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Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition)

Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition)
Autoren: Michael Katz Krefeld
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neun. Am liebsten hätte er den ganzen Platz evakuiert, aber dazu blieb ihnen keine Zeit. Außerdem wollte er keine Panik riskieren, durch die sich Benjamin gedrängt fühlen konnte, die Bombe vorzeitig hochgehen zu lassen. Es war eine grauenhafte Situation, in der er sich befand.
    Storm dirigierte die Bereitschaftspolizisten, die sich unter die Leute mischten. Auf dem H. C. Andersens Boulevard tauchte die nächste Patrouille von Bereitschaftspolizisten auf, doch waren es immer noch zu wenige, um sämtliche Leute auf dem Platz in den Griff zu bekommen. » Sucht nach einem schwarzen Rucksack!«, rief er ihnen zu. » In Mülleimern, unter Bänken!«
    » Was ist mit den großen Werbeständern?«, fragte Katrine und zeigte auf eine meterhohe leuchtende Säule. » Sind die nicht hohl?«
    Storm nickte. Drei solche Säulen standen auf dem Platz. » Überprüft, ob die irgendwo aufgebrochen sind«, wies er einen Beamten an.
    Storm und Katrine kämpften sich durch die Menge. Als sie sich der großen Bühne näherten, kamen sie kaum noch durch. » Ich hoffe, er hat den Rucksack nicht irgendwo da vorne deponiert«, sagte Katrine.
    Sie bückte sich rasch und schaute unter die nächste Bank. Das Publikum klatschte im Takt, um die Band auf die Bühne zu locken. Es war jetzt so laut, dass Storm und Katrine sich regelrecht anschreien mussten. Storm schlug vor, sich zu den Verkaufsständen zurückzuziehen und die Mitte des Platzes zu untersuchen. Katrine nickte. Ihr Handy brummte in der Tasche. Das war bestimmt Saajid, der versuchte, sie zu erreichen. Sie hoffte, dass er ihren Rat befolgt hatte, obwohl sie wusste, wie eigensinnig er war.
    » Haben Sie diesen Mann gesehen?« Storm zeigte dem T-Shirt-Verkäufer ein Foto von Benjamin.
    » Ich habe viele Leute gesehen«, antwortete er mit breitem Grinsen. » Viele fröhliche Menschen.«
    Storm eilte zum Shawarma-Stand und drängelte sich bis zum Verkäufer vor. » Haben Sie ihn hier gesehen?«
    Der Shawarma-Verkäufer war in Schweiß gebadet, warf einen flüchtigen Blick auf das Foto und schüttelte den Kopf. Dann wandte er sich dem nächsten Kunden zu.
    Über ihnen schlug die Rathausuhr. Es war neun Uhr.
    » Komm«, sagte Katrine. » Lass uns zur Vestre Voldgade und zum Strøget gehen.«
    Storm nickte, und erneut bahnten sie sich ihren Weg quer über den Platz. Katrine überprüfte alle Mülleimer in ihrer Nähe, während Storm auf seinem Funkgerät die Nachricht erhielt, die ersten PET -Agenten seien eingetroffen. Storm wies sie sofort an, am vorderen Bühnenrand nach Benjamin zu suchen und sich dann nach hinten zu arbeiten, bis sie die Bushaltestellen am anderen Ende des Platzes erreicht haben würden. Vielleicht wollte Benjamin es auch ausnutzen, dass das Publikum geschlossen in eine bestimmte Richtung schaute.
    Die Leute begannen zu kreischen, als die Band die Bühne betrat, und drängten sich noch dichter zusammen. Katrine blickte zur Vestre Voldgade hinüber, wo die Leute mitten auf der Straße feierten und wenig Rücksicht auf die ungeduldigen Autofahrer nahmen.
    » Gehen wir zur Bushaltestelle«, sagte Storm.
    Sie nickte. Dann sah sie ihn aus dem Augenwinkel heraus. Es war nur der Schnappschuss eines Mannes, der sich durch die Zuschauerreihen kämpfte. Eine weiße Kappe unter all den Tüchern. Eine Windjacke, die bis oben zugezogen war. Dieser kurze Eindruck hatte sie veranlasst, den Kopf zu drehen.
    Er hastete über den Fahrradweg, ohne nach rechts und links zu schauen, und eilte über die Fahrbahn.
    Ihre Hand griff zu ihrem Pistolenholster. » Benjamin!«, schrie sie aus vollem Hals, während sie ihre Glock entsicherte und mit ausgestrecktem Arm auf ihn zielte.
    Benjamin fuhr herum. In der Hand hielt er den kleinen funkgesteuerten Detonator. Er trat ein paar Schritte zurück und wäre fast über die Bordsteinkante gestolpert. Dann drehte er sich um und begann zu laufen. Vor ihm betraten zwei PET -Agenten mit gezogener Waffe den Platz. Benjamin blieb abrupt stehen und schaute sich panisch um. Ein Bereitschaftspolizist kam vom Strøget her gelaufen und stand plötzlich zwischen Katrine und den PET -Agenten. Er entsicherte die Pistole. » LEGEN SIE SICH AUF DEN BODEN !«, schrie er.
    Die Fußgänger, die ihnen am nächsten standen, liefen in Panik davon.
    Benjamin blickte verzweifelt in alle Richtungen. Storm stand jetzt neben Katrine. Er hatte ebenfalls die Glock gezückt.
    Sie hatten Benjamin eingekreist.
    » Es ist vorbei, Benjamin«, sagte Storm. » Sieh mich an.«
    » Geht
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