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Der und kein anderer Roman

Der und kein anderer Roman

Titel: Der und kein anderer Roman
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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unter vier Augen führen, auf die du so scharf bist.« Er nahm ihren Arm und führte sie hinaus.
    Als sie an der Grotte vorbeikamen, erinnerte sie sich daran, dass er nicht das leiseste Erstaunen gezeigt hatte, dass sie keine Stripperin war. Er war einfach zu cool, zu ruhig und offensichtlich zu amüsiert über die ganze Sache. Doch bevor sie diesen Gedanken bis zu seinem logischen Schluss durchdenken konnte, versetzte der rothaarige Footballspieler, mit dem sie vorhin gesprochen hatte, Bobby Tom einen spielerischen Klaps auf den Arm.
    »Verdammt, Bobby Tom. Hoffentlich ist die hier nicht auch wieder schwanger.«

2
    »Sie wussten doch die ganze Zeit über, dass ich keine Stripperin bin, nicht wahr?«
    Bobby Tom schloss die Tür seines Arbeitszimmers. »Sicher war ich mir nicht.«
    Doch Gracie Snow ließ sich nicht beirren. »Ich denke schon«, meinte sie nun mit fester Stimme.
    Er deutete auf ihre Bluse. Wieder fielen ihr die Lachfältchen um seine verführerischen Augen auf. »Die Knöpfe sind wohl etwas durcheinander geraten. Kann ich helfen? Aber nein, das willst du sicher nicht.« Er duzte sie unverdrossen weiter, stellte sie stirnrunzelnd fest, überging diesen Fauxpas jedoch kommentarlos.
    Nichts verlief nach Plan. Was hatte wohl Bobby Toms Freund gemeint, dass er hoffte, diese hier sei nicht ebenfalls schwanger? Sie erinnerte sich an eine Bemerkung von Willow über ein paar Filmschauspieler, die gleich in mehrere Vaterschaftsprozesse verwickelt gewesen waren. Anscheinend hatten sie von Bobby Tom gesprochen. Offenbar gehörte er zu jenen verabscheuungswürdigen Männern, die sich auf unschuldige Frauen stürzten und sie dann im Stich ließen. Es irritierte sie, dass ein solcher Mensch sie auch nur eine Sekunde lang hatte faszinieren können.
    Sie wandte sich ab, um die Knöpfe zu richten und ihre Fassung wiederzuerlangen. Derweil musterte sie ihre Umgebung und stellte fest, dass dies die größte Zurschaustellung eines Egos war, die sie jemals gesehen hatte.
    Bobby Tom Dentons Arbeitszimmer wirkte wie ein Schrein der Karriere von Bobby Tom Denton. Riesige Footballfotos hingen an den mit grauem Marmor verkleideten Wänden. Auf manchen trug er das Emblem der Universität von Texas, doch meist trug er hellblau und gold, die Farben
der Chicago Stars. Auf mehreren Fotografien schwebte er in der Luft, die Zehen gestreckt und sein schlanker Körper elegant gebogen, als er den Ball aus der Luft angelte. Nah-aufnahmen von ihm mit hellblauer Mütze mit den drei goldenen Sternen, Fotografien, wie er sich der goal line im Tiefflug näherte oder an den Seiten jemand ausmanövrierte, wobei ein Fuß grazil wie bei einem Balletttänzer vor dem anderen stand. Auf den Regalen standen Trophäen, Ehrungen und gerahmte Urkunden.
    Sie beobachtete, wie er sich lässig auf einen geschwungenen Ledersessel hinter seinem mit Granit abgedeckten Schreibtisch fallen ließ. Der Schreibtisch erweckte den Eindruck, als ob er aus einem Comicstreifen der Flintstones stammen würde. Ein grauer Computer stand auf der Arbeitsfläche, daneben ein ultramodernes Telefon. Sie wählte einen Stuhl unter den gerahmten Titelblättern einiger Zeitschriften, auf denen er auf dem Footballfeld eine attraktive Blondine küsste. Gracie erinnerte sich, etwas über sie in einem Artikel der Zeitschrift People gelesen zu haben. Ihr Name war Phoebe Somerville Calebow, und sie war die wunderschöne Besitzerin der Chicago Stars. Er beobachtete sie, und seine Mundwinkel begannen zu zucken. »Ich möchte dir nicht zu nahe treten, Liebling. Doch da ich in diesen Dingen ziemlich erfahren bin, erscheint es nur recht und billig, dir zu empfehlen, falls du einen Nachtjob suchst, solltest du lieber an einer Vierundzwanzigstunden-Tankstelle arbeiten, anstatt deine Kleidung professionell abzulegen.«
    Eisige Blicke zu verteilen war noch nie ihre Stärke gewesen, doch bemühte sie sich nach Kräften. »Sie haben mit voller Absicht das Ziel verfolgt, mich bloßzustellen.«
    Er bemühte sich, eine betroffene Miene aufzusetzen. »Das würde ich doch einer Dame niemals antun.«
    »Herr Denton, ich glaube, Sie wissen sehr wohl, dass ich
von den Windmill Studios geschickt worden bin. Willow Craig, die Produzentin, hat mich beauftragt …«
    »Hmm. Möchtest du ein Glas Champagner oder eine Cola oder sonst irgendetwas?« Das Telefon klingelte, doch beachtete er es nicht.
    »Nein, vielen Dank. Sie hätten eigentlich schon vor vier Tagen in Texas sein müssen, um mit den Dreharbeiten von
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