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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8
Autoren: Terry Goodkind
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mir. Überlaßt ihn mir.«
    Als aber der mit zusammengekniffenen Augen die verbliebene Lampe suchte, war Cara im Nu zwischen den beiden. Die Luft knisterte, als sie ihm mit ihrem gepanzerten Handschuh verkehrt herum ins Gesicht schlug. Kahlan hätte vor Wut über die Einmischung fast laut geschrien.
    Der Mann lag ausgestreckt auf dem Teppich, setzte sich auf und wirkte ehrlich überrascht. Blut aus einer Platzwunde in seiner Unterlippe lief ihm über das Kinn. Sein Gesicht zeigte ehrlichen Verdruß.
    Cara stand drohend über ihm. »Wie ist dein Name?« Kahlan konnte nicht glauben, daß die Mord-Sith, die stets ihre Angst vor Magie bekundet hatte, scheinbar freiwillig einen Mann provozierte, der gerade eben bewiesen hatte, wie gut er die Gabe beherrschte.
    Er wälzte sich von ihr fort und ging in die Hocke. Seine Augen waren auf Kahlan gerichtet, aber er sprach zu Cara. »Ich habe keine Zeit für höfische Possenreißer.«
    Mit einem Lächeln zuckte sein Blick zur Lampe. Der Raum versank in Dunkelheit.
    Kahlan warf sich auf ihn. Sie brauchte ihn nur zu berühren, und es wäre vorbei.
    Sie griff jedoch ins Leere, bevor sie auf dem nackten Fußboden landete. In der völligen Dunkelheit war sie nicht sicher, in welche Richtung er davongesprungen war. Sie griff wild um sich, versuchte, irgendein Stück von ihm zu fassen zu bekommen. Sie brauchte ihn nur zu berühren, dann schützte ihn selbst seine dicke Kleidung nicht. Sie bekam einen Arm zu fassen, und erst im letzten Augenblick, bevor sie ihre Kraft freisetzte, erkannte sie, daß es Caras Lederkleidung war.
    »Wo steckst du?« knurrte Cara. »Du kommst hier nicht raus. Gib auf.«
    Kahlan krabbelte auf allen vieren über den Teppich. Kraft oder nicht, sie brauchte Licht, oder sie würden eine Menge Schwierigkeiten bekommen. Sie fand das Bücherregal an der Wand und tastete sich an dessen unterer Kante entlang, bis sie den schmalen Lichtstreifen sah, der unter der Tür hindurchfiel. Von der anderen Seite trommelten Männer gegen die Tür und erkundigten sich laut, ob es Ärger gab.
    Ihre Finger tasteten sich am Rand der Türvertäfelung entlang bis zur Klinke, dann kam sie mit einem Ruck auf die Beine. Sie trat auf den Saum ihres Kleides, stolperte, fiel vornüber und landete mit einem markerschütternden Schlag auf ihren Ellenbogen.
    Etwas Schweres krachte gegen die Tür, wo sie einen Augenblick zuvor beinahe gestanden hätte, und fiel ihr krachend in den Rücken. Der Mann lachte im Dunkeln, Bei dem gescheiterten Versuch, das Etwas herunterzustoßen, stieß sie mit den Armen schmerzhaft gegen die scharfkantigen Querstreben der Beine eines Sessels. Sie bekam eine gepolsterte Lehne zu fassen und rollte den Sessel zur Seite.
    Kahlan hörte, wie Cara gegen das Bücherregal auf der anderen Seite geschleudert wurde und stöhnte, als ihr die Luft aus den Lungen gepreßt wurde. Die Männer draußen warfen sich gegen die Tür und versuchten, sie einzuschlagen. Die Tür gab keinen Millimeter nach.
    Als auf der anderen Seite des Zimmers Bücher mit dumpfem Schlag zu Boden polterten, sprang Kahlan auf und suchte tastend nach der Klinke. Sie stieß mit den Knöcheln gegen das kalte Metall. Sofort schloß sie die Hand darum.
    Es gab einen Blitz, und sie wurde zurückgestoßen und landete auf ihrem Hinterteil. Lichtfunken, wie von einem brennenden Scheit, das man mit einem Feuereisen bearbeitet, ein Regen aus Lichtblitzen, der vom Türgriff ausging, erfüllte die Luft. Dank der flackernden Funken, die noch immer gemächlich zu Boden trudelten, konnte Kahlan etwas erkennen.
    Plötzlich konnte auch Cara wieder sehen. Sie schnappte sich ein Buch und warf damit nach dem Mann, der ungefähr in der Mitte des kleinen Zimmers stand. Er zog den Kopf ein und ging in die Hocke.
    Schnell wie ein Peitschenhieb wirbelte Cara herum und erwischte ihn in einem unbedachten Augenblick. Die Luft hallte von einem heftigen, dumpfen Schlag wider, als ihr Stiefel ihn am Kinn traf. Der Tritt warf ihn nach hinten. Kahlan nahm Maß, um sich auf ihn zu werfen, bevor sämtliche Funken erloschen waren und es wieder dunkel wurde.
    »Du stirbst als erste!« fluchte er Cara wütend an. »Ich lasse mir deine lächerliche Einmischerei nicht mehr gefallen! Du wirst meine Kraft zu spüren bekommen!«
    Die Luft vor seinen Fingerspitzen entzündete sich unter schwach leuchtendem Flackern, als er sich ganz auf Cara konzentrierte. Jetzt mußte Kahlan sich um die Bedrohung kümmern, bevor noch etwas schiefging.
    Doch ehe sie
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