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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8
Autoren: Terry Goodkind
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neben Kahlan wartete, strahlte vor Stolz. Savidlin hatte sich auf Richards andere Seite gestellt und strahlte mindestens ebenso. Zedd und Ann warteten im Hintergrund. Der Zauberer war gerade damit beschäftigt, irgend etwas zu essen.
    Insgeheim betete Kahlan zu den Guten Seelen, daß diesmal nichts schiefgehen, daß es diesmal endlich passieren möge. Noch immer sorgte sie sich, all das könne ihr abermals genommen werden.
    Der Vogelmann richtete sich vor ihnen zu seiner vollen Größe auf und faltete die Hände. Hinter ihm hatte sich das gesamte Volk der Schlammenschen versammelt, um die Gelübde zu hören.
    Als alle verstummt waren, hob der Vogelmann an, und Kahlans Befürchtungen begannen dahinzuschmelzen und machten freudiger Erwartung Platz. Während der Vogelmann seine Ansprache hielt, übersetzte Chandalen für Richard und die anderen, die der Sprache der Schlammenschen nicht mächtig waren.
    »Diese beiden Menschen wurden nicht als Schlammenschen geboren, doch sie haben bewiesen, daß sie zu uns gehören: durch ihre Stärke und in ihrem Herzen. Sie sind uns verpflichtet und wir ihnen. Sie sind unsere Freunde und unsere Beschützer gewesen. Ihr Wunsch, als Schlammenschen getraut zu werden, beweist ihr gutes Herz.
    Als Mitglieder unseres Volkes haben diese zwei nicht nur beschlossen, sich vor den Bewohnern dieser Welt trauen zu lassen, sondern auch vor denen der folgenden. Indem sie dies tun, rufen sie unsere Ahnenseelen auf, an diesem Tag bei uns zu weilen und diese Verbindung mit einem Lächeln gutzuheißen. Wir heißen unsere Ahnenseelen in unseren Herzen willkommen und fordern sie auf, unsere Freude mit uns zu teilen.«
    Richard faßte ihre Hand fester, und Kahlan war gewiß, daß er dasselbe dachte wie sie: Es wurde wahr, endlich. Und es war so, wie sie beide es sich stets erträumt hatten – nur noch viel schöner.
    »Ihr seid beide Schlammenschen und werdet nicht nur durch eure Worte vor eurem Volk miteinander vermählt, sondern auch in euren Herzen. Das sind einfache Worte, doch in einfachen Dingen liegt eine große Kraft.«
    Er blickte Richard in die Augen.
    »Richard, willst du diese Frau zu deinem Weib nehmen, und willst du sie in jeder Hinsicht und für alle Zeiten lieben und ehren?«
    »Ich will«, antwortete er mit klar vernehmlicher Stimme, die über die gesamte versammelte Menschenmenge trug.
    Dann blickte der Vogelmann Kahlan in die Augen, und sie hatte das Gefühl, er spreche nicht nur als Stellvertreter seines Volkes, sondern auch im Namen der Seelen. Fast hörte sie aus seinen Worten das Echo ihrer Stimmen heraus.
    »Kahlan, willst du diesen Mann zu deinem Gatten nehmen, und willst du ihn in jeder Hinsicht und für alle Zeiten lieben und ehren?«
    »Ich will«, antwortete sie mit einer Klarheit, die Richards in nichts nachstand.
    »So seid ihr nun vor eurem Volk und vor den Seelen für alle Zeiten Mann und Frau.« Die versammelte Menschenmenge verharrte vollkommen still, bis Richard sie in die Arme nahm und küßte. Dann brach unbeschreiblicher Jubel los.
    Kahlan hörte ihn kaum.
    Sie fühlte sich wie im Traum. In einem Traum, den sie so oft geträumt hatte, bis er schließlich Wirklichkeit geworden war.
    In Richards Armen zu liegen. Ihn zu besitzen. Seine Frau zu sein, und er ihr Mann. Für immer.
    Und dann wollten alle sie umarmen. Zedd und Ann. Der Vogelmann und die Ältesten. Weselan und die anderen Ehefrauen.
    Cara hatte Tränen in den Augen, als sie Kahlan in die Arme schloß. »Danke, daß Ihr beide bei der Hochzeit einen Strafer getragen habt. Hally, Raina und Denna, sie alle sehen deswegen zu. Danke, daß Ihr auf diese Weise das Opfer der Mord-Sith geehrt habt.«
    Jeder aus dem Dorf drängte nach vorn, um das neue Paar zu beglückwünschen. Kahlan hatte Angst, erdrückt zu werden. Die Menschen brachten Speisen und Blumen und aufrichtige, einfache Geschenke aller Art.
    Schließlich fanden die Feierlichkeiten vor der Hochzeitsplattform ihre Fortsetzung. Kahlan versuchte, mit jedem gleichzeitig zu sprechen, als sich plötzlich – Richard erkundigte sich gerade bei einem von Chandalens Jägern nach der Schlacht, deren Zeugen sie geworden waren – sein goldenes Cape blähte.
    Es war vollkommen windstill.
    Richard richtete sich auf. Sein Raubvogelblick wanderte über die Köpfe der Menschen hinweg, die sich vor der Hochzeitsplattform versammelt hatten. Instinktiv griff er nach seinem Schwert. Es war nicht da.
    Die Menschen im Hintergrund verstummten. Zedd und Ann stellten sich neben
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