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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8
Autoren: Terry Goodkind
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komplizierter machen, als sie sind.«
    »Wir können uns ein andermal den Kopf darüber zerbrechen.« Er lächelte sie an. »Stimmt’s?«
    Kahlan vergaß Shota und die Zukunft und erwiderte sein Lächeln. »Stimmt.«
    Die Feierlichkeiten setzten sich bis weit nach Einbruch der Dämmerung fort. Kahlan ahnte, daß sie wahrscheinlich die ganze Nacht andauern würden. Sie flüsterte Richard zu, sie wäre froh, wenn sie nicht bis zum Schluß dabeisein müßten. Richard gab ihr einen Kuß auf die Wange, dann erkundigte er sich beim Vogelmann, ob es nicht vielleicht möglich wäre, sie zu entschuldigen. Sie wollten das Haus der Seelen aufsuchen, das für beide eine besondere Bedeutung hatte.
    Der Vogelmann lächelte. »Es war ein langer Tag. Schlaft gut.« Richard und Kahlan bedankten sich bei allen, dann endlich waren sie in der Stille des Hauses der Seelen, im weichen Schein des niedrigen Feuers, das dort stets brannte, allein.
    Als sie sich in die Augen blickten, waren Worte völlig unzureichend.
    Stolz und aufrecht beobachtete Berdine, wie die Doppeltür aufgestoßen wurde. Einer Stichflamme gleich stürmten sie in den Palast der Konfessoren – ein Dutzend Mord-Sith in roter Lederkleidung.
    Soldaten wichen hastig kreuz und quer über den blankpolierten Marmorboden zurück und bemühten sich, den Anschein zu erwecken, sie seien nicht in Eile. Rasch bezogen sie in sicherer Entfernung erneut Posten. Eine Mord-Sith nahm von der Existenz d’Haranischer Soldaten kaum Notiz – es sei denn, sie standen im Weg.
    Die Gruppe blieb stehen. Stille senkte sich über die Eingangshalle. »Berdine, schön, dich zu sehen.«
    Berdine ließ ein dünnes Lächeln über ihre Lippen spielen.
    »Willkommen, Rikka. Aber was tust du hier? Lord Rahl hat dich doch im Palast des Volkes zurückgelassen, damit du auf seine Rückkehr wartest.«
    Rikkas Augen suchten das Gelände ab, bevor ihr fester Blick auf Berdine zur Ruhe kam. »Wir haben gehört, er hält sich jetzt hier auf. Also haben wir beschlossen, in seiner Nähe zu sein, um ihn beschützen zu können. Die anderen haben wir im Palast gelassen, für den Fall, daß er unerwartet heimkehrt. Wir werden ihn zurückbegleiten, wenn er nach Hause reitet.«
    Berdine zuckte die Achseln. »Er betrachtet das hier jetzt gewissermaßen als sein Zuhause.«
    »Wie auch immer. Jedenfalls sind wir jetzt hier. Wo steckt er, damit wir uns ankündigen und ihn beschützen können?«
    »Er ist abgereist, um zu heiraten. Ein gutes Stück in Richtung Süden.«
    Rikkas Miene verfinsterte sich. »Wieso begleitest du ihn nicht?«
    »Er hat mir befohlen hierzubleiben und mich in seiner Abwesenheit um alles zu kümmern. Cara ist bei ihm.«
    »Cara. Gut. Sie wird nicht zulassen, daß ihm etwas zustößt.« Rikka überlegte einen Augenblick, wobei ihre Miene sich zusehends wieder verfinsterte. »Lord Rahl heiratet?«
    Berdine nickte. »Er ist verliebt.«
    Die anderen Frauen sahen sich an, während Rikka die Fäuste in die Hüften stemmte. »Verliebt. Ein verliebter Lord Rahl. Irgendwie kann ich mir das nicht recht vorstellen. Was ist mit den anderen?«
    »Hally wurde vor einiger Zeit getötet. Im Kampf, als sie Lord Rahl beschützte.«
    »Ein ehrenvoller Tod. Was ist mit Raina?«
    Berdine schluckte und zwang sich zu einem angemessenen Tonfall. »Raina starb kurze Zeit später. Durch Feindeinwirkung.«
    Rikka sah Berdine prüfend in die Augen. »Das tut mir leid, Berdine.«
    Berdine nickte. »Lord Rahl hat um sie getrauert, genau wie um Hally.«
    Stille senkte sich über die Eingangshalle, während die anderen MordSith sich ungläubige Blicke zuwarfen.
    »Dieser Mann wird noch Ärger machen«, murmelte Rikka.
    Berdine schmunzelte. »Ich glaube, dasselbe würde er auch von dir behaupten.«
    Kahlan reagierte auf das hartnäckige Klopfen mit einem unwilligen Murren. Es hatte nicht den Anschein, als würde es aufhören, wenn man es überhörte. Sie gab Richard einen Kuß und wickelte sich eine Decke um den Körper.
    »Rühre dich nicht von der Stelle, Lord Rahl. Ich werde sie abwimmeln.«
    Barfuß durchquerte sie den schummrigen, fensterlosen Raum. Blinzelnd blickte sie in die plötzliche Helligkeit, nachdem sie die Tür geöffnet hatte.
    »Zedd, was gibt’s?«
    Er war gerade damit beschäftigt, ein Stück Tavabrot zu verdrücken. In seiner anderen Hand hatte er einen ganzen Teller davon. Er hielt ihr das Tablett hin.
    »Ich dachte, ihr wärt vielleicht hungrig.«
    »Ja, danke. Sehr aufmerksam.«
    Er nahm einen Bissen
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