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Der Überläufer: Tweed 3

Der Überläufer: Tweed 3

Titel: Der Überläufer: Tweed 3
Autoren: Colin Forbes
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übernehmen, wie ich es gehofft hatte. Und Karlow hat sich äußerst klug verhalten – er schickte andauernd Berichte nach Moskau, in denen er seine Zweifel zum Ausdruck brachte, so daß man dort zuallerletzt auf die Idee gekommen wäre, Karlow selbst könnte Procane sein. Und ich brachte einen Paß auf den Namen Partridge mit, in den Karlows Foto eingeklebt war. Er hatte ihn mir in London gegeben, für den Fall, daß er sich zur Rückkehr entschließen sollte. Durch den Zoll in Arlanda ging er als Engländer. «
    »Es muß, wie Sie schon gesagt haben, nervenaufreibend gewesen sein.«
    »Das war es. Auf einen Nenner gebracht, hing alles davon ab, daß Lysenko glaubte, Procane sei in Finnland, und daß Karlow den Auftrag erhielt, ihn nach Moskau zu eskortieren. Das ProcaneTäuschungsmanöver hatte den einzigen Zweck, Karlow auf neutrales Gebiet zu bringen, von wo ich ihn wegzaubern konnte.«
    »Und jetzt haben wir unsere Glaubwürdigkeit in Washington in schreckenerregende Höhen getrieben.«
    »Die Premierministerin weiß, was sie tut«, antwortete Tweed geheimnisvoll.
    »Sie brauchen einen neuen Anzug«, sagte Monica, Tweeds Jackett abbürstend, der recht befangen vor ihr stand. »Zur Audienz bei der Premierministerin müssen sie anständig aussehen. Und noch etwas fällt mir ein, was ich Sie fragen wollte. Was geschah mit Bob Newman?«
    »Gott weiß, was. Armer Teufel. Als Fergusson heute von Stockholm zurückkam, sagte er mir, Laila habe im ›Grand Hotel‹ angerufen und mich zu erreichen versucht. Sie sah, wie er sich auf dem Flughafen Vantaa von Mauno verabschiedete. Die beiden schienen in gutem Einvernehmen zu stehen. Und Laila hörte ein eigenartiges Gerücht über einen toten Russen, den man am Fuße eines Felsabsturzes im Quellen-Park gefunden haben soll. Ich habe keine Ahnung, was das zu bedeuten hat.«
    »Glauben Sie, daß wir ihn jemals wiedersehen – Newman?«
    »Ich hoffe es – aber das liegt ganz bei ihm.«
    »Muß schwierig für Sie gewesen sein.« Sie trat zurück, um ihn besser in Augenschein nehmen zu können. »Jetzt sehen Sie einigermaßen aus.«
    »Ja, es war schwierig – die Teile des Puzzlespiels richtig aneinanderzupassen.«
    »Puzzlespiel ist der richtige Ausdruck dafür.«
    »Das Problem war, daß einige Teile sich eigenmächtig zu bewegen begannen. – Ich glaube, ich gehe jetzt besser«, sagte er ohne viel Begeisterung.
    »Sie wird Ihnen den Posten des obersten Chefs anbieten. Howard ist schon mit einem Fuß draußen.«
    »Wenn ich akzeptiere …«
    »O mein Gott! Sie denken doch nicht etwa daran, abzulehnen?«
    »Sehen Sie es einmal von der Seite: einen Gegner zu hintergehen das ist eine Sache. Ich aber mußte alle meine Freunde hintergehen – Hornberg, Sarin, Charvet, Moutet, Lisa Brandt und Ravenstein.
    Ganz zu schweigen von meinen eigenen Leuten – Butler, Nield und Fergusson. Und Ihnen.«
    »Sie werden es nie erfahren. Sie sagten mir doch, der Präsident werde alles geheimhalten. Cord Dillon mußte es erfahren, denn er nimmt an den Gesprächen mit Karlow nach dessen Flucht teil.
    Und letzten Endes geht Karlow nachher nicht einmal in die Staaten. Sie geben ihm eine neue Identität. Niemand wird es je erfahren«, wiederholte sie.
    »Ich weiß«, sagte er und ging.
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