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Der Tod im Eis

Der Tod im Eis

Titel: Der Tod im Eis
Autoren: Vampira VA
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sich gerade noch hatte verstecken können, herum beobachtete.
    Zusammen mit einem anderen Mann, der womöglich ebenfalls ein Vampir gewesen war, hatte Landru das Gebäude verlassen. Und Li-lith Eden war zu seinem »Schatten« geworden.
    Sie hatte keinen Zweifel daran gehabt, daß auch Landru auf der Suche nach dem Genvampir war. Wenn auch vermutlich aus anderen Beweggründen als sie. Und so folgte sie ihm also, in der Hoffnung, am Ende vielleicht zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen zu können. Vielleicht gelang es ihr ja, nicht nur den Homunkulus zu vernichten .
    Die Strecke von Kotzebue nach Icy Cape war der härteste Teil gewesen. Lilith hatte ihn als Fledermaus hinter sich gebracht - versteckt im Fahrwerk der kleinen Cessna, mit der Landru sich in den Norden hatte fliegen lassen. Wie ein Stein hatte sich Lilith nach der Landung und nachdem Landru endlich verschwunden gewesen war, fallen lassen. Ihr kleiner Körper war fast zu Eis erstarrt gewesen nach dem Flug durch die eisige Luft, und es hatte eine Weile gedauert, bis sie überhaupt in der Lage gewesen war, genug Konzentration aufzubringen, um sich in ihre menschliche Gestalt zurückzu-verwandeln.
    Es hatten nur ein paar Sekunden gefehlt.
    Ein paar Sekunden, die das Leben der jungen Pilotin gekostet hatten.
    Lilith war erst zur Stelle gewesen, als der künstliche Vampir Maggie Conolly schon ausgesaugt hatte. Und so war ihr nichts anderes mehr geblieben, als die junge Frau vor einem Dasein als untote Dienerkreatur zu bewahren. Sie hatte ihr das Gesicht auf den Rücken gedreht. Nachdem sie sich des Vampirs angenommen hatte .
    Als Landru zurückgekehrt war, hatte Lilith ihren ärgsten Widersacher aus einem Versteck heraus beobachtet. Zwar war sie nicht in der Lage gewesen, seine Gedanken zu lesen, aber sein Mienenspiel und jede seiner Bewegungen hatten ihr verraten, was in ihm vorging.
    Es war eine Überraschung für sie gewesen. Offensichtlich hegte Landru der neuen Rasse gegenüber keineswegs freundschaftliche Gefühle; im Gegenteil. Er schien ihr tiefste Abscheu entgegenzubringen, die nur mit Tod auszulöschen war - dem Tod der neuen Vampire!
    Schließlich hatte Landru sich aufgemacht, um eben dies zu tun.
    Und Lilith war ihm gefolgt ...
    Sie sah den Wolf längst nicht mehr. Er war auf vier Pfoten und zu ebener Erde schneller als sie hier oben, wo sie mit ihren Kräften haushalten und gegen den kalten Atem der Natur bestehen mußte. Sie konnte nur der Spur des grauen Jägers folgen, die sich unter ihr als etwas dunkleres Band im Weiß des Schnees abzeichnete.
    Und bald konnte Lilith auch das nicht mehr.
    Nicht, weil sie die Fährte verlor, sondern weil die ledrigen Schwingen ihr den Dienst versagten.
    Ihre Kräfte waren restlos aufgebraucht. Weil nicht nur die Anstrengung, sondern auch die zunehmende Kälte ihren Tribut verlangten.
    Lilith hatte das Dickicht eines Nadelwaldes erreicht, als ihre Flügel sich kurzerhand weigerten, sich auch nur noch ein einziges Mal zu bewegen. Wie eingefroren kamen ihr die Muskeln ihres Körpers mit einemmal vor, und vielleicht waren sie das ja auch.
    Lilith stürzte ab. Nicht tief genug, um sich zu ernsthaft zu verletzen, aber der Aufprall war zumindest hart genug, um ihr die Luft aus den kleinen Lungen zu pressen. Mit ausgestreckten Flügeln blieb sie auf dem schneebedeckten Boden liegen. Minutenlang.
    Dann zwang sie ihren Körper mit einer fast schmerzhaften Willensanstrengung in menschliche Gestalt. Weil sie nur so in der Lage war, dem Symbionten Befehle zu erteilen. Sie wies ihn an, sie in Kleidung zu hüllen, und die Schwärze floß, wenn auch zögerlich und zäh, über ihre nackte Haut wie flüssiger Teer und formte sich schließlich zu zweckmäßiger und vor allem warmer Kleidung.
    Die verlangsamte Reaktion des Symbionten war ihr nicht entgangen. Und sie wußte, was sie bedeutete: Früher hatte der Symbiont, der sehr viel mehr war als ein »formbares« Stück Stoff, sich von schwarzem Blut genährt. Dann war ein abgetrenntes Teilstück von Herak »umgezüchtet« worden, weil das Oberhaupt der Sydney-Sippe den Symbionten selbst hatte tragen wollen.
    Der Plan war mißlungen und Herak längst tot, doch seither verlangte es dieser »lebende Schwärze« - die Lilith als einziges geblieben war, nachdem der restliche Symbiont seinen Platz als Haut der Ur-Lilith wieder eingenommen hatte - nach Menschenblut.
    Lilith hatte es ihm viel zu lange vorenthalten. Und die Chance, hier in dieser Ödnis auf einen »Spender« zu treffen,
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