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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8
Autoren: Terry Goodkind
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Wahl. Cara hat sich an sie erinnert und sie mir mitgeteilt. Dann habe ich sie ein paarmal laut gesprochen.«
    Zedd zuckte erschrocken zusammen. »Mehr als einmal?«
    »Zedd«, murmelte Ann, »was machen wir jetzt bloß?«
    »Wieso?« wollte Richard wissen. »Worin besteht das Problem?«
    »Nichts, worüber du dir den Kopf zerbrechen müßtest. Sprich sie einfach nicht mehr laut aus. Das sollte keiner von euch tun.«
    »Zedd«, tuschelte Ann kaum hörbar, »wenn sie den … wie heißt er gleich, befreit hat?«
    Zedd brachte sie mit einer Handbewegung zum Schweigen.
    »Was hätte ich denn tun sollen?« verteidigte sich Kahlan. »Richard hatte die Magie aus dem Buch in sich aufgenommen, das Schwester Amelia aus dem Tempel der Winde mitgebracht hatte. Er hatte die Pest. Er hatte nur noch wenige Atemzüge zu leben. Wäre es euch lieber gewesen, ich hätte ihn statt dessen sterben lassen?«
    »Natürlich nicht, meine Liebe. Du hast genau das Richtige getan.« Zedd zog eine Braue hoch und beugte sich zu Ann hinüber. »Wir werden später darüber reden.«
    Ann faltete die Hände. »Natürlich. Du hast das einzig Richtige getan. Wir sind dir alle dankbar, Kahlan. Du hast deine Sache gut gemacht.«
    Zedd wirkte mit jedem Augenblick ernster. »Verdammt, Richard, der Tempel der Winde steht in der Unterwelt. Wie bist du dort reingekommen?«
    Richard ließ den Blick über die Festlichkeiten hinwegwandern. »Wir werden euch die Geschichte wohl erzählen müssen. Wenigstens teilweise.
    Aber heute werden Kahlan und ich heiraten.« Richard lächelte. Kahlan fand, es wirkte ein wenig aufgesetzt. »Die Geschichte ist ganz schön verstrickt. Ich würde euch lieber ein andermal davon erzählen. Im Augenblick kann ich es einfach nicht…«
    Zedd fuhr sich mit dem Daumen über sein glattrasiertes Kinn.
    »Natürlich, Richard. Ich verstehe. Du hast ganz recht. Ein andermal. Aber der Tempel der Winde…« Unfähig, seine Neugier zu zügeln, hob er einen Finger und fragte: »Was hast du im Tempel der Winde zurücklassen müssen, um wiederkommen zu können, Richard?«
    Richard und sein Großvater sahen sich lange in die Augen. »Wissen.« »Und was hast du mitgenommen?«
    »Verstehen.«
    Zedd legte seinen Arm schützend um Richard und Kahlan. »Das ist gut, Richard. Das ist gut. Gut für euch beide. Ihr habt euch diesen Tag verdient. Lassen wir die anderen Dinge erst einmal außen vor, und feiern wir das freudige Ereignis eurer Hochzeit.«

70. Kapitel
    Den ganzen Tag lang genossen sie die Gesellschaft ihrer Freunde und Lieben. Man unterhielt sich, lachte und feierte gemeinsam mit den Schlammenschen. Kahlan war sehr darum bemüht, sich nicht anmerken zu lassen, wie ihr tief ausgeschnittenes Hochzeitskleid ihre Brüste zur Geltung brachte. Das war nicht einfach, denn immer wieder kamen Menschen zu ihr und erklärten, welch schöne Brüste sie habe. Richard wollte wissen, was die Menschen ständig zu ihr sagten. Sie hielt es für das beste zu lügen und erklärte ihm, sie machten ihr Komplimente wegen ihres Kleides.
    Als die Sonne den Himmel golden färbte, war es endlich soweit. Kahlan faßte Richards Hand, als sei sie das einzige, was sie noch mit beiden Beinen auf dem Boden hielt. Richard hatte Mühe, den Blick von ihr in ihrem blauen Hochzeitskleid abzuwenden. Jedesmal, wenn er sie ansah, konnte er nicht anders und mußte lächeln.
    Kahlans Herz füllte sich mit Freude, als sie sah, wie sehr ihm das Kleid gefiel, das Weselan für sie genäht hatte. Sie hatte so lange davon geträumt, es zu tragen. So oft hatte sie diesen Tag von ganzem Herzen herbeigesehnt. So oft hatte sie befürchtet, er würde nie kommen. Zu viele Male war etwas dazwischengekommen und hatte diesen Augenblick wieder hinausgezögert. Jetzt endlich war es soweit.
    Richard sprach die Worte der Schlammenschen nach, ohne zu wissen, daß er lauthals verkündete, wie sehr ihm ihre Brüste gefielen. Er war in dem Glauben, er erklärte ihr, wie hübsch ihr Kleid aussah. Alles schmunzelte zufrieden, als er die Worte in ihrer Sprache aufsagte, und man war hocherfreut, daß er mit ihnen einer Meinung war. Kahlan spürte, wie sie zunehmend errötete.
    Richard sah in seiner schwarz-goldenen Uniform des Kriegszauberers prächtig aus. Jedesmal, wenn Kahlan ihn betrachtete, überkam sie ein Lächeln. Sie heiratete Richard. Endlich. Unter dem blauen Kleid zitterten ihr die Knie.
    Cara, die hinter ihnen stand, legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter. Weselan, die
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