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Der Vergessene

Der Vergessene

Titel: Der Vergessene
Autoren: Jason Dark
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umgebracht hat. Ich jedenfalls nicht. Als ich meine Wohnung verlassen habe, bin ich allein gewesen.«
    Er machte wirklich den Eindruck, mit uns nicht mehr sprechen zu wollen und drehte sich schon ab, als Suko etwas sagte: »Sie waren möglicherweise nicht der Täter, aber könnte es nicht sein, dass ein gewisser Kamuel der Mörder ist? Der ihr einen Kuss gab und sie durch sein Feuer innerlich ausbrannte?«
    Atkins blieb stehen. Dabei senkte er den Kopf und wirkte für einen Moment sehr nachdenklich wie jemand, der sich noch entscheiden muss, was er sagen soll.
    Plötzlich fuhr er herum. Das alles war noch normal, was dann folgte, allerdings nicht. Obwohl wir so aufmerksam gewesen waren, überraschte uns der Mann. Wer konnte auch damit rechnen, dass ein gewisser Atkins ebenfalls übermenschliche Kräfte besaß?
    Noch in der Drehung sprang er in die Höhe und hatte kaum vom Boden abgehoben, da flog er auf uns zu. Mit einer irrsinnigen Kraft, mit gespreizten Beinen, und einen Moment später erwischten uns seine Tritte.
    Suko hatte sich noch etwas abdrehen können. So wurde er an der Schulter getroffen und zu Boden gestoßen. Mich hatte der Schuh im Gesicht treffen sollen, aber ich war in die Knie gesackt. Leider nicht schnell genug, der Absatz streifte noch meine Stirn. Ich flog zurück, und während dieser Bewegung hörte ich ihn lachen.
    »Ihr Idioten!« schrie er. »Ihr Ignoranten. Ihr wollt mich, einen Engel, verhaften und einsperren?« Er lachte. »Umgekehrt wird ein Schuh daraus.«
    Das bewies er uns auf eine sehr drastische Art und Weise. Er sah Suko wohl als den gefährlichsten von uns beiden an. Mit einer kaum zu verfolgenden Bewegung war er bei ihm, bückte sich, griff zu und zerrte ihn in die Höhe.
    Mein Freund wusste nicht, wie ihm geschah. Er konnte sich auch nicht wehren, denn die Kraft des anderen war einfach zu groß. Atkins hatte Suko unter den Achseln gepackt, schleuderte ihn im Kreis, zwei, dreimal, dann ließ er ihn los.
    Mein Freund verwandelte sich in einen menschlichen Torpedo. Er fegte über den Boden hinweg, schützte zum Glück seinen Kopf und schlug erst dicht vor der Wand auf. Was ihm dabei passiert war, bekam ich nicht mit, denn es ging weiter. Um Suko brauchte sich Atkins nicht zu kümmern, aber es gab noch einen zweiten Gegner…
    Wider Erwarten hatte ich den Fall recht gut überstanden. Und auch der Streiftritt gegen den Kopf war nicht so schlimm gewesen. Er hatte mich zumindest nicht ausgeschaltet. Ich war in der Lage, klar zu denken und die Dinge auch zu sortieren.
    Es war gut für mich, dass sich Atkins zuerst um Suko gekümmert hatte. So war mir Zeit geblieben, mich zu sammeln. Und noch ein Vorteil lag auf meiner Seite. Trotz des Angriffs war es mir gelungen, das Schwert des Salomo festzuhalten. Meine linke Hand umspannte den Griff. Mit der Waffe zusammen wälzte ich mich herum, um möglichst schnell auf die Beine zu kommen.
    Ich kniete noch, als Atkins bereits wieder angriff. Er wollte auf mich zuspringen, und ich starrte dabei in sein Gesicht mit dem offenen Mund.
    Mein Blick fiel dort hinein. Es loderte kein Feuer in seinem Maul. Er war nicht Kamuel, aber er besaß unwahrscheinliche Kräfte.
    Atkins verzögerte den Sprung. Seine Augen bewegten sich, sie wurden dann starr, denn er hatte das Schwert gesehen, das ich als Stütze benutzte, als ich aufstand.
    Amos stierte mich an. Dann schaute er wieder auf das Schwert. Ich hatte den Eindruck, als käme es ihm bekannt vor. Vielleicht merkte er auch, wie alt und wertvoll die Waffe war. Es konnte ja sein, dass sie etwas ausstrahlte, das ihm nicht gefiel. Seine Bewegung glich einem leichten Kopfschütteln. Er holte tief Luft, zitterte und schaute zu, wie ich in die Höhe kam. Ich stand.
    Das Schwert war wichtig. Wichtiger als mein Kreuz. Ich hielt es mit beiden Händen fest. Noch berührte die Spitze leicht den Boden. Wenig später nicht mehr, da hatte ich die Waffe angehoben.
    Er starrte mich an. Sein Mund bewegte sich. Die Worte fasste er später zusammen. »Wo… wo… kommt es her, verdammt? Woher hast du die Waffe?«
    »Sie ist sehr alt.«
    »Ja, ich weiß.«
    »Kennst du sie?«
    Er hob die Schultern. »Bin nicht sicher. Ich lebe schon lange. Es sind nicht alle Erinnerungen mehr da, aber es ist mir nicht unbekannt. Sie hat einem großen Menschen gehört. Er stand nicht auf unserer Seite, auch wenn er es manchmal versucht hat. Er war ein König und zugleich ein großer Magier, der vieles versucht hat.«
    Ich wollte ihn nicht im
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