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Der schwarze Engel

Der schwarze Engel

Titel: Der schwarze Engel
Autoren: Bina Sparks
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bringen. Weil sie neidisch war, auf ihren Glanz. Sie hatte
es in ihren Augen gesehen. Sie dachte, sie wüsste nicht, was wirklich vor sich
ging. Wahre Engel konnte man aber nicht täuschen! Sie hatte sich mit der
Falschen angelegt!
    Vanessa befand sich auf einer
Landstraße und hatte immer noch Delicias warmes Lächeln vor Augen. Was hätte
sie dafür gegeben, um so zu sein, wie sie. Doch Delicia war einzigartig. Sie
kennen zu dürfen, machte Vanessa zu etwas Besonderem.

3
     
    Sharon saß an ihrem Schreibtisch,
den Kopf in die linke Hand gestützt, während die rechte Hand ab und zu
Schokominzplättchen zu ihrem Mund führte, die sie gelegentlich langsam kaute.
Fast jeder Mensch entwickelte irgendeine Sucht, wenn er unter permanentem
Stress und Frustration litt, oder einen anstrengenden Beruf beim FBI hatte. Die
dickbäuchigen Agenten kamen morgens nicht an ihren Schreibtisch, ohne nicht
genügend quadratische Kartons mitzubringen, in denen sich verschiedene Arten
kleiner, runder Gebäckstücke befanden. Die dünneren Agenten verloren die
Nerven, wenn sie nicht regelmäßigen Nikotinzufluss bekamen und die letzte
Sorte, zu denen Sharon gehörte, brauchte jede Menge Zucker und Kaffee. Sie
versuchte, halbwegs gesund zu leben und ständig gegen ihre Sucht nach
Süßigkeiten anzukämpfen.
    Der neue Fall bereitete ihr
Kopfzerbrechen. Sie war sich ziemlich sicher, dass zwischen dem Opfer von
letzter Woche und dem Opfer heute ein Zusammenhang bestand. Beide hatten
identisch die gleiche Kette getragen, beide waren erwürgt worden und zeigten
leichte Kampfspuren, doch keine von ihnen war vergewaltigt worden. Die Opfer
waren ungefähr dieselbe Art von Mensch gewesen - es waren junge Frauen, die
sehr gepflegt waren und aus derselben Schicht zu kommen schienen. Sharon hatte
darüber nachgedacht, was für ein Motiv es geben könnte, solche Frauen zu
ermorden und ihnen eine solche Kette zu schenken. Sie war zu dem bisherigen
Ergebnis gekommen, dass der Täter eine enge Verbindung zu den Opfern gehabt
hatte, die ganz plötzlich durch irgendetwas gerissen sein musste, was sie
schließlich zum Tode verurteilt hatte. Der Täter musste starke Gefühle von
Liebe und Hass in sich tragen, die durch bestimmte Situationen sehr schnell
wechselten oder vielleicht sogar gleichzeitig anwesend waren. Die gestörte
Psyche ließ sich nicht leugnen und der Fall schien knifflig zu werden. Sharon
hoffte, sie würde bald in ihrer Analyse weiter kommen und mehr erfahren, um
einen Anhaltspunkt zu gewinnen, wo sie weiter machen sollte. Jeder Schritt in
die falsche Richtung konnte Leben kosten.
     
    Die Untersuchungen in Bezug auf
das erste Opfer liefen noch, doch die Spur hatte sich schnell im Sand
verlaufen. Darcy McWire war von heute auf morgen spurlos verschwunden und kurz
darauf tot aufgefunden worden. In ihrem Leben hatte es keine Veränderungen oder
Auffälligkeiten gegeben. Sie hatte alleine gelebt, der Kontakt zu ihren Eltern
war nur spärlich gewesen und diese wussten nicht viel über das Leben ihrer
Tochter. Anscheinend hatte sie kaum Freunde gehabt; einige oberflächliche
Bekannte an der Universität, an der sie Medizin im letzten Semester studiert
hatte. Der Fall war ein Rätsel. Irgendwo in ihrem Leben hatte es eine Person
gegeben, zu der sie eine sehr enge Beziehung gehabt hatte und die ihr diese
Kette geschenkt hatte. Niemand von den Befragten wusste, woher Darcy die Kette
gehabt hatte, und auch in ihrer Wohnung fehlte jedes Anzeichen auf eine weitere
Person in ihrem Leben. Sharon vermutete, dass diese selbst gründlich sauber
gemacht und alle Hinweise entfernt hatte. Einige fremde Fingerabdrücke hatte
man gefunden, von denen es mehrere gab, die nicht in der Datenbank registriert
waren und dessen Besitzer man noch nicht hatte identifizieren können. Die
oberflächlichen Freunde, mit denen Darcy nur selten etwas unternommen hatte,
konnten ebenfalls kein Licht ins Dunkel bringen. Sie war eine sehr ruhige,
schüchterne Person gewesen, die nie viel von sich preisgegeben hatte.
    „Hey, Sharon!“
    Wie aus einem Traum erwachte
Sharon aus ihrer Profilertätigkeit, die das Spazieren in düstere Gedankenecken
und das mentale Ausprobieren verschiedener Möglichkeiten beinhaltete. Sie
rührte ihren Kaffee um und drehte sich dann zu Joe, der hinter ihr stand,
während sie einen Schluck des heißen Getränks zu sich nahm.
    „Das Opfer ist Lenane Fernandez.
Sie lebte noch bei ihren Eltern.“
    Ein letzter Schluck aus der
Kaffeetasse, als Sharon
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