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Der Totengräber (Horror-Roman) (German Edition)

Der Totengräber (Horror-Roman) (German Edition)

Titel: Der Totengräber (Horror-Roman) (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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zusammen, als er sie ansprach.
    „Mein Gott, habe ich mich erschrocken!“
    „Keine Sorge, ich bin es nur.“
    Sie blickte auf die Münzen und schien sich nun selbst darüber zu wundern, was sie damit mitten in der Nacht wollte. Mom zuckte verlegen mit den Schultern. Brad brauchte die Frage, die ihm auf der Zunge lag, gar nicht erst auszuformulieren.
    „Ich weiß auch nicht, Brad. Ich bin aufgewacht und plötzlich war mir einfach danach, die Münzen aus dem Schrank zu nehmen. Ich kann es nicht erklären. Wahrscheinlich steckte der unbewusste Wunsch dahinter Dad noch einmal nahe zu sein.“
    „Ja, wahrscheinlich.“
    „Ihm haben die Münzen viel bedeutet. Und mir bedeuten sie deswegen auch sehr viel.“
    „Wirst du sie verkaufen?“
    „Ich fürchte, dass ich kaum darum herumkommen werde.“
    Brad setzte sich. Er hatte eigentlich das Bedürfnis, mit seiner Mom über die Dinge zu reden, die er an diesem Abend erlebt hatte. Aber Mom schien dafür im Moment gar keine Antenne zu haben. Sie starrte gedankenverloren auf die Münzen, nahm eine von ihnen hoch, hielt sie ins Licht und seufzte.
    Auch eine Art, Dads Geist zu begegnen!, dachte Brad. Ich hoffe nur, dass er ihr gegenüber einen besseren Kommunikationsdraht hat, als es bislang bei mir der Fall gewesen ist!
    *
    Am nächsten Tag wurde Brad durch die Sonnenstahlen geweckt, die durchs Fenster in sein Zimmer fielen. Außerdem klopfte da irgendetwas. Er schreckte hoch, denn mit einem Mal begriff er, dass es schon fast Mittag sein musste. Undeutlich, fast wie an einen Traum, erinnerte er sich daran, dass seine Mutter ihn am Morgen angesprochen hatte, bevor sie das Haus verließ, um zur Arbeit zu fahren. Irgendetwas davon, dass er sich Cornflakes machen sollte, wenn er ausgeschlafen hätte und dass sie wahrscheinlich am Abend etwas später nach Hause käme, weil im Büro viel zu tun wäre. Brad war sich nicht mehr ganz sicher. Er hatte geschlafen wie ein Stein und die Worte seiner Mutter hatten sich auf groteske Weise mit Erinnerungen an die letzte Nacht vermischt, die ihn in albtraumhaften Abwandlungen in den Schlaf verfolgt hatten.
    Wieder klopfte es.
    Brad stand auf und zog sich schnell Jeans und T-Shirt über. Dann lief er die Treppe hinunter zur Tür und öffnete.
    Lana stand dort. Sie wirkte ziemlich genervt.
    „Meine Güte, dass dauert aber, bis du mal geruhst, die Tür zu öffnen.“
    „Tut mir leid, ich bin etwas schwer aus den Federn gekommen.“
    „Darf ich reinkommen?“
    „Klar.“
    Lana folgte Brad in die Küche. Sie sah sich eingehend um und es war ihrem Gesichtsausdruck deutlich anzusehen, was sie von dem Haus hielt. „Wirklich krass, dass ihr keine Klingel in eurem Geisterhaus habt“, sagte sie.
    „Kommt alles noch.“ Brad zuckte mit den Schultern. „Hoffe ich jedenfalls. Aber vielleicht fällt das Gemäuer auch vorher in sich zusammen. Willst du auch Cornflakes? Ich habe nämlich noch nicht gefrühstückt.“
    „Danke, nein. Im Gegensatz zu dir war ich übrigens schon fleißig.“
    „So?“
    „Ich habe den Sheriff angerufen, um ihm zu sagen, dass ein Einbruch in die Villa der Malcolms geplant ist.“ Sie kramte ihr Mobiltelefon hervor. „Ein Prepaid-Handy! Das kann man nicht zurückverfolgen!“
    „Echt clever!“, lobte Brad.
    „Echt bescheuert.“
    „Wieso?“
    „Weil ich zu spät war. Im Lokalradio kam die Meldung, dass die Villa der Malcolms bereits überfallen wurde und zwar heute in den frühen Morgenstunden. Allerdings hätte Sheriff Grey das wohl ohne meinen Anruf erst bemerkt, wenn Mrs. Malcolm in ein paar Wochen von ihrer Europa-Reise zurückgekehrt wäre.“
    „Worauf hatten die Kerle es abgesehen?“
    „Darüber haben sie im Radio nichts gesagt. Bevor Mrs. Malcolm nicht zurück ist, ist es wahrscheinlich auch unmöglich, genau festzustellen was fehlt.“
    „Das heißt, unsere Vermutung war richtig, Lana. Dieser Smith arbeitet mit einer Bande von Einbrechern zusammen.“
    Lana lachte heiser. Verzweiflung schwang darin mit. „Sheriff Grey ist ein netter Kerl, aber wenn wir ihm die Story vom Totengräber erzählen, der Geister beschwört um Einbrechern verraten zu können, wo man reiche Beute finden kann, glaubt der uns doch kein Wort.“
    „Es sei denn, man kann Beweise präsentieren!“
    „Der Totengräber arbeitet jetzt gerade. Ich habe ihn auf dem Weg hier her gesehen, wie er die Bepflanzung gepflegt hat. Sonderlich professionell sah das nicht aus, aber ich habe ihn ja auch nicht eingestellt!“
    Brad verzog das
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