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Der suendige Engel

Der suendige Engel

Titel: Der suendige Engel
Autoren: Vampira VA
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einer Jungfrau für euren Herrscher. Nehmt mich anstelle dieses Mädchens!« Sie strich sich mit ihren Händen verführerisch über Brüste und Hüften. »Oder gefalle ich Euch nicht?« flüsterte sie verheißungsvoll. »Euer Herr wird zufrieden mit euch sein, wenn ihr mich zu ihm bringt.«
    Es war offensichtlich, daß die Häscher in der Tat beeindruckt waren. Aber noch waren sie unsicher, wie sie sich verhalten sollten. Sie waren es nicht gewohnt, daß sich jemand freiwillig als Opfer anbot. Außerdem war Salea zu fremdartig, als daß sich ihr Mißtrauen so einfach beiseiteschieben ließ. Trotz der fast magischen Aura der Frau.
    »Wer sagt uns, daß Ihr kein falsches Spiel treibt?« fragte einer.
    »Und wer, daß Ihr noch Jungfrau seid?« fügte ein anderer hinzu.
    Salea lächelte spöttisch. Aber selbst im Spott lag eine verführeri-sche Faszination auf ihren vollen Lippen.
    »Wollt ihr es testen?« fragte sie und deutete auf ihren Schoß. »Es würde mir schon gefallen, aber ich weiß nicht, was euer Herr dazu sagen würde.«
    Die Häscher berieten sich flüsternd.
    »Also gut«, sagte der Wortführer schließlich. »Was kann es schaden, wenn wir Euch erst einmal mitnehmen! Ihr scheint tatsächlich etwas ganz Besonderes zu sein.« Er warf Nizam einen abwertenden Blick zu. »Allerdings nehmen wir auch dieses Täubchen mit. Nur zur Sicherheit, falls Ihr die Unwahrheit gesprochen habt.«
    Nizam schrie auf, aber eine Handbewegung Saleas brachte sie zum Schweigen. Sie wandte sich dem verängstigten Vampirmädchen zu. »Vertrau mir«, sagte sie. »Sie werden dich schon wieder ziehen lassen.«
    »Meine Eltern . wenn ich sie nur noch einmal vorher sehen könnte. Nur für einen Moment!« flehte Nizam.
    »Alles, was ich tue, geschieht mit ihrem Einverständnis«, sagte Sa-lea. Ihre Stimme klang nun kälter. Offensichtlich war sie es nicht gewohnt, daß man ihr nicht sogleich gehorchte. »Und nun zier dich nicht länger und komm mit!«
    Als wäre es ein Befehl gewesen, traten zwei der Häscher vor und nahmen Nizam in die Mitte. Ihr Widerstand war gebrochen. Alles, was sie tun konnte, war, zu gehorchen.
    Und zu hoffen, daß Salea wirklich die Retterin war, als die sie sich ausgab. Nur - warum hielten ihre Eltern sich verborgen? Welchen Handel hatten sie mit der schönen Fremden ausgemacht?
    Plötzlich kam sich Nizam wie übertölpelt vor. Vielleicht war es gar kein Zufall gewesen, daß sie so leicht an den Schlüssel, mit dem sie sich von ihren Ketten und aus ihrem Verlies hatte befreien können, herangekommen war. Ihrem Vater war der Schlüsselbund aus seinem Gewand gefallen, kaum daß er sie angekettet hatte. Er hatte es scheinbar nicht bemerkt, und Salea hatte rasch danach gegriffen.
    Vielleicht war es Absicht gewesen. Vielleicht hatten ihre Eltern gewollt, daß sie heute nacht den Häschern in die Hände fallen sollte .
    Wie auch immer: Sie würde gehorchen und sich fügen. Was blieb ihr auch sonst zu tun übrig .?
    * Al'Thera war ein Moloch, eine Metropole des Blutes, fest in der Hand der Alten Rasse. Fast zweihunderttausend Vampire lebten hier, darunter auch viele Sippenoberhäupter, die sich hier niedergelassen und dem König untergeordnet hatten.
    Kein Mensch, der je seinen Fuß über die Stadtgrenze gesetzt hatte, war von hier wieder entkommen. Aus diesem Grunde war Al'Thera in all den Jahrhunderten ihres Bestehens so gut wie unbekannt geblieben. Nur in den Köpfen einiger Gelehrter spukte der Name als sagenhafte Legende herum.
    Obskure Schriftrollen sprachen von der Stadt der fünf Ringe, in deren innersten ein sagenhafter Schatz verborgen liegen sollte, während der fünfte, äußere Ring die gewaltige Stadtmauer aus schwarzem Basalt bildete.
    Die Mauer war zugleich ein magischer Bannkreis, der die Stadt von der Außenwelt abschirmte. Wenn eine Karawane sich in diese Gegend verirrte, mochte es sein, daß die Mauern für kurze Zeit sichtbar wurden - um die Menschen anzulocken und ins Verderben zu führen.
    Der nächste Ring bestand aus den Häusern der vampirischen Bewohner und den Stallungen ihrer menschlichen Sklaven. Viele der Häuser waren miteinander verbunden; winzige Straßen und Gassen bildeten ein für Eingeweihte fast undurchdringliches Labyrinth, das sich in unterirdischen Tiefen fortsetzte.
    Dieser Ring war eine Stadt für sich. Kaum einen der Bewohner drängte es über die Stadtmauer hinaus. Sie hatten in Al'Thera alles, was sie für ihre Existenz brauchten. Und ebenso zog es keinen von ihnen in den
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