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Der träumende Diamant 1 - Feuermagie

Titel: Der träumende Diamant 1 - Feuermagie
Autoren: Shana Abé
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einfach so eine Kette haben, ganz genau so wie diese.«
    Die Herzogin lachte unbehaglich. »Nun, es ist ein Familienerbstück, Lady Langford.«

    »Ach, tatsächlich ?« Ihre Stimme wurde ein wenig heiserer. »Würde es Ihnen viel ausmachen, wenn ich es mir etwas näher anschauen würde?«
    »Meine Herzallerliebste, wir sind spät dran«, unterbrach Kit und zog Rue mit Gewalt zu sich. »Wenn Sie uns bitte entschuldigen würden. Wir haben eine Verabredung, die wir keinesfalls versäumen dürfen.« Und bevor noch die Männer um sie herum mit ihren Verbeugungen fertig waren, hatte er sie schon mit sich in eine besonders dunkle Ecke der Gärten gezogen.
    Als sie weit genug entfernt waren, sagte er: »Wie viel unbeschwerter wäre doch mein Leben, wenn du auch nur ein ganz klein bisschen weniger dickköpfig wärst.«
    »Vielleicht hättest du das bedenken sollen, bevor du mich geehelicht hast.« Sie trat mit dem Fuß gegen einen Kieselstein. »Und jetzt wird jeder mich Clarissa nennen«, fügte sie verdrießlich hinzu.
    »Nur die Leute, die du nicht magst. Bedenke, wie das die Dinge erleichtern wird.«
    Ein Mann mit Matrosenjacke trat weiter hinten auf dem Weg hinter einer Weide hervor; als er einen Bierkrug zum Mund hob, begegneten sich ihre Blicke. Kit nickte knapp zum Zeichen, dass er ihn erkannt hatte, und der Drákon zog sich langsam wieder unter die Bäume zurück. Rue sah ihm nach, bis er verschwunden war.
    »Hat dir die Halskette überhaupt gefallen?«, fragte Kit, um sie abzulenken.
    »Die Herzogin von Monfield hat die zuverlässige Neigung, sich zu sehr aufzutakeln. Das ist einer der Gründe, warum ich als Comte ihre Freundschaft gesucht habe.« Sie kamen an einem Pavillon vorbei, der von Schleifenblumen und aufblühendem Lavendel überwachsen war. Innen saß ein Paar
flüsternd auf einer Bank im Schatten. Rue würdigte sie keines Blickes.
    »Und welchen Grund hattest du?«
    »Wofür?«
    »Dich mit Ihrer Hoheit anzufreunden? Oder soll ich mal raten?«
    Sein Kiefer verhärtete sich, und angestrengt bemühte er sich, ihn wieder zu lockern. »Wir sind nicht befreundet.«
    »Aha.« Und dann fuhr sie fort: »Ich fange an, Melanie jetzt ein wenig besser zu verstehen.«
    »Tatsächlich?«
    »Es kann nicht angenehm sein zu wissen, dass man so ohne Weiteres ersetzt werden kann.«
    Der überraschend spitze Unterton entging ihm nicht, aber er antwortete gelassen: »Ich habe nicht geahnt, dass du so wenig von mir hältst.«
    »Ich bitte um Verzeihung.« Sie näherten sich einer Reihe von Brunnen, die von oben bis unten mit spiegelndem Glas besetzt waren. Das Wasser stieg auf und stürzte in diamantenem Glitzern zum Grund, fast zu strahlend, um angeschaut zu werden. Der zurückgeworfene silbrige Glanz ließ alle Farben rundherum blass erscheinen. Rue sah zu Boden, als sie sprach.
    »Hast du einen Blick auf die Gemälde im Schlafgemach von Ihrer Hoheit geworfen? Ich war etwas verwundert. Watteau ist in letzter Zeit so völlig außer Mode.«
    »Habe ich nicht getan. Wie du sicherlich weißt.«
    »Ich weiß kaum etwas, Lord Langford«, erwiderte sie sehr ernst und blieb an einer Stelle stehen, die dunkler als der Rest war. Dort zog sie ihren Arm unter seinem hervor. »Ist es dir denn nicht klar? Alles, was ich wirklich über dich weiß, sind Gerüchte und Erinnerungen - wenig mehr als die einfältige
Letty hat - und sehr alte Träume.« Sie lachte kurz und freudlos. »Und jetzt stellst du mich allen als deine Frau vor.«
    Kit blickte sich um. Vor ihnen waren noch weitere Brunnen und Menschen, Paare und Grüppchen, und ein Haufen lauter Jugendlicher, die ihnen an der Biegung auf dem Fußweg entgegenkamen. Aber zu ihrer Linken gab es einen Obelisken, der schneeweiß aus einer dichten Hecke von wildem Wein emporragte. Dorthin zog er sie und zertrat dabei achtlos einige Weinbeeren unter seinen Füßen. Als sie aus dem Blickfeld der anderen verschwunden waren, ließ er ihre Hand los.
    »Ich bin es ein wenig leid, ständig von dir als Schurke dargestellt zu werden, meine Liebe. Ich bin nur das, wozu man mich gemacht hat. Nicht böse und vielleicht auch nicht besonders gut. Ich kümmere mich um sehr wenige Dinge - den Stamm, meinen Namen und meine Stellung. Und um dich. Wenn es dir gefällt, uns Steine in den Weg zu legen, mach ruhig weiter so. Ich zumindest kenne mein eigenes Herz, auch wenn es schwarz sein mag. Ich suche keine Entschuldigungen für meine Vergangenheit, Rue, also erwarte auch du keine. Ich werde von dir ebenfalls
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