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Der Tag der Traeume

Der Tag der Traeume

Titel: Der Tag der Traeume
Autoren: Carly Phillips
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Frau über den Weg laufen würde; eine, die ihn in ihren Bann schlug und an der er jeden Tag neue Seiten entdeckte. Diese Worte waren scheinbar bei Lisa und bei zahlreichen ihrer Geschlechtsgenossinnen auf fruchtbaren Boden gefallen. Nun lag Raina mit der Annahme, dass für Rick nicht jede x-beliebige Partnerin in Frage kam, zwar durchaus richtig, aber sie irrte sich, wenn sie meinte, er würde je wieder heiraten und vielleicht auch noch Kinder haben. Seine Mutter kannte die schlechten Erfahrungen, die er in seiner ersten Ehe gesammelt hatte; sie sollte es wirklich besser wissen.
    Warum sollte er noch einmal sein Herz aufs Spiel setzen, wo es doch Frauen genug gab, mit denen er Spaß haben konnte, ohne zu riskieren, tief verletzt zu werden? Obwohl er fand, dass sein Ruf als Casanova stark überbewertet wurde, traf es zu, dass er ein Frauenliebhaber war. Oder es gewesen war, ehe die weibliche Bevölkerung von Yorkshire Falls einen Großangriff auf ihn gestartet hatte.
    »Hast du Lust, mich zu fesseln?« Lisa ließ ein Paar mit Fell ausgefütterte Handschellen vor seinen Augen baumeln.
    Zu einer anderen Zeit, an einem anderen Ort und Himmel, bei einer anderen Frau wäre er vielleicht durchaus in Versuchung geraten. Aber zwischen Lisa und ihm stimmte die Chemie nicht, und ihre Tricks verfingen bei ihm nicht. Also verschränkte er die Arme vor der Brust und wiederholte, was er auch auf ihre letzten beiden Verführungsversuche mehr oder weniger deutlich erwidert hatte. »Tut mir Leid, aber ich bin nicht interessiert.«
    Sie zwinkerte; ein Hauch von Verwundbarkeit blitzte in ihren Augen auf. »Das macht nichts. Ich werde dein Interesse schon noch wecken.« Sie lächelte, wobei sie weiße Zähne entblößte. Ihre Worte straften den Eindruck von Sanftheit Lügen, den er einen Moment lang von ihr gewonnen hatte.
    »Nicht jetzt, Lisa.« Er rieb sich über die schmerzenden Schläfen. »Nie, um ehrlich zu sein.« Die Worte kamen ihm nicht leicht über die Lippen. Trotz ihres aggressiven Verhaltens wollte er ihre Gefühle nicht verletzen. Immerhin hatte ihn seine Mutter zu einem Gentleman erzogen. Aber er hätte wetten können, dass Raina trotz all ihrer Bemühungen nicht ahnte, wie weit die Frauen von Yorkshire Falls gehen würden, um auf sich aufmerksam zu machen.
    Wenn Lisa Leder Spitze vorzog, war sie vermutlich hart im Nehmen. Außerdem hatte sie wissen müssen, dass sie mit einem derartigen Auftritt eine Zurückweisung herausforderte, so wie er wusste, dass er nicht weich werden durfte, wenn er keine Wiederholung dieses Vorfalls riskieren wollte. So etwas war ihm schon öfter passiert, nicht nur mit Lisa. Andere Frauen, andere gewagte Maschen. Dies war bereits der dritte Verführungsversuch in dieser Woche.
    Lisa zuckte die Achseln und wandte den Blick ab. Scheinbar hatte die Abfuhr sie stärker getroffen, als sie zugeben mochte. Doch sie fasste sich sofort wieder und fuhr mit der Zunge über die glänzenden Lippen. »Eines Tages kriege ich Sie doch noch rum.«
    Rick bezweifelte das. Er ging zur Tür, drehte sich dann aber noch einmal um. »Sie sollten nicht vergessen, dass Sie sich strafbar machen, wenn Sie ohne triftigen Grund die 911 wählen.« Eigentlich sollte er eine Anzeige in die Zeitung setzen, aber wozu Papier und Druckerschwärze verschwenden, wenn die Frauen nicht zur Vernunft zu bringen waren? Woran wieder seine Mutter die Schuld trug, die unbedingt Enkelkinder wollte und die es dabei wenig kümmerte, welcher Sohn zuerst eines produzierte.
    »Ich sehe Sie dann beim Lehrerkurs für das DARE-Programm«, flötete Lisa, ehe sie die Tür hinter ihm schloss.
    »Ich kann’s kaum erwarten«, murmelte er.
     
    Eine Stunde später, als seine Schicht fast vorüber war, nutzte Rick die Zeit, um einen Bericht zu schreiben, in dem er allerdings entscheidende Punkte seines letzten Einsatzes verschwieg. Er sah keinen Grund, Lisa in Schwierigkeiten zu bringen, indem er den Vorfall als etwas anderes als falschen Alarm hinstellte. Aber er hoffte, dass die Lehrerin es sich nach dieser Abfuhr künftig zweimal überlegen würde, die Polizei grundlos zu rufen.
    Er griff nach einem Gummiband und zielte damit quer durch den Bereitschaftsraum. Früher hatte er sich über seine Mutter und das Frauengeschwader, das sie auf ihn hetzte, amüsiert, aber inzwischen war ihm das Lachen vergangen. Er musste einen Weg finden, die heiratswilligen Damen in die Flucht zu schlagen, aber der Teufel sollte ihn holen, wenn er wusste, wie er das
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