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Der Vampirprinz: Royal House of Shadows (German Edition)

Der Vampirprinz: Royal House of Shadows (German Edition)

Titel: Der Vampirprinz: Royal House of Shadows (German Edition)
Autoren: Gena Showalter
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gestattete es sich nicht, zusammenzuzucken. Nicolai würde ihr die Last dann abnehmen, und er musste beide Hände frei haben.
    „Erwarte aber nicht von mir, dass ich brav danebenstehe und tue, was du sagst. Das läuft nicht. Also, gehen wir oder was?“
    Seine Augen lagen hinter seinen Wimpern verborgen, als er sich vorbeugte, sie in seine Arme schloss und sie sanft und liebevoll küsste, ganz wie ein zärtlicher Liebhaber, der seine Dankbarkeit ausdrückte. Wofür, fragte sie sich, vergaß die Frage aber gleich wieder. Ihre Lippen kribbelten. Ihre Zungen berührten sich kurz, und sie konnte ihn schmecken. Wollte mehr. Immer, immer wollte sie mehr.
    Er richtete sich auf und seufzte. „Ich will nicht, dass ihre Magie dich trifft, Jane. Wenn ich versage und sie sich gegen dich wendet …“
    „Stock und Stein brechen mir das Bein, aber ich bin wahrscheinlich ein Vampir, also ist es mir egal. Ich heile gleich wieder.“
    Er runzelte verwirrt und wütend die Stirn. „Niemand wird dir ein Bein brechen.“
    Sie tätschelte ihm die Wange. „Ich habe dir bereits gesagt, dass ich mit dir komme, und das ist mein letztes Wort. Hör auf, mir das ausreden zu wollen.“
    Vielleicht konnte er ihre Entschlossenheit spüren. Vielleicht hasste er den Gedanken, von ihr getrennt zu sein, genauso sehr wie sie selbst. Wie dem auch war, er ließ sie los und nickte. „Stures Stück.“
    „Ich nehme an, damit meinst du eigentlich ‚anbetungswürdige Frau‘.“
    „Stimmt.“ Er nahm ihre Hand und führte sie hinaus in die Nacht. Der Mond war hinter schweren dunklen Wolken verborgen, die Luft kühl und feucht. Ein Sturm schien aufzukommen.
    Einige Schritte entfernt prasselte ein Lagerfeuer und beleuchtete sie mit goldener Wärme, aber es waren keine Wachen in der Nähe. Tatsächlich gab es nirgends ein Anzeichen von Leben. Nicht einmal vor Lailas Zelt. Jane wusste, dass die Männer in der Umgebung patrouillierten. Sie konnte ihre Herzen schlagen hören. Klopf-klopf. Klopf-klopf.
    „Irgendetwas stimmt nicht“, sagte Jane.
    „Ich weiß“, antwortete er mit tonloser Stimme.
    „Vor ihrem Zelt sollten Wachen stehen. Warum hat sie die fortgeschickt?“
    „Sie muss mich erwarten.“
    Konnte denn nie etwas glattlaufen? „Wir sollten verschwinden. In ein paar Tagen wiederkommen. Wenn sie weiß, wer du bist, greift sie dich direkt an.“
    „Oh ja, das wird sie.“ Seine Stimme war immer noch tonlos, aber die Entschlossenheit verlieh ihr einen gefährlichen Klang. „Vielleicht trauen wir ihr aber auch zu viel zu. Möglicherweise weiß sie es nicht, sondern vermutet es nur. Wie auch immer, heute Nacht wird sie sterben.“
    Er sprach wie jemand, dem nicht mehr viel Zeit blieb. Jane erinnerte sich an seinen Drang, nach Elden zurückzukehren. Ein körperliches Bedürfnis, das ihn langsam umbrachte, hatte er gesagt. Vielleicht war das gerade der Fall.
    Als er also auf das Zelt zuging und ohne zu zögern eintrat, versuchte Jane nicht, ihn aufzuhalten. Die Laternen brannten noch, und ihre Augen passten sich sofort an. Im Gegensatz zu vorher tanzten keine Sklaven mehr in der Mitte.
    Sie stellte bestürzt fest, dass Laila nicht in ihrem Bett schlief. Stattdessen lag sie auf ihrer Liege und nippte an einem Kelch. Sie wartete.
    „Endlich“, sagte sie gelassen. Sie streichelte den Zeitmesser, der um ihren Hals hing. Einen Zeitmesser, den sie eben noch nicht getragen hatte. „Und jetzt habe ich meine Antworten.“
    „Worauf?“ Nicolai schob Jane hinter sich.
    Sie legte ihre Hände auf seinen Rücken und spürte, wie die Muskeln dort sich anspannten.
    Wut verzerrte Lailas Miene für den Bruchteil einer Sekunde, ehe sie ihre Züge wieder glättete. „Du bleibst, wo du bist, Sklave. Und glaube mir, du wirst nicht in der Lage sein, dich nur kraft eines Gedankens von einem Ort zum anderen zu bewegen, versuch es also gar nicht erst.“
    Hatte sie ihre Magie benutzt, um ihn an diesen Ort zu fesseln? Jane stellte sich neben ihn – und stellte fest, dass Laila genau das getan hatte. Sie merkte es daran, dass ihre Füße so schwer wie Mühlsteine wurden. Laila hatte sich nicht bewegt, sie hatte nicht einmal geblinzelt, und doch war es ihr irgendwie gelungen, Magie zu benutzen.
    Angst machte sich in ihr breit wie kleine Pfeile, die ihr Gift schnell verteilten. „Mutter wird sehr enttäuscht von dir sein“, sagte sie.
    „Wird sie?“ Laila lächelte und wendete ihre Aufmerksamkeit Jane zu. „Oder wird sie stolz auf mich sein, weil ich eine
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