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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8
Autoren: Terry Goodkind
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die Schriftrollen verbrannten, haben sie sich von selbst gelöst und sind abgefallen.«
    »Und das war die ganze Zeit über euer Plan gewesen?«
    Ann nickte. »Vertraue dem Schöpfer, auf daß er seinen Plan zu erkennen gebe.«
    Zedd drohte Richard mit erhobenem Finger. »Magie ist gefährlich, Richard. Eines Tages wirst du noch lernen, daß der schwierigste Teil des Daseins als Zauberer darin besteht, zu wissen, wann man Magie nicht einsetzt. Dies war ein solcher Fall. Wir mußten den Jocopo-Schatz finden. Inmitten all dieser unguten Strömungen war mir klar, daß unsere Chance am größten wäre, wenn wir es ohne Magie versuchen würden.« Er verschränkte die Arme. »Und die Wirklichkeit hat schließlich meine Ansicht bewiesen.«
    Chandalen trat vor. »Viele Soldaten marschierten auf uns zu.« Er zeigte nach Südosten. »Ein großer Spähtrupp wollte die Dinge holen, die Zedd verbrannt hatte. Während er und Ann sie verbrannten, haben meine Männer und ich gegen die Feinde gekämpft. Westlich von hier wurde eine gewaltige Schlacht gegen die Hauptstreitmacht des Feindes geschlagen. Die Armee der Imperialen Ordnung wurde aufgerieben. Ich ging und sprach mit einem Mann namens Reibisch, und er sagte, ein gewisser Nathan habe ihn geschickt, um unsere Feinde zu vernichten.«
    Richard schüttelte ungläubig den Kopf. »Das ist alles sehr verwirrend.« Zedd machte eine wegwerfende Handbewegung. »Ach, eines Tages wirst du es schon noch begreifen, Richard. Das Dasein als Zauberer ist sehr kompliziert. Solltest du dich eines Tages dazu durchringen, mit deiner Gabe etwas anderes anzufangen, als mit deiner Zukünftigen herumzusitzen, während ich meinen Hals riskiere, wirst du es schon verstehen. Übrigens, was hast du eigentlich getrieben, derweil all diese wichtigen Dinge geschehen sind?«
    »Was ich getrieben habe?« Er überlegte noch, wo er ansetzen sollte, als Kahlan ihm lächelnd eine Hand auf die Schulter legte. »Ah, richtig, ich bin jetzt Lord Rahl – mit allem, was dazugehört.«
    Zedd ließ sich ächzend auf die Plattform fallen. »Lord Rahl, tatsächlich?« Er nahm sich eine geröstete Paprika. »Der Papierkram ist sicher sehr strapaziös.«
    Richard kratzte sich am Kopf, während Ann sich wieder setzte. »Kannst du mir eine Frage beantworten? Wieso sind die Bücher in der Enklave des Obersten Zauberers zu schwankenden Säulen aufgetürmt?«
    »Das ist eine Vorsichtsmaßnahme. Ich merke mir, wie sie gestapelt sind, damit ich sofort sehe, ob sie jemand angefaßt hat.« Zedd riß seine haselnußbraunen Augen auf. »Was? Verdammt, Richard, was hattest du dort zu suchen? Der Ort steckt voller Gefahren! Wie bist du überhaupt reingekommen?«
    Zedd zeigte auf Richards Brust. »Das Amulett! Es stammt von dort. Wie bist du dort reingekommen? Verdammt, Richard! Wo ist überhaupt das Schwert der Wahrheit? Ich habe dir das Schwert anvertraut! Du warst doch nicht etwa so töricht, es einem anderen zu überlassen?«
    »Tja, äh … ich konnte damit nicht in der Sliph reisen, also mußte ich es in der Enklave des Obersten Zauberers zurücklassen, damit es nicht in falsche Hände fällt.«
    »In der Sliph? Was ist eine Sliph? Richard, du bist der Sucher. Du brauchst dein Schwert – es ist deine Waffe. Du kannst es nicht einfach irgendwo herumliegen lassen.«
    »Als du es mir gabst, meintest du, das Schwert sei nur ein Werkzeug, und die eigentliche Waffe sei der Sucher selbst.«
    »Richtig. Aber ich hatte nicht damit gerechnet, daß du mir zuhörst.« Zedd sah ihn mißtrauisch an. »Ich hoffe doch, du hast mit den Büchern keinen Unsinn angestellt. Du weißt nicht genug, um sie lesen zu dürfen.« »Ich habe nur eins gelesen. Tagenricht ost fuer Mosst Verlaschendreck nich Greschlechten.«
    »Das ist Hoch-D’Haran.« Zedd tat die Angelegenheit mit einer Handbewegung ab. »Kein Mensch spricht heutzutage noch Hoch-D’Haran. Wenigstens kann dich ein Buch, das du nicht lesen kannst, nicht in Schwierigkeiten bringen.« Er drohte Richard mit dem Finger. »Du hast mir immer noch nicht verraten, wie du dort reingekommen bist!«
    »Es war gar nicht so schwer.« Die Fröhlichkeit schwand aus seinem Gesicht. »Jedenfalls erheblich einfacher, als in den Tempel der Winde zu gelangen.«
    Zedd und Ann sprangen auf.
    »In den Tempel der Winde!« entfuhr es ihnen wie aus einem Mund. » Der Tempel der Winde – Untersuchung und Verhandlung – so lautete der Titel des Buches. Ich mußte
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