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Dem Weihnachtsraetsel auf der Spur

Titel: Dem Weihnachtsraetsel auf der Spur
Autoren: Stefan Wilfert
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1. Dezember

    T inaaa!!« Jonas stürmt aus dem Badezimmer. »Tina, du hast schon wieder die Zahnpasta nicht zugedreht! Hab ich dir doch schon x-mal gesagt. Jetzt ist sie wieder ganz trocken. Tina! Tinaaa! Wo bist du?«
    Jonas rast die Treppe hinunter.
    »Na, endlich«, begrüßt ihn sein Vater. »Wo bleibst du denn? Das Frühstück steht schon auf dem Tisch.«
    Im Moment ist das das Letzte was Jonas interessiert. »Die Tinaa …«
    »Ja, ja, jetzt lass Tina in Ruhe«, unterbricht ihn seine Mutter, die gerade mit dem Toast hereinkommt.
    »Genau«, sagt Tina, die ihren Tee schlürft. »Er kann mich mal … äh, gernhaben«, fügt sie schnell hinzu, als sie den strengen Blick ihres Vaters bemerkt.
    Endlich sitzt die ganze Familie versammelt am Frühstückstisch.
    »Gib mir mal bitte die Butter, Carlo«, wendet sich Frau Kreuz an ihren Mann.
    »Aber gerne doch, gnädige Frau, die Butter für die Mutter … und den Zylinder für die Kinder!«
    Gähnend schauen sich Tina und Jonas an. Ihr Vater und seine Sprüche - ein ewiges Thema bei Familie Kreuz. Meistens ist es nämlich lediglich Carlo, der über seine Witze lacht, während er sich durch seine knallroten Haare wuschelt.
    Rotes Haar, das übrigens die ganze Familie hat: auch Mutter Katrin. Und die Geschwister sowieso. Wenn sie zusammen in den Ort gehen, witzeln die Leute: Ah, da kommen die Rot-Kreuzler!
    Und wenn schon rot, dann richtig!! Daher haben auch die beiden Kater Lap und Top rotes Fell.
    Letzterer schnurrt gerade auf dem Schoß von Carlo.
    »Hauueindvandschogacht?«, fragt Jonas seine Schwester.
    »Seit wann kannst du Chinesisch?«, gibt sie zurück.
    »Jonas, mit vollem Mund spricht man nicht. Das gehört sich nicht«, weist ihn auch seine Mutter zurecht. »Mit deinen elf Jahren solltest du das eigentlich langsam mal wissen!«

    »Hast du schon deinen Adventskalender aufgemacht?«, wiederholt Jonas also seine Frage, nachdem er zu Ende gekaut hat.
    »Mmh«, nickt Tina, während sie schnell ihren Orangensaft austrinkt. »Ein Teddybär war drin.«
    »Genau richtig für ein zehnjähriges Baby wie dich!«
    Tina streckt ihm die Zunge raus.
    »Bei mir war ein Dreirad drin«, erzählt Jonas und grinst.
    »Und bei mir’ne Birne«, sagt Carlo.
    »Du hast auch einen Adventskalender?«, fragt Katrin ihren Mann und zieht erstaunt die Augenbrauen hoch.
    »Nein. Keinen richtigen. Ich stelle mir aber einen vor und so hab ich jeden Morgen eine Überraschung …«
    »… in der Birne«, ergänzt Jonas und alle müssen lachen.
    Nach dem Frühstück räumen sie gemeinsam den Tisch ab, dann geht jeder erst einmal in sein Zimmer. Doch gleich darauf kommt Tina wieder rausgerannt.
    »Mama, Mamaaaa!«
    »Mein Gott, was ist denn passiert?« Katrin läuft zu ihrer Tochter.
    »Schau mal, eine Mail von Opa. Er kann nicht kommen!«
    Opa Dirk wohnt in Kanada und hatte versprochen, Weihnachten diesmal mit ihnen zu feiern. Seit zwei Jahren haben sie sich nicht mehr gesehen.
    Tina wischt sich eine Träne aus den Augenwinkeln.
    »Was’n los?« Jonas steckt seinen Kopf aus dem Zimmer. Und auch Carlo mit Kater Lap auf dem Arm kommt dazu.
    »Opa kann nicht kommen«, erklärt Katrin.
    »Mistikack«, flucht Jonas. Ausnahmsweise lassen das seine Eltern durchgehen.
    »›Es tut mir sehr leid«, liest Katrin vor, »aber ich habe mir ein Bein gebrochen. Nichts Schlimmes, aber eine Flugreise möchte ich mir nicht zumuten. Wir müssen unser Wiedersehen verschieben. I am so sorry!‹ Das ist ja schrecklich. Der arme Opa!« Katrin lässt die ausgedruckte E-Mail sinken. »Ihr«, erklärt sie und gibt das Blatt Jonas und Tina zurück, »ihr schreibt ihm heute noch eine Antwort und sagt, wie leid uns das tut. Und wünscht ihm gute Besserung! Macht ihr das bitte?«

    Nachmittags, als alle um den Adventskranz herumsitzen, Tee trinken und Kekse mampfen, liest Jonas einen Zettel vor, der gestern im Ort verteilt worden war: »›Wer hat das schönste Weihnachtshaus von Heckdorf? Wir wollen wissen, wie man sein Haus zum Fest gestalten und am besten schmücken kann. Als Preis winken 2500 Euro, gestiftet von der hiesigen Metzgerei Schliemann. Die Jury besteht aus unserem Bürgermeister Gustav Wind, der Schuldirektorin Anne Martin und Peter Schliemann. Am Abend des 23.12. werden diese drei einen Rundgang durch das Dorf machen und Heiligabend die Gewinner bekannt geben!‹«
    Jonas knallt den Zettel auf den Tisch. »Da machen wir mit! Und wir gewinnen!«
    »Genau«, stimmt Tina begeistert zu. »Und mit dem Geld
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