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Der Totenkopf - Scream Street; 5

Der Totenkopf - Scream Street; 5

Titel: Der Totenkopf - Scream Street; 5
Autoren: PeP eBooks
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Psst! «, fauchte er. »Die Zutat ist geheim, das darf auf keinen Fall rauskommen!«
    »Dieser Duft«, verlautbarte Eddie vor seinem hingerissenen Publikum, »war der erste, den ich gerochen habe, als mein Kopf während eines erhitzten Kampfes gewaltsam von meinem Körper abgetrennt wurde!«
    Die zitternde Skelettfrau neben Cleo sog geräuschvoll die Luft ein. »Das ist sie!«, flüsterte sie. »Das ist die Geschichte, wegen der ich ihn so liebe!«
    »Wie alle wissen, die meine autorisierte Biografie gelesen haben – die in allen guten Buchläden für siebzehn Pfund neunundneunzig erhältlich ist –, wurde ich von G.H.U.L. gebeten, ein Waisenhaus vor einer Horde schrecklicher Riesen zu beschützen.« Auf dem gesamten Platz traten Tränen in die Augen der Frauen. »Ich habe wacker für diese unschuldigen kleinen Kinder gekämpft, bis der blutrünstige Anführer der Riesen meinen Kopf mit seinem Schwert vom Rumpf getrennt hat!« Nun wurden auch die Augen des Reiters feucht.
    »Extra Tränenkanäle«, grinste Rocky. »Die waren meine Idee.«
    »Während ich mein Leben langsam aushauchte, galt mein einziger Gedanke nur den süßen kleinen Kindern«, fuhr der Reiter fort. »Ich konnte doch nicht sterben und die Waisen den zähnefletschenden Monstern überlassen. Und so trotzte ich dem Tod selbst, hob meinen verletzten Kopf und nahm den Kampf wieder auf!« Wieder sprühte er etwas Parfüm in die Menge. »Als ich den letzten Riesen mit meinem Schwert besiegt hatte, war es dies, was ich in der Luft roch. Das ist der Duft der Tapferkeit. Das ist der Duft der Leidenschaft …« Eddie machte eine dramatische Pause, dann ließ er sein Pferd sich aufbäumen. »Das ist der Duft der Freiheit !«
    Stürmischer Applaus ertönte von allen Seiten. Rocky drängelte sich nach vorne und sprang über das Gartentor. »Okay, meine Damen«, rief er, während er Kisten mit den Flakons unter der Hecke hervorzog. »Wer zuerst kommt, mahlt zuerst! Holen Sie sich Ihre Flasche Enthauptung Pour l’Homme für nur neunundzwanzig Pfund neunundneunzig und Sie duften so wie Ihr kopfloser Held!«
    »Das ist doch total verrückt«, bemerkte Luke, während die Menge sich nach vorne schob und allerorten Geld aus Taschen und Portemonnaies gezogen wurde.
    »Mich würde es nicht wundern, wenn Rocky selbst die neue Adresse des Reiters durchsickern ließ, damit er dieses übel riechende Zeug verkaufen kann«, sagte Rhesus. »Es stinkt!«
    »Es ist doch unwichtig, wie es riecht«, bemerkte Cleo. »Er ist ein gut aussehender, charmanter Held. Er könnte dieser Menge alles andrehen.«
    Luke grinste. »Sag mir bitte nicht, dass du auch hinter so einer Flasche her bist!«
    »Natürlich nicht«, entgegnete Cleo aufgebracht. »Aber vielleicht lasse ich mich mit ihm zusammen fotografieren, sobald es hier ein bisschen leerer wird.« Sie zeigte auf eine dünne Todesfee mit roten Rastalocken, die mit einem Fotoapparat um den Hals auf Eddie und Rocky zuging.
    »Ein Bild für den Schreckensspiegel ?«, fragte die Fotografin.
    »Aber gerne doch, für die Presse immer«, sagte der Reiter freundlich und legte den Arm um das zitternde Skelett, das soeben an der Spitze der Schlange angekommen war. »Bitte lächeln!«
    Die Fotografin hob den Fotoapparat und drückte auf den Auslöser. Grelles Blitzlicht erfüllte die Straße, sodass alle schützend die Augen abschirmten. Als das Blitzlicht langsam schwand, ertönte ein einzelner markerschütternder Schrei.
    Der Kopf des Kopflosen Reiters war verschwunden.

3. Kapitel
Das Relikt

    »Das ist doch lächerlich!«, schimpfte Rocky, während er in Immerguts Imperium, dem Laden am Marktplatz, auf und ab tigerte. Hinter ihm stolperte die noch immer kopflose Gestalt des Kopflosen Reiters herum. »Warum funktioniert das denn immer noch nicht?«
    »Es ist nicht meine Schuld!«, entrüstete sich die Ladenbesitzerin Eva Immergut. Die Hexe zündete eine Kerze mithilfe eines blauen Funkens aus ihren Fingern an, dann bewegte sie die Hände über einer großen Kristallkugel hin und her, in der es zischend flimmerte »Der Blitz hat alles außer Betrieb gesetzt.«
    In dem Tohuwabohu nach dem Verschwinden des Schädels hatte Rhesus Rocky vom Aufzeichnungszauber erzählt, mit dessen Hilfe Eva ihren Laden sicherte. Vielleicht hatte er etwas von der Sache auf Bildern eingefangen. Schließlich lag Eddies Haus am Rand des Platzes. Sobald die enttäuschte Menge sich aufgelöst hatte, waren Luke, Rhesus und Cleo mit Rocky und seinem kopflosen Klienten
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