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Der verbotene Kuss (German Edition)

Der verbotene Kuss (German Edition)

Titel: Der verbotene Kuss (German Edition)
Autoren: Johanna Marthens
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Mutter und hatte plötzlich große Angst um sie. Es tat ihm leid, dass er ihre Panik nicht ernst genommen hatte. Aber es war ihm völlig unverständlich, dass ein einfacher Bienenstich solche Auswirkungen haben konnte.
»Ihre Mutter reagiert extrem stark auf das Bienengift.« Lara hatte ihre Beatmung vorübergehend beendet, und Marc setzte mit der Massage ein. Plötzlich schnappte Frau Meyerhoff nach Luft, öffnete die Augen und röchelte.
Ein Aufatmen ging durch die Reihen der Leute, die hilflos um die drei herumstanden. Marc hatte in der Sorge um seine Mutter seine Kollegen völlig vergessen.
Lara streichelte Frau Meyerhoff die Stirn. »Der Krankenwagen ist gleich hier. Dann ist wieder alles in Ordnung. Alles wird gut.«
Marcs Mutter sah sie an und atmete röchelnd, während sie ein Lächeln versuchte. Marc nahm ein Kissen vom Stuhl und legte es seiner Mutter unter den Kopf.
In der Ferne konnten sie die Sirene des Notarztwagens hören. Franz Meyerhoff bückte sich zu seiner Frau und strich ihr über das Gesicht. »Was jagst du uns denn für einen Schrecken ein? Mach das nie wieder.« Er drohte scherzhaft mit dem Finger zu seiner Frau, doch Marc konnte ganz deutlich das Zittern in seiner Stimme hören. »Ich muss mich wohl doch ein bisschen mehr um dich kümmern.« Die Mutter krächzte etwas, das wie »deine Aufmerksamkeit« und »Zeit« klang, doch Marc war sich nicht so ganz sicher, ob er richtig gehört hatte. Aber sein Vater schien sie verstanden zu haben, denn er nickte, beugte sich noch weiter zu ihr und umarmte sie.
Dann setzte er sich wieder auf und sah Lara mit Tränen in den Augen an. »Danke.«
Lara nickte.
    Die Sirene wurde immer lauter, bis der Wagen schließlich auf den Hof einbog.
Marc zeigte den Männern, die aus dem Wagen gesprungen kamen den Weg zu seiner Mutter. Sie nahmen die noch immer röchelnde Frau und legten sie auf die Trage, bevor sie sie zum Wagen brachten, ihr eine Spritze gaben und dann mit ihr und Franz Meyerhoff abfuhren.
Lara ging auf ihren Chef zu. »Keine Sorge, Marc. Ihre Mutter ist heute Abend wieder auf den Beinen. Sie bekommt jetzt Adrenalin und Antihistamine, und dann ist alles in Ordnung.«
Marc sah sie dankbar an. »Sie haben ihr das Leben gerettet.«
Lara lächelte. »Ich hätte nicht gedacht, dass mir mein alter Job hier noch mal was nützen würde.«
Marc erwiderte ihr Lächeln. »Vielleicht sollte ich doch mal Ihr Gehalt erhöhen wegen der Doppelbelastung und Ihrer vielfältigen Einsetzbarkeit.«
Lara nickte. »Ich fass das jetzt mal als mündliche Vereinbarung auf und erinnere Sie Montag noch mal daran, es schriftlich festzulegen.« Sie sah ihm keck ins Gesicht, bevor sie sich von ihm entfernte und zurück an ihren Platz ging. Auch die anderen hatten sich inzwischen wieder gesetzt und begannen zu essen. Und bald schon flogen die Gespräche wieder hin und her wie Schmetterlinge und vertrieben die Angst der vergangenen Minuten.
    Das Essen schien allen zu schmecken, nur Lara stocherte darin herum, als wäre es verdorben. Eigentlich verspürte sie gar keinen Hunger mehr. Das mochte einerseits daran liegen, dass ihr immer noch die Knie zitterten, andererseits aber saß ihr Marc schräg gegenüber, und seine Anwesenheit – obwohl neben ihm Marlene thronte – ließ ihr jeden Bissen im Mund zu riesig erscheinen, um ihn runterschlucken zu können. Der Kuchen zerkrümelte zwischen ihren Zähnen zu Sand, sie benötigte literweise Wasser, um ihn runterzuspülen. Als der Krug Wasser an ihrem Tisch leer war, nahm sie ein Bier, das im Schatten in einem Kasten stand.
Die kühle Flüssigkeit rann herrlich kalt ihre Kehle hinunter in ihren Magen. Und als die eine Flasche ausgetrunken war, nahm sie sich die nächste.
    Die Sonne senkte sich mittlerweile langsam über dem Schlosshof. Ihre Hitze war einer wohligen Wärme gewichen, die über den Steinen flimmerte und vom Sand ausstrahlte. Und in Laras Kopf hatte die Sommerhitze sämtliche Gedanken verdampft. Sie fühlte sich leicht und etwas angetrunken. Sie hatte die ganze Zeit ihren Kuchen in Bier eingeweicht, und nun war beides alle. Jetzt saß sie im Schatten eines Baumes und wunderte sich, dass sie nicht aufhören konnte zu lachen. Aber es ging nicht anders, denn Sebastian saß neben ihr und war in Hochform.
»Keine Angst, sage ich, das kriegen wir schon hin. Da nimmt die Frau doch echt den Wagenheber und will mir damit einen drüberziehen. Ich gehe in Deckung, verstecke mich hinter der offenen Tür, doch sie rennt mir hinterher, in
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