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Der schweigende Mund

Der schweigende Mund

Titel: Der schweigende Mund
Autoren: A. A. Fair
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Point auf »Fair Lady< anlegen konnten.«
    Sellers und Bertha wechselten einen Blick; dann sagte er nach einer Pause: »Also gut, ich will Ihnen eine Chance geben. Wieviel Zeit brauchen Sie?«
    Freundlich erwiderte ich: »Sie können doch Bertha hier bei Miss Otis lassen. Genügend Sicherheit ist wohl gegeben, da Bertha mit Ihnen am gleichen Strang zieht. Ich werde Sie begleiten, um Sie mit dem Mann bekannt zu machen.«
    »Und weiter?«
    »Dann werden wir den Laden ausheben.«
    »Wir?«
    »Aber ja, Sie suchen nach Beweisen, und ich bin der Zeuge.«
    »Zeuge?« fragte Sellers. »Mein Gefangener sind Sie!«
    »Gut«, sagte ich, »ganz wie Sie wollen, Bedingung ist nur, daß Sie so vorgehen, wie ich es für angebracht halte.«
    »Aus welchem Grunde soll ich mich ausgerechnet an Ihre Weisungen halten?«
    »Aus welchem Grunde haben Sie auf >Fair Lady< gesetzt? Doch nur, weil Sie sich einen Vorteil davon versprachen, stimmt’s?«
    Ruth sagte: »Was mich anbelangt... «
    »Sie haben zu schweigen!« Mein Befehlston brachte sie momentan zum Verstummen.
    Bertha ermunterte Sellers, indem sie sagte: »Auf mich können Sie sich verlassen, das wissen Sie doch, Frank. Wenn die kleine Teufelin hier Theater machen sollte, dann werde ich sie zu einem Lesezeichen auswalzen.«
    Respektvoll sah Sellers auf Berthas breite Schultern. »Davon bin ich überzeugt«, gab er herzhaft lachend zu.

19

    Wir schritten den Korridor im Pawkette Building entlang und kamen an Dr. Quays Praxis vorbei.
    Sellers blickte mich neugierig an. »Quay ist es also nicht?«
    »Nein.«
    »Führen Sie mich ja nicht an der Nase herum, Lam!«
    »Warum sollte ich das? Wir wollen doch jetzt Zusammenarbeiten.«
    »Wir haben eine Abmachung getroffen, und ich erwarte, daß Sie sie ehrlich einhalten werden. Wohin gehen wir also?«
    Nun blieb ich vor der Tür der >Alpha Investment Company< stehen. »Hier ist es.«
    Ich klopfte deutlich hörbar an. Kurz darauf vernahm ich drinnen Schritte, und dann öffnete Keetley die Tür.
    »Sieh da, Mr. Lam. So bald hätte ich mit Ihnen noch nicht gerechnet. Schnüffeln Sie noch immer hier im Hause herum?«
    »Ich möchte Sie mit Frank Sellers bekanntmachen.«
    Keetley musterte ihn kurz und reichte ihm dann die Hand. Sofern er wußte, daß Sellers zur Polizei gehörte, ließ sein Auftreten taktische Begabung erkennen.
    »Wir hätten uns gern einen Augenblick mit Ihnen unterhalten«, sagte Sellers.
    Keetley, der auf der Türschwelle stehengeblieben war, trat einen Schritt zurück und sagte: »Einen Moment bitte.« Dann schlug er uns die Tür vor der Nase zu.
    »Was will er denn damit bezwecken?« fragte Sellers, als die Tür ins Schloß gefallen war. Forsch griff er nach dem Türknauf, rüttelte mächtig und warf sich dann mit seinem ganzen Gewicht dagegen. »He!«, schrie er, »machen Sie ja sofort auf.«
    Keetley öffnete die Tür.
    Sellers drehte das Revers seiner Jacke um, zeigte Keetley seine Polizeilegitimation und fauchte ihn mächtig an: »Was soll das Manöver bedeuten?«
    »Ich hatte nur etwas vergessen«, stotterte Keetley. »Es war nicht meine Absicht, Ihnen gegenüber unhöflich zu sein.«
    »Was haben Sie denn vor uns noch schnell verstecken müssen?« fragte Sellers.
    Keetley ignorierte diese Frage: »Und was verschafft mir die Ehre Ihres Besuches, Herr Kommissar?«
    »Inspektor genügt«, sagte Sellers grimmig. »Ich muß nachprüfen, was Sie hier treiben.«
    »Ich unterhalte hier ein Büro, um in aller Ruhe einem Steckenpferd nachzugehen.«
    »Was ist das für ein Steckenpferd?«
    »Die Antwort liegt schon halb in der Bezeichnung, denn ich setze gelegentlich auf Rennpferde, Inspektor.«
    »Auf welche Weise betreiben Sie das?«
    »Wie jeder andere Turffreund tippe ich in den Rennen auf ein für mich chancenreiches Pferd und setze gelegentlich auch Geld auf seinen Sieg. Ab und zu gewinne ich - manchmal auch der Buchmacher.«
    »Was ist das für ein Apparat da drüben, in dem das Licht brennt?«
    »Das ist eine Erfindung von mir, die mir hilft, zu richtigen Rennergebnissen zu kommen.«
    »Führen Sie den Apparat mal vor.«
    »Wie komme ich denn dazu!« sagte Keetley kaltschnäuzig, und zu mir gewandt: »Was soll die Spioniererei bedeuten, Lam? Können Sie denn nichts für sich behalten?«
    »Mich dürfen Sie nicht mehr fragen, ich bin nämlich bereits in Polizeigewahrsam.«
    Keetley hob die Augenbrauen.
    Sellers sagte: »Es gibt in dem auch Ihnen bekannten Fall Ballwin noch ein paar Einzelheiten, die genau erforscht werden
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