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Der verrueckte Feuerspuk

Der verrueckte Feuerspuk

Titel: Der verrueckte Feuerspuk
Autoren: Alexandra Fischer-Hunold
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regte sich etwas in den alten Gemäuern. Wenig später fiel ein Lichtschein in den Flur. Jemand näherte sich und heiseres Murmeln war zu hören.
    „Hoffentlich liegen wir mit unserer Theorie auch richtig!“, sagte Paula schaudernd.
    Das Licht kam immer näher und jetzt erschien die Mönchsgestalt am anderen Ende des Ganges. Es lief alles genauso ab wie in der vorangegangenen Nacht. Die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, die Fackel in der Hand, schritt der Mönch auf Max und Paula zu.
    Er hatte noch nicht einmal die Hälfte seines Weges hinter sich gebracht, als Sherlock wie ein lauernder Falke auf ihn zuschoss. „Mein lieber, lieber Freund, erschrecken Sie nicht!“
    Der Mönch blickte nach links, dann nach rechts und wieder nach links. Offensichtlich konnte er Sherlock nicht sehen, obwohl dieser genau vor seiner Nase schwebte.
    „Darf ich mich noch einmal vorstellen?“, hob Freiherr von Schlotterfels an.
    Das durfte er scheinbar nicht. Denn die Fackel erlosch und eilige Schritte entfernten sich.
    „Jetzt!“, rief Paula und stürmte gefolgt von Max auf den Gang. Max’ Taschenlampe leuchtete auf und der Mönch verharrte kurz wie ein Reh im Lichtkegel.
    „Es tut mir so leid!“, rief Sherlock. „Aber diese Ungläubigen sind davon überzeugt, dass Sie kein Gespenst …“
    Der Mönch rannte weiter. Paula, Max, Sherlock und Lilly hinterher.
    „Bleiben Sie stehen!“, rief Paula.
    „So warten Sie doch!“, flehte Sherlock.
    Aber der Mönch rannte nur noch schneller. Dann sprang er die Treppe hinunter und hinaus in den Klostergarten. Im Laufen schaute er sich nach seinen Verfolgern um. Paula war dicht hinter ihm. Der Mönch stolperte vorwärts und landete im nächsten Moment kopfüber im Teich.
    Max und Sherlock blieben stehen und beobachteten entsetzt, wie ein triefend nasser Mönch auf allen vieren zurück ans Ufer kroch. Doch dort wartete Paula schon auf ihn. Sie warf ihn auf den Rücken, setzte sich auf ihn und umklammerte seine Handgelenke. Die Kapuze war dem Mönch vom Kopf gerutscht. Max hielt ihm die Taschenlampe direkt in das schwarz bemalte Gesicht. Aus den roten Haaren lief das Wasser und spülte die schwarze Farbe ab. Paula wich zurück. Dieses Gesicht kannte sie doch!
    „Julius!“, keuchte sie.
    Der Junge fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und schaute Paula ängstlich an.
    „Du bist ja gar kein Gespenst!“, stieß Sherlock verächtlich hervor. „Pfui Teufel!“
    „Wer … wer war d-d-d-das?“, stammelte Julius.
    „Was? Ich hab nichts gehört“, behauptete Paula schnell und warf Sherlock einen bösen Blick zu.
    Diese Sekunde nutzte Julius aus. Blitzschnell stieß er Paula weg, rappelte sich auf und stürmte davon.
    „Lass ihn laufen!“, rief Max und hielt Paula am Ärmel fest. „Wir haben doch jetzt herausbekommen, was wir wissen wollten.“

Feodora Fallini
    Am nächsten Morgen summte der Speisesaal wie ein Bienenstock. Alle kannten nur ein Thema: Bruder Sebastianus und seine Spukerei der vergangenen Nacht.
    Vielen der Gäste, die mit Max und Paula am Frühstücksbüfett warteten, standen Schrecken und wohliges Entsetzen noch ins Gesicht geschrieben.
    „Haben Sie denn alle den Verstand verloren?“
    Max, Paula und die anderen Gäste drehten sich um.
    Am Ende der Schlange stand ein beleibter Mann und schüttelte missbilligend den Kopf. „Lärmbelästigung war das! Und genau darüber werde ich mich auch beschweren! So wahr ich Wolf Rabowski heiße!“
    Da hauchte eine Stimme vom Obstbüfett zu ihnen herüber: „Es gibt mehr zwischen Himmel und Erde, als unsere Schulweisheit sich erträumen lässt!“ Eine Frau mit flammend roten langen Haaren funkelte sie hinter dicken Brillengläsern an.
    „Was soll das denn jetzt heißen?“, blaffte Herr Rabowski.
    „Vielleicht wollen Sie nicht an Gespenster glauben, weil man ihre Existenz noch nicht nachweisen kann. Aber es gibt sie trotzdem“, säuselte die Frau. Rosine für Rosine plumpste von einem Löffel in ihr Müsli. „Ich weiß das, denn ich besitze übersinnliche Fähigkeiten.“
    „Die macht ja einem Kakadu Konkurrenz“, kicherte Paula.
    Voller Faszination betrachteten sie und Max die seltsame Dame in ihrem wallenden, quietschgrünen Gewand.
    „Ich bin Feodora Fallini“, stellte sich die Dame vor. Ein anerkennendes Raunen ging durch den Raum. Frau Fallini lächelte bescheiden. „Vielleicht ist Ihnen mein Name aus Funk, Fernsehen und von den Bestsellerlisten bekannt. Ich schreibe Bücher über Geister und Gespenster. Als
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