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Der Totenkopf - Scream Street; 5

Der Totenkopf - Scream Street; 5

Titel: Der Totenkopf - Scream Street; 5
Autoren: PeP eBooks
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zum Laden gegangen. Eva hatte ihnen trotz des lautstarken Gezeters des Wasserspeiers erlaubt zu bleiben.
    Wie sich herausstellte, hatte das Blitzlicht des Fotoapparats den Zauber, durch den eigentlich alles hätte aufgezeichnet werden müssen, außer Kraft gesetzt. Eva ging davon aus, dass der Blitz vielleicht magisch gewesen war, und so bemühte sie sich jetzt nach Kräften, das Bild in der Kristallkugel wiederherzustellen. Aber das erwies sich als nicht so einfach.
    »Ich kann nicht mal zu einer Stelle zurückspulen, bevor der Kopf spurlos verschwand«, sagte die Hexe frustriert.
    »Vorübergehend«, verbesserte Rocky sie schnell. »Er fehlt nur vorübergehend. Es wäre sonst das gefundene Fressen für die Presse, wenn sie denken würde, dass Eddies Kopf wirklich verschwunden wäre!«
    »Aber sein Kopf ist doch wirklich verschwunden!«, sagte Cleo. Geistesgegenwärtig zog sie den hilflos umherstolpernden Reiter von einem Regal mit lauter gläsernen Einhörnern weg, ehe er noch blindlings dagegenkrachte. »Das ist nun mal die Wahrheit.«
    Der kleine Rocky sah wütend zu ihr auf. »Das weißt du und das weiß ich – aber sonst niemand außerhalb dieses Ladens!«
    »Mal abgesehen von der unerheblichen Menge kreischender Frauen, denen Sie Parfüm verkauft haben«, sagte Rhesus feixend.
    »Ja, mal abgesehen von der unerheblichen Menge – ach, halt die Klappe!«, schnauzte Rocky und wandte sich beleidigt ab.
    Cleo zog sich rasch ihre Bandagen höher über den Mund, um ihr Lächeln zu verbergen. »Na ja, im Moment ist da draußen außer der Skelettfrau niemand mehr, also ist Ihr Geheimnis vermutlich sicher.« Sie warf einen Blick zu der kauernden Skelettgestalt hinüber, die allein auf der Bordsteinkante saß, das Gesicht in den knochigen Fingern vergraben. »Sie sieht so traurig aus. Vielleicht sollten wir sie fragen, ob sie nicht reinkommen mag?«
    »Dafür ist jetzt keine Zeit«, entgegnete Rocky, dessen steinernes Gesicht knackte, als er sich zu einem Lächeln zwang. »Da kommt euer Freund gerade wieder!«
    Wie aufs Stichwort stürzte Luke atemlos in den Laden, und die Fledermaus, die über der Ladentür angebunden war, stieß ein Fiepen aus, um anzukündigen, dass jemand den Laden betreten hatte. »Hast du das Buch dabei?«, fragte der Wasserspeier schnell.
    Luke nickte und reichte Eva ein Buch mit Silbereinband, auf dessen Vorderumschlag ein Gesicht reliefartig hervorstand: Stolpersteins Geschichten aus der Scream Street . »Wenn jemand weiß, wie man den Sicherheitszauber wieder in Gang bekommt, dann Mr Stolperstein«, sagte er. Im selben Moment knallte Eddie mit voller Wucht gegen die Wand neben ihm. Mehrere Dutzend Porzellanteller, die der Hochzeit von Schinderella mit dem felligen Härchenprinzen gewidmet waren, fielen scheppernd zu Boden.
    »Kann bitte mal jemand diesen blöden Trampel irgendwo hinsetzen, damit er nicht noch mehr Schaden anrichten kann?«, bat Eva. »Man sollte doch eigentlich denken, er habe sich allmählich dran gewöhnt, kopflos zu sein!«
    Rocky warf der Hexe einen bitterbösen Blick zu. »Dieser ›blöde Trampel‹, wie Sie ihn nennen, ist der größte Promi, der dieses kleine Provinznest jemals mit seiner Anwesenheit beehrt hat – an Ihrer Stelle wäre ich etwas höflicher!«
    »Dabei kann er mich im Moment doch sowieso nicht hören«, murmelte die Hexe kaum wahrnehmbar.
    »Was hast du unseren Eltern gesagt?«, fragte Rhesus Luke, während er seinen Umhang umdrehte und mit der Innenseite nach innen wieder anzog.
    »Nur, dass Eva ein paar Halloweenspiele organisiert hat«, entgegnete Luke.
    Eva legte das Silberbuch auf die Ladentheke und sprach das Gesicht auf dem Umschlag an. »Mr Stolperstein, mein Sicherheitszauber ist außer Kraft gesetzt. Können Sie helfen?«
    Samuel Stolpersteins Augen öffneten sich und er lächelte die Hexe über ihm an. »Aber selbstverständlich, werte Dame. Für Frauen wie Sie würde ich doch immer Kopf und Kragen riskieren!«
    Der Verfasser des Buchs hatte sein gesamtes Leben der Erforschung und Dokumentation des Lebens in der Scream Street gewidmet. Als seine Todesstunde gekommen war, hatte er eine Zauberformel ausgesprochen, mit dessen Hilfe sich seine Seele mit den Buchseiten verband, sodass er seine Arbeit fortsetzen konnte. Zuletzt hatte er Luke und seinen Freunden immer wieder wertvolle Hinweise bei der Suche nach den Relikten der Gründer gegeben.
    »Möglicherweise gibt es einen Weg, den Aufzeichnungszauber neu in Gang zu setzen«, begann der
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