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Dem Weihnachtsraetsel auf der Spur

Titel: Dem Weihnachtsraetsel auf der Spur
Autoren: Stefan Wilfert
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während sie in den Keller runtergehen. Unten bleiben sie erst einmal wie angewurzelt stehen.
    »Ach du grüne Kellertreppe«, staunt Jonas und starrt auf Kisten, die sich bis unter die Decke stapeln. »Wo kommen die denn alle her?«
    Tina liest, was auf den Aufklebern steht. »Mensch«, sagt sie, »das sind fast alles Kartons von Opa. Als er nach Kanada gegangen ist, hat er doch alles bei uns untergestellt. Ob wir das auch benutzen dürfen?«
    »Na klar.« Jonas ist sich sicher. »Was will er denn noch mit dem Krempel?«
    Sie beginnen eine der Kisten zu öffnen und landen gleich einen Volltreffer.
    »Ach du liebes bisschen«, kreischt Jonas. »Steckdosen und Verlängerungsschnüre. Das ist ja genial. Die nehmen wir für unsere Lichterketten!«
    Zufrieden kramen sie weiter und finden: glitzerndes Geschenkpapier, bunte Schachteln, Weihnachtsbaumkugeln, rote Gummistiefel, eine geblümte Nachttischlampe, und …
    »Mensch, super, eine alte Fahrradklingel«, ruft Tina.
    »Was willst du denn mit der? Brauchen wir nicht.«
    »Nicht fürs Haus«, erklärt Tina. »Aber für mein Fahrrad.«
    »He, schau mal«, sagt Jonas und zieht aus einer Kiste eine lange Reihe von Plastikkugeln raus, die an eine Steckdose angeschlossen werden können. »Super! Genau so was brauchen wir. Probieren wir die doch gleich mal aus.«
    Sie nehmen die Kugeln und ein paar Verlängerungsschnüre und dekorieren damit die Haustür. Sofort fängt es an in allen möglichen Farben zu blinken.
    »Das ist ›really great‹ wie Opa sagen würde«, grinst Jonas.
    »Da müssen sich die anderen im Dorf anstrengen, wenn sie mit uns mithalten wollen«, ist Tina überzeugt.
    Zurück im Keller suchen sie weiter und stoßen auf immer neue Schätze: Lichterketten, einen aufblasbaren Schneemann, einen Pappzylinder, ein Paket mit uralten Wunderkerzen und mehrere Tüten mit weißer Watte.

    Dann packen sie alles wieder in die Kartons zurück und nehmen sich fest vor, morgen mit dem Schmücken des Hauses zu beginnen. Auf dem Weg in Tinas Zimmer überlegen sie, was sie jetzt außerdem noch alles brauchen.
    »Hast du Geld?«, fragt Tina.
    Jonas schüttelt den Kopf. »Nicht viel. Vielleicht so 20 bis 30 Euro.«
    Im Flur läuft ihnen ihr Vater über den Weg. »Na, ihr Schmuckstücke! Habt ihr den Keller aufgeräumt?«
    »Und wie«, sagt Jonas. »Du wirst ihn nicht wiedererkennen.« Unauffällig boxt er seine Schwester in die Seite.
    »Wie findest du denn unseren Haustür-Schmuck?«, beeilt sie sich zu fragen.
    »Haustür-Schmuck? Wieso? Habt ihr die Haustür geschmückt? Ich hab nix gesehen.«
    Verblüfft schauen sich Tina und Jonas an. Aber sie haben doch vorhin …
    Beide rennen raus, sicher hat ihr Vater sie nur auf den Arm genommen.
    Aber tatsächlich, von den schönen blinkenden, bunten Kugeln ist nichts mehr zu sehen. Keine Kugeln, keine Verlängerungsschnüre, nichts.
    »Oh nein! Weg, alles weg! Das gibt’s doch nicht!« Jonas starrt mit offenem Mund auf die nackte Haustür.
    Da stellt sich ihr Vater neben sie. »Und? Was ist? Habt ihr geschmückt oder nicht?«
    Tina schluckt. »Na klar, haben wir. Aber jetzt ist alles wieder weg!«
    Jonas geht zur Hauswand und schaut genau nach. Aber auch hinter der Hausecke ist nichts zu sehen. Er schaut in die Mülltonne. Auch nichts. »Papa, warst du …«
    Er dreht sich um, aber sein Vater ist schon wieder im Haus verschwunden.
    »Ob das der doofe Olli von nebenan war? Der spinnt ja manchmal.«

    Jonas überlegt. »Glaub ich nicht. Der ist zwar ein bisschen verrückt, aber gemein ist er nicht. Außerdem ist er gar nicht da. Heute ist ja Montag, da ist er doch nachmittags immer bei seiner Oma in der Stadt.«
    »Aber wer soll denn dann …« Tina rennt ins Haus und brüllt: »Papa!! Jemand hat …«
    Aber Carlo telefoniert und winkt ab.
    »Mama!! Mamaaa!« Tina schreit vergebens. Ihre Mutter ist nicht zu Hause.
    »Irgendjemand macht sich lustig über uns. Aber wer?« Jonas war unbemerkt hinter sie getreten.
    Tock, tock.
    Irritiert blickt er sich um. Da klopft doch jemand. Machen Lap und Top etwa wieder Unsinn?
    Es klopft noch einmal. Jonas geht in sein Zimmer. Nichts ist zu sehen.
    Tock, tock.
    Da entdeckt er es. Am Fenster hängt an einer langen Schnur ein gelbes Plastikei, wie man sie aus Überraschungseiern kennt. Der Wind lässt es gegen das Fenster schlagen.
    Jonas öffnet das Fenster und angelt nach dem Ei. Tina ist ihm gefolgt.
    »Mach auf«, drängt sie neugierig.
    Jonas schraubt die beiden Hälften auseinander. Er
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