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Der schwarze Engel: Horror-Thriller

Der schwarze Engel: Horror-Thriller

Titel: Der schwarze Engel: Horror-Thriller
Autoren: Jason Dark
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ich habe noch nie geschossen!«
    »Es ist ganz einfach. Die MPi kann sogar ein Baby bedienen. Du brauchst nur den Stecher durchzuziehen und gut festhalten.«
    »Ich werde es mir merken.«
    Mike hauchte ihr einen Kuß auf die Wange und kletterte aus dem Fenster.
    Kalt klatschte ihm der Regen ins Gesicht. Er war sogar etwas mit Schnee vermischt und stach beißend auf der Haut. Die Außenwand war naß und glitschig. Moos wuchs aus zahlreichen Spalten und Rissen. Die Flechten hatten sich ausgebreitet, bedeckten auch den schmalen Sims, und Mike mußte sich vorsehen, damit er nicht ausglitt. Wenn er fiel, waren ein Paar gebrochene Beine das mindeste, was er sich zuziehen konnte.
    Das linke Bein schob Mike Hunter zuerst vor. Als sein Ballen auf dem Sims Halt gefunden hatte, zog er auch das andere Bein nach. Jetzt stand er endgültig draußen.
    Eng preßte sich Mike an die Wand, blieb erst einmal stehen, holte tief Luft und bewegte sich dann nach rechts.
    Zoll für Zoll rutschte er weiter. Er hatte sich ein wenig gedreht und die linke Hand ausgestreckt. Der Regen peitschte von der Seite, und der Wind zerrte an seiner Kleidung.
    Allmählich blieb das helle Rechteck des Fensters hinter ihm zurück. Wie eine übergroße Spinne klebte Mike Hunter an der Hauswand. In winzigen Schritten ging er voran.
    Einmal bröckelten unter Mikes Gewicht einige Steinsplitter ab. Dem jungen Detektiv blieb vor Schreck fast das Herz stehen. Er schloß für einen Moment die Augen, zog den linken Fuß zurück, und als nichts geschah, setzte er ihn wieder vor.
    Er ging weiter. Der Weg bis zum nächsten hellen Fenster kam ihm unendlich lang vor. Mike wußte genau, daß er sich auf ein Himmelfahrtskommando eingelassen hatte. Es war die schwerste Aufgabe in seinem bisherigen Leben. Um wieder ins Innere des Schlosses zu gelangen, mußte er ein Fenster einschlagen. Die beiden Gangster würden den Krach hören, und dann kam es darauf an, wer schneller war.
    Mike hoffte, daß er es sein würde.
    Dann fanden seine tastenden Finger der linken Hand bereits die Ecke der Fensterumrandung. Ein mittelschwerer Stein fiel Mike Hunter vom Herzen.
    Vorsichtig schob er seinen rechten Fuß nach, beugte sich dann behutsam vor und erfaßte die etwas höher gelegene Fensterbank. Fest griffen seine Finger zu.
    Mike konnte sich jetzt hochziehen.
    Er hätte schon Artist sein müssen, um es beim ersten Anlauf zu schaffen.
    Schließlich hockte er beim dritten Versuch außen auf der Fensterbank. Er versuchte einen Blick durch die Scheibe zu erhaschen, doch der Regen hatte einen undurchsichtigen Film gebildet.
    Mike konnte nicht erkennen, wie es hinter der Scheibe aussah. Langsam hob er den rechten Arm, winkelte den Ellbogen an und wollte mit einem Schlag die Scheibe zertrümmern.
    Zwei Dinge geschahen gleichzeitig.
    Plötzlich tauchte vor der Scheibe Brodkins haßverzerrtes Gesicht auf, eine Hand griff nach dem Fensterriegel, und im nächsten Moment wurde das Fenster aufgerissen.
    Sofort schoß die Hand vor, verkrallte sich in Mikes Jackenstoff, ein Ruck, und der Detektiv flog in das Innere des Schlosses.
    Hart prallte er zu Boden.
    Er wollte wieder aufspringen, doch ein Fuß nagelte ihn am Boden fest. Dann spürte er etwas Kaltes im Nacken.
    Eine Waffenmündung.
    »Sei ganz ruhig, mein Junge«, vernahm er die rauhe flüsternde Stimme des Rumänen. »Wir haben auf dich gewartet, denn nun beginnt unser Spiel.«
    Hart wurde Mike auf den Rücken gedreht.
    Brodkin stand breitbeinig vor ihm. Die Mündung eines 38er Smith-&-Wesson-Revolvers glotzte Mike Hunter an.
    »Steh auf!« befahl Brodkin.
    Mike gehorchte. Seine Knie fühlten sich an, als wären sie mit Pudding gefüllt. Vom Magen her stieg ein dicker Kloß immer höher. Mike dachte nicht nur an sich, sondern in erster Linie an Damona King. Er hatte hoch gespielt und verloren. Nun waren sie beide dran.
    Er war in einem Gang gelandet. Aus einer Nische trat jetzt Jacques Ruminski hervor. Im Licht einer Wandlampe erkannte Mike das haßverzerrte Gesicht des Killers. Von ihm hatte er keinen Funken Gnade zu erwarten. Ruminski humpelte. Er hatte sich ein Tuch um die Wunde gebunden, die Mikes Kugel hinterlassen hatte. Auch Ruminski hielt eine Waffe in der Hand.
    Mike sah es dem Mann an, daß er ihn am liebsten erschossen hätte.
    »Nimm ihm die Kanone weg, Jacques!« befahl der Rumäne.
    Ruminski machte es wie ein Profi. Von hinten tastete er sich an die Halfter heran und zog den Cobra-Colt hervor. Er verstaute ihn in seinem
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