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Der Törichte Engel

Der Törichte Engel

Titel: Der Törichte Engel
Autoren: Christopher Moore
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Das Hirn deiner verwirrten Frau werden wir uns geräuchert zu Gemüte führen.«
    Theo lächelte selig, weil Molly nicht da drinnen war, weil sie von dem Massaker verschont blieb.
     
    »Von › Shave and a Haircut ‹ hab ich nichts gehört«, sagte Ignacio Nunez. »Habt ihr was gehört?«
    Tuck schwenkte seine Taschenlampe über ein Dutzend ängstlicher Gesichter, dann flammte eine Seite der Kapelle im Feuerschein vor den Fenstern auf. Eine Frau schrie, andere starrten entsetzt hinüber, während der Rauch durch die Fensterrahmen drang.
    »Plan B«, sagte Tuck. »Wir gehen sofort. Die Männer führen die Gruppen an. Gebt die Autoschlüssel nach hinten weiter.«
    »Die werden auf uns warten«, sagte Val Riordan.
    »Okay, dann kannst du ja verbrennen«, erwiderte Tuck. »Männer, rennt jeden über den Haufen, der sich euch in den Weg stellt! Alle anderen dahinter laufen zu den Autos.«
    Sämtliche Stützen und Barrikaden waren von den Kapellentüren entfernt worden. Tuck lehnte seine Schulter gegen die eine Tür, Gabe Fenton stand an der anderen. »Fertig. Eins, zwei, drei!«
    Sie warfen sich mit der Schulter dagegen und taumelten rückwärts in die anderen. Die Türen hatten sich kaum ein paar Zentimeter weit geöffnet. Einer leuchtete mit seiner Taschenlampe durch den Spalt, und sie sahen einen mächtigen Baumstamm vor der Tür.
    »Okay, Plan C!«, rief Tuck.
    Theo versuchte, das Feuer im Auge zu behalten, aber an den untoten Augen von Dale Pearson kam er nicht vorbei. An Gedanken war nicht zu denken. Da waren nur Angst und Wut und diese kalte Mündung an seiner Schläfe.
    Er hörte ein scharfes Rauschen und einen dumpfen Schlag direkt an seinem Ohr, und plötzlich war da keine Waffe mehr. Dale Pearson wich vor ihm zurück, hatte nur noch einen dunklen Stumpf, wo eben noch die Hand mit der Waffe gewesen war. Dale klappte den Mund auf, wollte etwas rufen, doch im selben Augenblick einstand ein dünner Strich in seinem Gesicht, auf Höhe der Nasenlöcher, und sein halber Kopf rutschte zu Boden. Dann sank er vor Theos Füßen in sich zusammen. Die Hände, die Theo hielten, ließen los.
    »Hirn!«, riefen ein paar Untote. »Hirn von der Verrückten!«
    Theo sank auf Dales doppelt tote Leiche, dann fuhr er herum, um nachzusehen, was da vor sich ging.
    »Hi, Süßer«, sagte Molly. Sie stand auf dem Dach des Range Rover, grinsend, in Lederjacke, Trainingshose und ihren roten Converse All Stars, mit dem antiken, japanischen Schwert in Hasso-No-Kamae- Stellung, in dessen Klinge sich der Feuerschein der brennenden Kirche spiegelte. Ein dunkler Streifen war an der Klinge zu erkennen, wo sie dem Weihnachtsmannzombie den Kopf abgeschlagen hatte. Theo war nie ein religiöser Mensch gewesen, aber in diesem Moment dachte er, so müsse es sein, wenn man einem Racheengel ins Gesicht sah.
    Die Zombies, die Theo festgehalten hatten, griffen nach Mollys Beinen. Sie wich einen Schritt zurück und schwang das Schwert in flachem Bogen, so dass es abgehackte Hände regnete. Überall um sie herum heulten die Untoten und versuchten, den Wagen mit Armstümpfen zu erklimmen. Bess Leander wagte den gleichen Angriff, mit dem sie schon über Theo hergefallen war, kletterte hinter Molly auf die Motorhaube und hechtete übers Dach des Range Rover. Molly wirbelte herum und trat beiseite, dann holte sie mit einer Bewegung aus, mit der sie auf einem Golfkurs vermutlich durchgefallen wäre. Bess’ Kopf rollte vom Wagendach und landete in Theos Schoß. Er stieß ihn von sich und stand auf.
    »Süßer, vielleicht solltest du die anderen aus der Kapelle befreien, bevor sie verbrennen«, sagte Molly. »Ich bin mir nicht sicher, ob du das hier sehen möchtest.«
    »Na gut«, sagte Theo.
    Die Untoten verließen ihre Posten an den Haupt- und Hintertüren der Kapelle, wo sie gewartet hatten, um sich auf die flüchtenden Partygänger zu stürzen, und fielen über Molly her. Drei gingen kopflos zu Boden, während Molly auf dem Dach des Wagens stand, doch als man sie umzingelte, trat sie die Flucht an, sprang über die Köpfe hinweg und landete hinter ihnen.
    Theo lief zum Haupteingang der Kapelle, wobei er alles nur verschwommen sah, vom Regen und vom Blut, das ihm aus der Bisswunde am Kopf in die Augen lief. Er drehte sich kurz um und sah, wie Molly über ihre Angreifer hinwegflog.
    Fast wäre er gegen zwei mächtige Baumstämme vor den Kapellentüren gerannt. Er sah sich noch einmal um und bekam mit, wie Molly die nächsten beiden Zombies niedermähte, der
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