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Der Schoenste Fehler Meines Lebens

Der Schoenste Fehler Meines Lebens

Titel: Der Schoenste Fehler Meines Lebens
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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hattest absolut recht.« Selbst durch meterweisen Tüll sah Lucys Gesicht bleich und leidend aus. »Hilf mir. Bitte.«
    Tracy wandte sich an Meg. »Ich verstehe das nicht. Was hast du zu ihr gesagt?« Sie wartete die Antwort nicht ab, sondern griff nach der Hand ihrer Schwester. »Du hast eine Panikattacke, Luce. Es wird alles gut.«
    »Nein. Ich – ich muss mit Ted reden.«
    »Jetzt?«, hakte Tracy als Echo von Meg nach. »Du kannst jetzt nicht mit ihm sprechen.«
    Aber es musste sein. Meg verstand das, auch wenn Tracy es nicht begreifen konnte. Sie verstärkte den Griff um ihren Strauß aus Miniatur-Callas, setzte ein Lächeln auf und trat hinaus auf den jungfräulichen weißen Läufer.
    Ein horizontaler Gang teilte den vorderen Bereich des Altarraums vom hinteren. Die frühere Präsidentin der Vereinigten Staaten und ihr Ehemann warteten dort mit feuchten Augen und waren stolz, ihre Tochter auf ihrem letzten Weg als lediges Mädchen zu begleiten. Ted Beaudine stand zusammen mit seinem Trauzeugen und drei Begleitern am Altar. Ein Sonnenstrahl fiel direkt auf seinen Kopf und verlieh ihm – was auch sonst – einen Heiligenschein.
    Meg war bei der Probe am vergangenen Abend höflich ermahnt worden, den Gang nicht zu rasch hinunterzugehen, aber das war jetzt nicht das Problem, da sie nicht wie üblich weit ausschritt, sondern ganz langsam einen Fuß vor den anderen setzte. Was machte sie da? Die Gäste hatten sich erwartungsvoll umgedreht, weil sie mit dem Einzug der Braut rechneten. Meg erreichte den Altar viel zu schnell und hielt vor Ted an, anstatt ihren Platz neben Charlotte einzunehmen.
    Er sah sie fragend an. Sie konzentrierte sich auf seine Stirn, damit sie ihm nicht in seine irritierenden bernsteinfarbenen Augen schauen musste. »Lucy möchte dich sprechen«, flüsterte sie.
    Während er diese Information verarbeitete, hielt er den Kopf schief. Jeder andere Mann hätte ein paar Fragen gestellt, nicht so Ted Beaudine. Seine Verwunderung wich der Besorgnis. Entschlossenen Schritts und ohne ein Anzeichen, dass ihm die Situation peinlich war, lief er den Gang entlang.
    Die Präsidentin und ihr Gatte schauten einander an, als er vorbeikam, und folgten ihm dann auf den Fersen. Die Gäste wurden unruhig. Die Mutter des Bräutigams erhob sich, dann sein Vater. Meg konnte nicht zulassen, dass Lucy sich dem allein stellen musste, und so eilte sie durch den Gang wieder nach hinten. Mit jedem Schritt wuchs ihre Angst.
    Als sie die Vorhalle erreichte, sah sie Lucys duftigen Schleier über Teds Schulter, während Tracy und ihre Eltern einen Kreis um sie bildeten. Ein paar Agenten des Secret Service standen alarmbereit an der Tür. Die Eltern des Bräutigams stießen dazu, als Ted Lucy von der Gruppe wegzog. Mit festem Griff um ihren Arm führte er sie zu einer kleinen Seitentür. Lucy drehte sich um, als suche sie jemanden. Sie entdeckte Meg, und selbst durch ihren Tüllwasserfall war ihr Flehen unverkennbar. Hilf mir.
    Meg eilte auf sie zu, doch ein freundlich gestimmter Ted Beaudine bedachte sie mit einem Blick, bei dem sie wie angewurzelt stehen blieb, ein Blick, so gefährlich wie alles, was ihr Vater in seinen Bird-Dog-Caliber -Filmen zuwege gebracht hatte. Lucy schüttelte den Kopf, und Meg begriff irgendwie, dass ihre Freundin sie nicht angefleht hatte, um zwischen Ted und ihr zu vermitteln. Lucy wollte, dass sie sich um den Schlamassel hier draußen kümmerte, als hätte Meg auch nur den geringsten Anhaltspunkt, wie sie das bewältigen sollte.
    Nachdem sich hinter Braut und Bräutigam die Tür geschlossen hatte, näherte sich ihr der Ehemann der ehemaligen Präsidentin der Vereinigten Staaten. »Was geht da vor sich, Meg? Tracy meinte, du wüsstest es.«
    Meg klammerte sich an ihr Brautjungfernbukett. Warum hatte Lucy so lange warten müssen, um ihr Rebellenherz zu entdecken? »Äh … Lucy musste Ted sprechen.«
    »Das liegt auf der Hand. Weswegen denn?«
    »Sie hat …« Sie sah Lucys leidendes Gesicht vor sich. »Sie hat Zweifel.«
    »Zweifel?« Francesca Beaudine im beigen Chanelkostüm kam wütend angeschossen. »Daran sind Sie schuld. Ich habe Sie letzte Nacht reden hören. Da stecken Sie dahinter.« Sie marschierte auf den Raum zu, in dem ihr Sohn verschwunden war, wurde aber im letzten Moment von ihrem Ehemann zurückgehalten.
    »Warte, Francesca«, sagte Dallas Beaudine, dessen schleppender texanischer Akzent in heftigem Kontrast zum abgehackten britischen Englisch seiner Frau stand. »Sie müssen das
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