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Der verbotene Kuss

Titel: Der verbotene Kuss
Autoren: Deborah Martin
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Wagenfenster. „Was meine Cousins angeht, so sind sie überzeugt, dass ich ihre Mutter umgebracht habe, ganz so, als hätte ich sie erschossen.“
    „Damit sagst du, ein Tod durch Unfall sei einem Mord gleichzusetzen. “
    „Das Ergebnis ist doch dasselbe, nicht wahr?“
    „Nun, dann hast du noch mehr Verbrechen auf dem Gewissen.“
    „Wie meinst du das?“
    „Du hast mich geschändet.“
    „Was?“ Verblüfft wandte Ian der Gattin das Gesicht zu und starrte sie an. „Du selbst hast geäußert, dass du . .."
    „Es spielt keine Rolle, was ich wollte, oder nicht. Das Ergebnis ist dasselbe. Das hast du doch soeben gesagt. Ich bin nicht mehr jungfräulich. Die Schlussfolgerung ist, dass du mir Gewalt angetan hast. Vergewaltigung und Verführung und freiwilliger Beischlaf führen jeweils zum selben Ergebnis, nicht wahr?“
    Ian schwieg sehr lange. „Ich verstehe, was du mir sagen willst, aber das klappt nicht. Mit Rhethorik bringst du die Stimme meines Gewissens nicht zum Schweigen.“
    „Ich versuche nicht, die Stimme deines Gewissens zum Schweigen zu bringen. Wenn ich das mit wenigen Worten tun könnte, hättest du wirklich einen schlechten Charakter.“ Wieder legte Felicity dem Gatten die Hand auf das Knie.
    „Ich bitte dich nur, deinen Kummer mit mir zu teilen, damit ich dir helfen kann, mit dieser Last zu leben.“
    „Ich habe nicht das Recht, das von dir zu erwarten“, entgegnete Ian gepresst. „Als du mich geheiratet hast, wusstest du nicht, welch schreckliches Geheimnis ich habe. Ich habe dir nicht die Möglichkeit gegeben, dich von mir abzuwenden, weil ich dir nichts darüber erzählt habe. Niemand würde es dir verargen, wenn du mich jetzt, da du die Wahrheit kennst, verlassen würdest.“
    „Weshalb sollte ich den Mann, den ich liebe, verlassen wollen?“
    „Verdammt, der Mann, den du liebst, ist nicht derjenige, mit dem du verheiratet bist!“ Grob stieß er Felicitys Hand fort. „Ich bin zwar nicht der Wüstling, für den du mich gehalten hast, aber ich bin skrupellos und habe keine Prinzipien. Ich habe weder dich noch sonst eine anständige Frau verdient. “
    Leeren Blicks starrte Ian durch die Fensterscheibe. „Ich hätte nicht heiraten dürfen. Wäre ich nicht so sicher gewesen, dass Onkel Edgar Chesterley ruiniert, dann hätte ich mich nie auf die Suche nach einer Gattin gemacht. Daher habe ich versucht, eine Frau zu finden, die mich aus anderen Beweggründen heiratet, damit sie nicht außer sich ist, wenn sie meinen wahren Charakter kennen lernt. Und dann bist du in mein Leben getreten, und ich war so angetan von dir . . . Ich habe mein Verhalten dadurch gerechtfertigt, dass ich mir einredete, du hättest keine Zukunft.“
    „Das stimmt!“
    „Nein. Ich hätte dir helfen können, ohne dich zu heiraten. Und dann war da noch der verdammte Masefield . . .“
    „Er hätte mich nicht geheiratet. Das weißt du genau. Ich jedenfalls wollte ihn nicht heiraten, wenn ich dich haben konnte.“ Felicity schob die Hand unter Ians Arm. „Und siehst du nicht selbst, dass die Sorgfalt, die du bei der Suche nach deiner Gattin bewiesen hast, nur deine Gutherzigkeit beweist? Ein skrupelloser Mann hätte sich irgendeine Frau genommen, die seinen Zwecken dienlich gewesen wäre. Aber du hast deine Pflicht getan und trotzdem versucht, die Frauen, denen du den Hof machtest, zu beschützen.“
    „So, wie ich dich beschützt habe? Mein Gott, denk daran, wie ich dich behandelt habe. Ich habe dich manipuliert, belogen und gezwungen, mich zu heiraten.“
    „Wenn wir schon unser Fehlverhalten auflisten, dann befürchte ich, mein Liebling, dass ich nicht besser dastehe als du. Du hattest dieses schreckliche Geheimnis, und ich habe alles getan, um es herauszufinden. Genau wie bei dir waren Unbesonnenheit und Gedankenlosigkeit die Triebkraft für mein Verhalten, nur dass ich es nicht mit meiner Jugend oder misslichen Umständen entschuldigen kann, um mein Gewissen zu beruhigen. Trotzdem bin ich imstande, dich um Verzeihung zu bitten. Warum kannst du das nicht?“
    Ian wandte der Gattin das Gesicht zu und schaute sie unsicher an. „Was ich getan habe, ist sehr viel schlimmer. Du hast gesagt, das sei nicht von Bedeutung, aber wenn du in Betracht ziehst, was alles daraus erwachsen ist und wird . . . “
    „Dann werde ich dich immer noch lieben. Wenn mein Herz sich für etwas entschieden hat, dann bleibt es dabei, und es ist sich seiner Gefühle für dich ganz sicher. “
    Er ergriff ihre Hand und starrte sie
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