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Der verbotene Kuss (German Edition)

Der verbotene Kuss (German Edition)

Titel: Der verbotene Kuss (German Edition)
Autoren: Johanna Marthens
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und schob Marlene von sich. »Es tut mir leid, Marlene. Ich kann nicht.«
Sie wich beleidigt zurück. »Du weist mich ab? Was ist los? Dabei denkt deine Familie doch, wir wären so gut wie verlobt?«
Marc sah sie an. Er kannte sie so gut, und erst war er sich nicht schlüssig gewesen, ob er die alte Beziehung zu ihr doch wieder aufleben lassen sollte. Aber er empfand nichts mehr für sie. »Ich mag dich sehr, Marlene, und vor ein paar Jahren noch hätte ich alles dafür gegeben, mit dir zusammen zu sein. Aber ich habe mich verändert. Ich bin sehr froh darüber, dass wir zusammen arbeiten, wir haben immer viel Spaß miteinander gehabt und ich schätze deine Arbeit, aber du liebst ganz andere Dinge als ich. Wir würden nie zusammen glücklich werden.«
Marlene legte den Kopf schief. »Das glaube ich dir nicht. Du fühlst dich noch immer von mir angezogen. Das spüre ich. Ganz deutlich.« Sie gab ihrer Stimme wieder diesen sexy Hauch, wie schon neulich. Doch es funktionierte nicht.
»Marlene, bitte. Ich kann nicht.«
»Du kannst nicht? Was soll denn das bedeuten? Ist da etwa eine andere?«
»Vielleicht.« Marcs Antwort war nur vage, aber Marlene hatte begriffen. »Es ist die kleine Krankenschwester, die dir den Verstand vernebelt, stimmt´s?«
Überrascht sah er auf. »Woher weißt du das?«
Abfällig schnaubte die blonde Frau durch ihre hübsche Nase. »Das war keine große Meisterleistung. Sie taucht plötzlich bei dir auf, du siehst ständig zu ihr, obwohl du mit mir redest, da kann ich leicht eins und eins zusammenzählen.«
Marc nickte.
Marlene blickte zu Lara, die noch immer mit Sebastian scherzte.
»Naja, sie hat was.« Sie überlegte kurz und sah dann Marc spöttisch in die Augen. »Wer gewinnen will, muss auch verlieren können. Wenn du die Nase voll hast von ihr, ruf mich an. Meine Nummer hast du ja.«
Sie beugte sich vor, um ihm den nächsten Satz ins Ohr zu hauchen. »Ich werde immer auf dich warten.«
Das hatte sie schon einmal gesagt, es war noch gar nicht so lange her. Es war wohl einer ihrer Lieblingssätze. Aber Marc wusste, dass sie niemals auf jemanden warten würde.
Sie lächelte ironisch, dann entfernte sie sich von ihm.
    Marc schaute wieder rüber zu Lara, die ernsthaft mit Sebastian redete. Jetzt oder nie. Er würde zu ihnen gehen, unter irgendeinem Vorwand sich neben sie setzen und irgendwie an dem Gespräch beteiligen. Und vielleicht wurde Sebastian von seinen Kollegen weggerufen, und er konnte allein mit Lara sprechen. Dann würde er die Karten auf den Tisch legen und ihr sagen, wie sehr er sie mochte. Das letzte Mal, als sie persönlicher miteinander gesprochen hatten und er sich für den Kuss entschuldigte, war er zu feige für die Wahrheit gewesen. Aber heute, heute würde er es ihr sagen. Und wenn sie ihn wieder abwies, dann würde er sie nicht eher gehen lassen, bis sie ihm gesagt hatte, warum.
Er holte tief Luft und ging auf die beiden zu. Doch bevor er sie erreicht hatte, stockte sein Atem, und ein bohrender Schmerz fraß sich in sein Herz. Denn Lara hatte sich zu Sebastian gebeugt und ihn geküsst. Richtig geküsst. Auf den Mund. Und danach hatten sie sich wieder umarmt.
Er machte auf dem Absatz kehrt und ging zurück zu seinem Platz.
Es hatte keinen Sinn. Sein Magen drückte sich zusammen, das Schlucken fiel ihm schwer. Dann würde sie Sebastian wahrscheinlich bald nach London folgen.
Er sah zu Marlene, der Andreas gerade ein Bier öffnete. Und er fragte sich, ob er nicht gerade einen riesigen Fehler gemacht hatte.
    ***
    Als der Tag zur Neige ging und die Schatten immer länger wurden, kamen die Badewütigen endlich auf ihre Kosten. Sie hatten am Badesee angehalten, und ein Teil der Truppe erfrischte sich nun in den vom Tag aufgewühlten Fluten. Der See lag versteckt im Wald und hatte neben wenigen kleinen Sandstränden vor allem wurzeliges Ufer und schlammige Badestellen, so dass sich die Zahl der Badenden schon allein deshalb in Grenzen hielt. Außerdem bezog sich der Himmel inzwischen immer mehr mit dunklen Wolken, die bedrohlich näher rückten. Die Luft schien sich zu stauen, es wurde stickig und schwül. Selbst die Grillen waren verstummt.
    Lara gehörte zu denen, die auf das Baden verzichteten. Sie wollte sich langsam verabschieden, um nach Hause zu fahren. Die Mutter war schon sehr lange allein, und sie plante, wenigstens gemeinsam mit ihr zu Abend zu essen. Aber als sie nun ihr Fahrrad, das mit einigen anderen auf dem Boden lag, nehmen wollte, hatte es sich an einem anderen
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