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Der Traummann aus der Zukunft (German Edition)

Der Traummann aus der Zukunft (German Edition)

Titel: Der Traummann aus der Zukunft (German Edition)
Autoren: Merelie Weit
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sah Emilia wütend an. Emilia wich zurück.
    „Ich, dich veralbern? NEIN, ich kenne ihn nicht! Was redest du denn? Und gib mir jetzt sofort die Flasche.“
    Emilia sprang auf. Es gelang ihr, die Flasche in ihre Gewalt zu bekommen. Hilda ließ es zu, aber schnappte sich dafür Hildas Laptop.
    „Was machst du?“, rief Emilia verwirrt.
    „Ich muss ins Internet. Du warst tausend Mal auf der Seite von Miguel. Mindestens!“
    „Auf was für einer Seite??“ Emilia wollte die Maus an sich bringen, aber Hilda war hartnäckig. Sie suchte die Chronik ab und inspizierte Emilias Lesezeichen. Natürlich fand sie keine Seite von einem Miguel. Dann öffnete sie einfach Emilias Googlemail-Konto und suchte nach Miguel.
    „Wie hieß er mit Nachnamen?“
    „Hör jetzt auf. Du bist ja verrückt. Das weiß ich doch nicht! Und jetzt gib mir mein Laptop. Sofort!“
    Hilda war auf einmal ruhig und gab es ihr freiwillig. Sie sah Emilia lange an. Ihr Blick hatte etwas Unheimliches, als wären böse Geister dabei, jeden Moment die Kontrolle über ihren Verstand zu übernehmen.
    „Nur noch eins. Kann ich bitte dein Handy sehen. Bitte …“ Hilda starrte Emilia weiter an. Emilia machte das völlig nervös.
    „Aber, warum denn?“
    „Bitte“, flehte Hilda.
    „Okay, wenn du drauf bestehst. Aber, sag mir, warum?!“
    Emilia gab Hilda das Handy, das neben ihrem Bett lag.
    Hilda scrollte die Adressliste durch.
    „Nichts. Das kann nicht sein. Das gibt es nicht. Alles gelöscht.“
    Emilia nahm ihr das Handy wieder weg.
    „Du machst mir Angst, Hilda.“
    „Bestimmt nicht mehr, als du mir.“
    Hilda rührte sich immer noch nicht, aber Emilia sah, dass ihre Hände zitterten. Was, wenn Hilda jetzt durchdrehte? Sie musste sofort etwas unternehmen. Sie nahm Hilda an die Hand.
    „Würdest du bitte mitkommen?“
    Hilda hörte nicht auf, sie aus unheimlichen Augen anzustarren. Aber sie willigte ein. Sie schlug sogar von selbst den Weg Richtung Badezimmer ein. Alles Weitere lief ab wie bei einem Ritual. Hilda kniete sich vor die Wanne und beugte den Kopf darüber. Emilia drehte den Hahn voll auf und ließ eiskaltes Wasser über Hildas Kopf strömen. Hilda schrie. Emilia drehte den Hahn wieder ab und gab ihr ein Handtuch. Aber Hilda wollte keins.
    „Danke. Jetzt ist es schon besser.“
     
    Hilda blieb gegen die kalten Fliesen gelehnt und hatte die Augen geschlossen. In ihrer Hosentasche piepte es unaufhörlich.
    „Dein Handy.“
    „Das ist Marco. Er versucht es die ganze Zeit.“
    Emilia setzte sich neben Hilda.
    „Hilda, was ist eigentlich genau passiert?“
    Emilia erfuhr, dass alles halb so schlimm war. Marco hatte mit einer Mutter aus Ellis Kindergarten geknutscht, die gerade unter ihrer Trennung litt. Es war nach einem Kindergeburtstag. Das zweite Mal hatten sie sich heimlich abends im Park getroffen, ein bisschen auf der Parkbank geschmust und dann beschlossen, es dabei zu belassen und nicht noch mehr Chaos anzurichten. Sie hatten beide jemanden gebraucht, um sich auszusprechen.
    Klar, es war nicht okay, was Marco getan hatte. Aber er hatte es Hilda sofort gesagt. Er wollte mit ihr reden. Über alles. Es ging ihm nicht gut. Er hatte versucht, ihr das klar zu machen. Das Handy klingelte wieder.
    „Du musst ihm wenigstens eine Chance geben sich auszusprechen.“
    „Ich weiß“, seufzte Hilda. „Aber es muss ja nicht heute sein.“
    „Dann schreib ihm eine SMS, wann er anrufen kann.“
    „Später …“ Hilda zog das Handy hervor und schaltete es aus.
    „Strafe muss sein. Und die Kuh im Kindergarten, ich sag dir, die reiß ich in Stücke!“
    „Sie kann doch nichts für euer Problem. Außerdem nimmst du damit nur die Schuld von Marcos Schulten.“
    „Ja, ja. Ich weiß! Sag mal, seit wann weißt du eigentlich alles besser als ich?!“
    Emilia schluckte. Hilda kam mit ihrer derzeit schwachen Position definitiv nicht zurecht. Trotzdem musste Emilia sie jetzt auch mal mit ein paar Wahrheiten konfrontieren.
    „Hilda, es war einfach noch nie so, dass du immer alles richtig machst und ich falsch. Du machst eben auch Fehler.“
    Hilda plusterte sich auf.
    „Na und? Hab ich jemals was anderes behauptet? Natürlich mache ich Fehler! Aber deshalb hast du noch lange nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen, nur weil du endlich über Bernhard hinweggekommen bist!“
    „Hab ich auch nicht behauptet. Es ist nur … Ihr seid doch … ich will nur …“
    Hilda machte eine wegwerfende Bewegung mit der Hand.
    „Ich kann nichts dafür, wenn
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