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Der Totengräber (Horror-Roman) (German Edition)

Der Totengräber (Horror-Roman) (German Edition)

Titel: Der Totengräber (Horror-Roman) (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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Mann die Brille ab.
    Rote Augen kamen zum Vorschein. Der Unheimliche starrte Brad an und plötzlich spielte ein Lächeln um seinen lippenlosen Mund.
    2. Kapitel: Der Horror im Keller
    „Der Elektriker kommt erst morgen“, sagte Mom. „Es scheint wirklich ein Fluch auf diesem Haus zu liegen. Die Toilette funktioniert übrigens auch nicht.“
    „Gott sei Dank haben wir noch bis Ende der Woche Zeit“, erwiderte Brad.
    Mom nickte. „Ja. Aber diese Zeit werden wir auch brauchen, um alles herzurichten.“
    „Hast du Reverend Donaldson mal gefragt, wer vorher hier gewohnt hat?“
    „Nein. Warum sollte ich?“
    Brad zuckte die Achseln „Nur so. Würde mich halt
    interessieren.“
    „Soweit ich weiß, steht das Haus schon länger leer, als wir in Willington wohnen.“
    Eine Antwort, die Brad abwimmeln sollte. Aber so leicht ließ er nicht locker. „Könnte es vielleicht sein, dass dafür ein triftiger Grund existiert?“
    „Was denn für ein Grund?“
    Die zu einem Gesicht geformten Staubspuren fielen Brad wieder ein – und plötzlich veränderten sich vor seinem inneren Auge dessen eher unklare Konturen zu den Gesichtszügen des alten, bleichen Mannes mit der Sonnenbrille.
    Brad versuchte den Gedanken daran so gut es ging zu verscheuchen. Was er da auch gesehen hatte – an übernatürliche Erscheinungen glaubte er nicht.
    „Was für ein Grund? Mom, das dürfte sogar dir aufgefallen sein!
    Dies ist eine Bruchbude. Beim ersten Sturm fliegt das Dach weg oder es stürzt wie ein Kartenhaus in sich zusammen!“
    „Das stimmt nicht, Brad.“
    „So?“
    „Der Reverend hat mir ein Gutachten gezeigt, danach ist mit der Bausubstanz alles in Ordnung. Es sind lediglich ein paar kleinere Schönheitsreparaturen durchzuführen.“
    *
    Die nächsten Tage verbrachten sie damit, ihre Sachen von einem Haus zum anderen zu fahren. Für den Transport der Möbel engagierte Mom dann doch eine Firma, als sie einsah, dass sie das allein mit Brads Hilfe nicht bewältigen konnte. Außerdem drängte die Zeit. Die Villa war verkauft und die Walkers mussten zu einem festgelegten Termin raus. Schafften sie das nicht, wäre sogar Miete für das ehemals eigene Haus fällig gewesen. Ein Betrag, der ein großes Loch in die ohnehin knappe Haushaltskasse gerissen hätte. Am Freitag kam der Elektriker. Er hieß Davis und war ein breitschultriger Mann mit roten Haaren.
    „Also, ich hätte nicht gedacht, dass das Haus noch mal jemand kauft“, bekannte Davis grinsend. „Ein richtiges Hexenhaus. Ich hoffe, Sie haben nicht allzu viel dafür bezahlt, Ma’am!“
    Mom hatte die Arme vor der Brust verschränkt und warf Brad einen genervten Blick zu. „Wir haben es gemietet“, bekannte sie.
    „Außerdem wohnen wir hier nur übergangsweise, bis wir etwas Besseres gefunden haben.“
    „Sicher, Mrs. Walker. Am besten, Sie zeigen mir jetzt mal den Sicherungskasten!“
    „Ich schätze, der ist im Keller, aber genau weiß ich das auch nicht.“
    „Ich werde ihn schon finden. Haben Sie eine Taschenlampe?“
    „Mein Sohn hat eine.“ Mom wandte sich an Brad und fragte:
    „Wärst du so freundlich und würdest Mister Davis in den Keller leuchten?“
    „Klar.“
    *
    Brad holte seine Taschenlampe und wartete an der Kellertür. Davis erkundigte sich inzwischen bei Mrs. Walker, ob das Licht bei der Hausbesichtigung denn noch funktioniert hätte.
    „Es hat funktioniert, da bin ich mir ganz sicher“, behauptete sie.
    „Glauben Sie, ich hätte das Haus genommen, wenn das nicht klar gewesen wäre?“
    „Dann geht die Rechnung an den Vermieter?“
    „Ja.“
    „Ist das nicht die Kirchengemeinde von Willington?“
    „Genau.“
    Davis atmete tief durch und fragte: „Waren Sie schon im Keller?“
    „Nein. Der war mir ziemlich gleichgültig.“
    „Dann wollen wir mal sehen, was uns da erwartet.“ Er grinste.
    „Man erzählt sich ja ziemlich seltsame Geschichten über dieses Haus. Angeblich soll’s hier spuken. Aber diese Geschichten rühren sicher nur daher, weil es so nahe am Friedhof liegt.“
    „Wahrscheinlich“, gab Mrs. Walker ziemlich einsilbig zurück. Davis schien sich gerne etwas unterhalten zu wollen, Mom hatte dazu aber offensichtlich keine Lust.
    Die erste Schwierigkeit war, dass sich die Kellertür nicht öffnen ließ. Keiner der Schlüssel, die man Mom gegeben hatte, passte.
    „Also, Ma’am, wenn Sie wollen, komme ich auch Montag wieder, wenn Sie Ihren Vermieter erst um die Erlaubnis fragen wollen, die Tür aufzubrechen!“, meinte
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