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Der Ultimative Ratgeber Für Alles

Der Ultimative Ratgeber Für Alles

Titel: Der Ultimative Ratgeber Für Alles
Autoren: Dieter Nuhr
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geblieben sind, während Ihre Schulkameraden mit dubiosen Immobiliengeschäften Riesengewinne machten, obwohl sie die Hälfte der Spielzeit im Gefängnis verbrachten.
    Immobilien sind zwar werthaltig, am Ende aber siegt immer die Bank. Mein Tipp: WENN SIE EINEM BANKBERATER VERTRAUEN, LASSEN SIE SICH AUF IHREN GEISTESZUSTAND UNTERSUCHEN!
    Bankberater beraten nicht, sie verkaufen. Sie heißen aber trotzdem Bankberater, weil Bankverkäufer irgendwie komisch klingen würde. Und Geldvernichter wäre zwar eine zutreffende Bezeichnung, hört sich aber irgendwie kundenfeindlich an - also zu realistisch.
    Zwischen einem Berater und einem Verkäufer ist ein großer Unterschied. Kein geistig halbwegs klarer Zeitgenosse glaubt, der freundliche Herr im Volkswagenautohaus sei ein Berater und würde Ihnen als unabhängiger Fachmann eine objektive Empfehlung aussprechen. Er wird niemals sagen: »Wenn ich Sie so anschaue, kaufen Sie lieber einen Peugeot! Der passt besser zu Ihrer Hose.« Wenn Sie an selbstlose Händler glauben, sollten Sie weder Autohäuser noch Banken betreten, sondern ein Ärztehaus, in dem auch psychologische Beratung angeboten wird.
    Ich jedoch bin Ihr unabhängiger Berater. Ich profitiere nicht davon, wenn Sie nach Durchsicht dieses Buches als Weiberheld und Millionär glücklich durch die letzten Jahre Ihres bisher so armseligen Lebens gehen. Im Gegenteil: Ich freue mich mit Ihnen, dass Sie es doch noch zu etwas gebracht haben, ganz gegen die Prophezeiungen Ihrer Eltern: »Das wird nix. Kannste vergessen. Trottel …« Früher haben Eltern wenigstens noch zugegeben, wenn ihre Brut vollkommen verblödet war. Die Zeiten sind vorbei. Oder wann haben Sie das letzte mal ein Elternteil sagen hören: »Der ist nicht faul! Der ist blöd!«?
    Solche Kinder werden heute als Genies mit Verhaltensproblemen eingeschätzt, weil die Eltern behaupten, die Nachgeborenen könnten locker 17-stellige Primzahlen runterbeten und würden dies nur deshalb unterlassen, weil sie sich aufgrund ihres geistigen Potenzials nicht mit den banalen Wünschen ihrer Umgebung auseinandersetzen könnten. Am Ende werden die missratenen Blagen Kreditberater und treiben mit windigen Geschäften auf den Cayman Islands unsere Währung in den Abgrund. Und wenn Sie die Eltern fragen, liegt das natürlich alles nicht an der Erziehung! Nein! Da heißt es dann: »Da haben wir nichts mit zu tun!« Da Schläge unerwünscht sind, werden die kommenden Investmentbanker chemisch stillgelegt und anschließend erst auf die Mitschüler und dann auf die Geldanleger losgelassen.
    Deshalb an dieser Stelle der bereits siebte Ratschlag, damit Sie Ihren frisch errungenen Wohlstand nicht gleich wieder verlieren: KAUFEN SIE IMMER DAS GEGENTEIL VON DEM, WAS DIE BANK EMPFIEHLT. Die Bank macht es genauso - und fährt gut damit. Sie sehen, dieses Buch birgt praktischen Nutzen!

WAS KOMMT VOR IN DIESEM SCHMÖKER?
    Leider wird in diesem Buch nicht erklärt, warum das schöne Wort »Schmöker« kaum noch verwendet wird. Trotzdem: Zahlreiche Rätsel, die uns das Leben, die Pappnasen da draußen und der Biologielehrer aufgeben, werden auf den folgenden Seiten gelöst: Wie kommt das Gelbe ins Ei? Wer ist Hamza Hakimzoda Niyoziy? Und überhaupt: Was?
    Die erste Frage ist einfach zu beantworten. Jedes Kind weiß, dass Eier im Winter unter der Erde gelb heranreifen, um dann im Frühjahr, wenn sie durch des Landmanns straff gepflügte Krume stoßen, Eiweiß und Schale zu entwickeln, bevor die Frucht, wenn die Blätter fallen, ihre ganze Prächtigkeit entfaltet und mit dem Fest der heiligen Lisbetha und dem Tanz der vergessenen Jungfrauen die Lese beginnt.

    Die Früchte der Natur sind unsere Lebensgrundlage, denn sie versorgen uns mit Nährstoffen, vor allem mit Vitaminen. Wir sollten sie pfleglich behandeln! Wenn Sie sich allerdings häufiger dabei erwischen, dass Sie Nektarinen streicheln, sollten Sie einen Psychologen aufsuchen. Nicht alles, was auf den ersten Blick liebevoll erscheint, ist auch normal.

    Die zweite Frage (zur Erinnerung: die nach den biografischen Details des Herrn mit dem ungarisch klingenden Namen) bleibt zwar offen, allerdings sollte das zu verschmerzen sein. Niyoziy war Ihnen im Zweifel schon immer völlig egal, denn, seien wir ehrlich, Sie haben sich noch nie für usbekische Dramatiker interessiert.
    Und die Frage »Was?« erschien Ihnen bisher vielleicht zu pauschal. Doch auf dieser Welt ist alles im Wandel.
    Zahlreiche weitere Probleme werden in diesem Buch
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