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Der Traummann aus der Zukunft (German Edition)

Der Traummann aus der Zukunft (German Edition)

Titel: Der Traummann aus der Zukunft (German Edition)
Autoren: Merelie Weit
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wollte.
    „Ich… Ich hab den Namen gelesen, als ich dir über die Schulter geschaut hatte. Ich muss zugeben, ich stand schon etwas länger hinter dir.“
     „Und was soll das dann mit meinem Mails und dem Handy?“
    Hilda seufzte und Emilia war für einen Moment sicher, dass Hilda definitiv was verbarg. Aber dann sagte Hilda mit sicherer Stimme.
    „Pass auf, ich glaube einfach, dass du damals nach dem Biergarten einen Schwarm hattest … und dass dieser Typ eben Miguel hieß!“
    Emilia verzog verständnislos das Gesicht.
    „Aber das ist doch absurd! Der Name ist viel zu selten! Und warum denkst du immer noch, ich würde dir sowas verheimlichen?? Das ist völliger Quatsch!“
    „Ja, weiß ich ja … Ich bin eben völlig durch den Wind.“
    Das war die einzige vernünftige Erklärung für Hildas Verhalten. Hilda saß da wie ein Häuflein Elend und Emilia nahm tröstend ihre Hände.
    „Ach, ich schwöre dir, das geht wieder vorbei. Ich war damals auch völlig durch den Wind. Ehrlich gesagt, an die Zeit vor Erik kann ich mich kaum erinnern. Als wäre ich in dicken Nebel eingehüllt gewesen.“
    „Ja, das warst du … allerdings.“
    „Aber an einen Schwarm müsste ich mich ja wohl trotzdem erinnern.“
    „Eigentlich schon …“
    Aber da war keiner, wirklich. Nur Nebel … aus dem Du mich befreit hast. Dafür bin ich dir so dankbar!“
    „Ich bin dir auch dankbar.“
    „Wofür?“
    „Na, dass ich dich als Freundin habe. Und dass ich hier sein kann, ist doch klar! Und du hast recht mit Marco, ich … Er ist keiner von diesen Idioten … also, ich krieg doch nicht mit jedem Kinder!“
    Hilda biss sich auf die Lippen. Eigentlich wollte sie ein Geständnis ablegen, dass sie was eingesehen hatte, aber das war eben nicht so einfach. Der Piepton der Mikrowelle kam ihr zu Hilfe:
    „… Und danke für den Auflauf! Ich glaub er ist fertig!“
     
    Es war ein erstaunlich lauer Herbstabend. Emilia saß auf ihrem Balkon und zeichnete, lauter bunte Blumen, eine farbenprächtiger als die andere. Neben sich hatte sie das Telefon liegen. Sie war ganz ruhig. Hildas Gewissheit hatte sich auf sie übertragen. Wenn Hilda fand, sie tat das Richtige, dann musste es stimmen. Auf Hilda konnte man sich in solchen Dingen immer verlassen. Und Emilia empfand das gleiche. Sie waren seit langem mal wieder so richtig einer Meinung. Das tat furchtbar gut.
    Emilia hatte noch einige Male Miguels Profil gelesen, auch wenn er sehen konnte, dass sie dauernd auf seiner Seite war. Es gab doch keinen Grund, das zu verbergen. Und sein Profil gefiel ihr immer wieder. Dann klingelte es endlich.
    „Guten Abend, hier ist Miguel. Ich wollte mal ausprobieren, ob die Nummer stimmt.“
    Seine Stimme klang jung und warm und fegte auch den letzten Zweifel weg, der sich in irgendeiner Nische noch verborgen haben mochte.
    „Und? Stimmt sie?“
    „Ich glaube ja. Die Stimme würde jedenfalls zu einer Emilia passen, wie ich sie mir vorstelle.“
    „Das freut mich. Wie war es im Kino? Was habt ihr gesehen?“
    „Ich weiß es nicht …“
    „Wie, du weißt es nicht?“
    „Ich musste zu viel an unseren Mailwechsel denken. Ich konnte mich gar nicht konzentrieren.“
    „Ich glaub dir kein Wort. Aber kann ich dich was fragen?“
    „Alles.“
    „Warum nennst du dich cooler Schurke?“
    „Was mache ich?“
    „ Coolcad … Das heißt gemeiner oder ordinärer Kerl, sagt zumindest meine Freundin.“
    „Echt??? Das weiß ich ja gar nicht … Ha, jetzt ist mir klar, warum die Webadresse noch frei war! Nein, nein, Coolcad setzt sich zusammen aus cool und CAD. Eigentlich werden alle Buchstaben von CAD großgeschrieben. Das ist ein Computerprogramm für Architekten.“
    Emilia lachte und war unendlich erleichtert. Dieser Punkt hatte sie mehr irritiert, als sie zugeben wollte.
    „Also, nichts weiter als ein englisches Teekesselchen?“
    „Genau.“
     „Okay, keine weiteren Fragen.“
    „Das ist aber schade …“
    „Naja, oder, doch. Wann lädst du ein Bild hoch?“
    „Ich staune, dass du das jetzt erst fragst. Ich konnte ja nicht ahnen, dass ich dich so schnell treffe. Ich hatte nur alte Bilder, aber Celia hat von mir vorhin neue gemacht. Ich kann sie dir auch per Email schicken. Also, wenn du mir deine Mailadresse auch noch anvertrauen würdest?“
    Emilia kam sich komisch vor, weil sie nach dem Bild gefragt hatte. Dabei war ihr das Bild gar nicht mehr wichtig. Sie wollte Miguel kennenlernen, egal, wie er aussah. Er war absolut sympathisch. Ein Bild konnte
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