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Der Tag der Traeume

Der Tag der Traeume

Titel: Der Tag der Traeume
Autoren: Carly Phillips
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unser kleines Geheimnis zu lüften.« Er schob die Schachtel in die Tasche. »Ein zusätzlicher Anreiz für dich, nicht zu lange damit zu warten.« Nachdem er ihr viel sagend zugezwinkert hatte, wandte er sich ab und ging zur Tür.
    »Ich weiß ja noch nicht einmal, ob er passt!«, rief sie ihm hinterher. Ein Anflug von Enttäuschung keimte in ihr auf. Aber sie wusste, sie hatte ihm keine andere Wahl gelassen. Doch nachdem sie den Ring und die Liebe in Erics Augen gesehen hatte, brannte sie darauf, der ganzen Welt zu zeigen, wie glücklich sie sich schätzen durfte, von diesem Mann geliebt zu werden.
    Plötzlich kam ihr ein Gedanke. Eric hatte sie gebeten, nicht zu lange zu warten, und das würde sie auch nicht tun. Sie wusste jetzt, wie sie Rick und Kendall einen kleinen Schubs in die richtige Richtung geben konnte.
     
    Kendall zerriss die Karte der Immobilienmaklerin in kleine Stücke und ließ die Fetzen in den Abfalleimer regnen. Sie würde nicht weggehen, Yorkshire Falls nicht verlassen, nicht schon wieder Hals über Kopf die Flucht ergreifen. Der Traum von Arizona war ausgeträumt, ihre Zukunft lag hier. Zum ersten Mal in ihrem Leben stellte sie sich ihren Ängsten, um ihren so lange verdrängten Herzenswunsch verwirklichen zu können. Und obwohl die Vorstellung ihr eine Todesangst einjagte, war sie noch nie zuvor so sicher gewesen, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.
    Das Klingeln ihres Handys riss sie aus ihren Gedanken. Um ihren Status als Einwohnerin der Stadt Yorkshire Falls zu untermauern, würde sie als Erstes einen Festanschluss beantragen, beschloss sie, als sie das winzige Telefon aufklappte. »Hallo?«
    »Hi, Kendall. Ich bin’s, Raina. Ich habe nicht viel Zeit zum Reden, also hör mir genau zu.«
    Kendall kicherte. Sie mochte Ricks Mutter und ihre unkonventionelle Art. »Ist alles in Ordnung?«, fragte sie.
    »Es ist nicht meine Art, sich einzumischen«, begann Raina, dann korrigierte sie sich hastig: »Na gut, ich mische mich zu oft in Dinge ein, die mich nichts angehen, also entschuldige, dass ich es schon wieder tue. Auch wenn du die Stadt verlässt, wird es dich vielleicht interessieren, was ich herausgefunden habe.«
    Kendall holte tief Atem. »Raina, ich werde Tante Crystals Haus nicht verkaufen.«
    Nur wussten bislang weder Rick noch ihre Schwester davon. Sie hatte Hannah nicht mehr zu Gesicht bekommen, da diese es vorzog, bei Jeannie zu übernachten. Und mit Rick hatte sie auch noch nicht gesprochen und wusste daher nicht, wie sehr sie ihn verletzt hatte.
    Kendall schüttelte den Kopf. Sie verdiente weder seine Vergebung noch seine Liebe, so sehr sie sich beides auch wünschte. Aber selbst wenn Rick nichts mehr von ihr wissen wollte, blieb Yorkshire Falls ihre Heimat; war es schon gewesen, als sie vor vielen Jahren bei Tante Crystal gelebt hatte. Leider hatte sie zu lange gebraucht, um zu dieser Einsicht zu gelangen.
    »Kendall, hörst du mir zu? Das ist die beste Neuigkeit seit langem! Deine Tante würde sich freuen, dass du hier bleibst.« Die Freude in Rainas Stimme war jedenfalls unzweifelhaft echt.
    »Danke.« Kendall atmete tief aus. »Aber ich möchte Rick das gern selbst sagen.«
    »Natürlich. Aber wenn du nicht weggehst, dürfte das, was ich dir zu sagen habe, noch wichtiger für dich sein.«
    Rainas Worte weckten Kendalls Interesse, was die ältere Frau mit Sicherheit beabsichtigt hatte. »Was wissen Sie, was ich nicht weiß, Raina?«
    »Ich weiß, wer dieses Foto bei der Diashow gestern Abend eingeschmuggelt hat. Wer dir eins auswischen wollte. Bleib mal einen Moment dran. Ich telefoniere von Norman’s aus und möchte nicht, dass halb Yorkshire Falls mithört.«
    Raina verstummte, und Kendalls Erregung wuchs. Jetzt, wo sie beschlossen hatte, hier zu bleiben und sich ein neues Leben aufzubauen, musste sie ein paar Entscheidungen treffen. Die Person zur Rede zu stellen, die sie so offensichtlich aus der Stadt vertreiben wollte, wäre ein guter Anfang. Danach konnte sie sich mit Rick aussprechen.
    »Es war Lisa«, flüsterte Raina.
    Kendall schüttelte den Kopf. Rick hatte denselben Verdacht gehegt, aber sie konnte noch immer nicht recht glauben, dass eine Lehrerin zu so extremen Mitteln griff, um sich einen Mann zu angeln. Andererseits ergab das Ganze jetzt einen Sinn, und Kendall empfand den Gedanken, dass Lisa die Schuldige war, als irgendwie tröstlich. Lisa hatte aus ihrer Eifersucht und ihrer Abneigung ihr gegenüber nie ein Hehl gemacht. Wenigstens wusste sie
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