber ich hatte genug Prellungen, um meine Geschichte zu bestätigen. Vielleicht dachte ich, er würde mir die Schuld geben.
    Vielleicht hätte er das auch tun sollen.
    Aber der geheimnisvolle Arzt war ehrlich gewesen, als ich nach Verity gefragt hatte, und Kowalski hatte mich einfach ignoriert, deshalb ging dieser Punkt an den geheimnisvollen Arzt.
    Kowalski klopfte mit seinem Notizbuch gegen das Bettgitter, und ich kam wieder zu mir. » Ihr Onkel ist doch Billy Grady, nicht wahr?«
    Ich runzelte die Stirn über den Themenwechsel. » Er ist der Bruder meiner Mutter.«
    » Stehen Sie sich nahe?« Weiter hinten im Gang kam es zu einem Tumult.
    » Die Bar neben dem Restaurant meiner Mutter gehört ihm. Ich helfe manchmal aus. Und?«
    » Ihr Vater hat auch für ihn gearbeitet?«
    Meine Hände krampften sich in die Bettdecke, und ich zwang mich, sie wieder auszustrecken. » Mein Vater?« Also wirklich, warum kam es denn gerade jetzt auf meine
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