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Der Schlüssel zur Sternenmacht

Der Schlüssel zur Sternenmacht

Titel: Der Schlüssel zur Sternenmacht
Autoren: Andre Norton
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kennengelernt, und ich muß zugeben, daß ich mich in ihrer Gegenwart immer ein wenig unbehaglich fühlte. Ich erzählte ihm meine Geschichte, und er hörte zu. Auch er wollte wissen, wer ein Interesse an Vondars Tod gehabt haben könnte, doch darauf wußte ich keine Antwort. Mir war klar, daß in der Vergangenheit irgendeine Bindung zwischen dem Kapitän und meinem Meister bestanden hatte. Aber Isuran äußerte sich nicht dazu, und ich wagte ihn nicht zu fragen. Es war genug, wenn er mich auf einer Welt absetzte, auf der ich neue Kontakte mit Vondars Geschäftspartnern knüpfen konnte.
    Ich hatte genug Zeit, um über meine zukünftigen Aussichten nachzudenken, und sie waren alles andere als rosig. Ustle hatte auf vielen Welten Verbindungsleute gehabt, und einige davon waren sicher bereit, mir eine Arbeit im Juwelengewerbe zu besorgen. Aber, so gut ich den Wert von Edelsteinen beurteilen konnte, ich hatte als Entwerfer keinerlei Geschick, und ich glaubte auch nicht, daß mir das seßhafte Leben gefallen würde. Ich hatte schon zuviel von Vondars freier Lebensart angenommen. Mein Gürtel war jetzt sehr leicht. Und ich mußte einen Klasse-Zwei-Hafen erreichen, um an meine Ersparnisse heranzukommen.
    Eine andere Frage quälte mich: Was steckte hinter Vondars Tod? Ich war nun fest davon überzeugt, daß es eine geplante Tat der Grünen Roben gewesen war. Doch so sehr ich in der Vergangenheit kramte, ich konnte mich an kein einziges Ereignis erinnern, das so eine Rache herausgefordert hätte. Und die Grünen Roben hatten es auch auf mich abgesehen gehabt.
    Das war nun schon das zweite Mal innerhalb kurzer Zeit, daß der Tod so greifbar vor mir stand. Ich dachte wieder an meinen Vater oder an den Mann, den ich immer als meinen Vater ansehen würde, denn er hatte mich wie sein eigenes Fleisch und Blut behandelt und mir die Zukunft geebnet, die er für die beste hielt. Wer war damals sein Besucher gewesen? Und der Ring aus dem Raum – meine Hand tastete nach der tiefsten Tasche des Gürtels. Ich öffnete sie nicht, sondern tastete nur die Form ab. Stimmte es, daß der Mörder meines Vaters nach dem Ring gesucht hatte? Wenn ja, könnte es auch sein, daß ...? Ich konnte mir nicht vorstellen, daß er uns bis Tanth gefolgt war.
    Ich hatte nur eine Handvoll Fakten und eine Menge Theorien. Und ich wußte, daß ich in der Zukunft neben meiner Arbeit immer nach den Hintergründen von Vondars Tod suchen würde. Denn meine Bindungen zu ihm waren so stark, daß sie tatsächlich dem Messereid der Freien Handelsschiff er entsprachen.
    Während ich hin und her überlegte, schickte sich die Vestris zur Landung an – nicht auf dem Planeten, auf dem ich bleiben wollte, sondern auf einer kleineren Welt. Lademeister Ostrend hatte mir den Grund für die Landung genannt. Es war eine üppige, für unsere Begriffe zu warme Welt, auf der eine nicht humane, froschähnliche Rasse hauste. Sie fermentierten aus bestimmten Pflanzen eine Substanz, die für Medikamente Verwendung fand. Die Vestris lieferte dafür Krabbeneier, die ausgesetzt und zur Reife gebracht wurden. Die Eingeborenen züchteten die Fische als Delikatesse.

 
4.
     
    Die Gemeinschaft der Freien Handelsschiffer war ein geschlossener Klan, zu dem ich keinen Zutritt fand. Ich blieb die meiste Zeit allein, bis auf eine Ausnahme. Das pelzige Gesicht, das ich bei meiner Ankunft gesehen hatte, tauchte immer wieder auf. Denn Valcyr, die Schiffskatze, fand, daß ich ein ungeheuer interessantes Studienobjekt war, und verbrachte lange Zeit in meiner Kabine. Meist lag sie auf meiner Koje und starrte mich einfach an.
    Ich war Tiere nicht gewöhnt, und anfangs war mir ihre Gegenwart lästig. Ich hatte das Gefühl, daß sie mit peinlicher Genauigkeit jede meiner Bewegungen registrierte. Aber als ich mit der Zeit merkte, daß sich die übrige Mannschaft auf die knappste Höflichkeit beschränkte, begann ich mich mit ihr zu unterhalten. Ich konnte nämlich nicht einmal den Gesprächen der Handelsschiffer folgen, da sie einen eigenen Dialekt sprachen.
    Als ich nach meinem Gespräch mit Ostrend in die Kabine zurückkehrte, fand ich Valcyr ausgestreckt auf meiner Koje. Sie war ein geschmeidiges, schönes Tier mit einem dicken silbergrauen Pelz. Nur der Schwanz hatte ein paar dunkle Ringe. In einer seltenen Anwandlung von Zärtlichkeit stupste sie mit ihrem Kopf gegen meine Hand, und ich kraulte ihr den Hals, während ich über das eben Gehörte nachdachte.
    Wir würden also in der Nähe einer
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