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Der Schlitzer

Der Schlitzer

Titel: Der Schlitzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Aussehen aus dem Rahmen, auch durch seine Kleidung, denn er trug ein Jackett mit rotschwarzem Würfelmuster. Seine Schultern kamen mir sehr breit vor, er sah in der Jacke kantig aus. Die schwarze Hose, das weiße Hemd sowie die rote Fliege gaben ihm das Aussehen eines Kellners. Er lächelte, als er Shelly Wagner sah, und deutete eine leichte Verbeugung an. »Ich stehe Ihnen zu Diensten, Madam.«
    Jetzt mußte auch sie lächeln. Der Anblick des Mannes hatte ihr etwas von der Verkrampfung genommen.
    Uns gab er die Hand und deutete dann auf die Plätze. Die Stühle waren in einem Halbkreis aufgebaut worden, so daß jeder von uns auf die drei Monitoren schauen konnte, ohne sich den Hals zu verrenken. Den mittleren auf der Konsole beanspruchte Norman für sich. Die Geräte waren miteinander gekoppelt. Sie alle würden immer das gleiche Motiv zeigen. Da Norman bereits gewisse Vorinformationen bekommen hatte, konnten wir ohne großes Zögern beginnen, denn das entsprechende Programm hatte er bereits eingegeben.
    Dennoch wollte eres noch einmal mit uns durchsprechen. »Wenn es nicht zuviel verlangt ist, darf ich noch einmal um die Beschreibung der Person bitten.«
    Shelly schaute mich an.
    Ich nickte ihr zu. »Ja, Sie sind gemeint. Bitte, wenn Sie noch einmal anfangen würden.«
    Sie hob die Schultern und suchte nach Worten. »Ob ich es noch so genau hinbekomme wie oben in Ihrem Büro, Mr. Sinclair, ist fraglich.«
    »Versuchen Sie es.«
    Sie gab sich Mühe. Wenn ich mich recht erinnerte, wichen ihre Aussagen von den ersten kaum ab, und auch Jack Norman zeigte sich durchaus zufrieden.
    »Ja, damit kann man etwas anfangen.« Er legte zwei Finger gegen das Kinn. »Wissen Sie, Miß Wagner, ich fühle mich manchmal wie ein Zauberer, der aus vielen kleinen Teilen ein Ganzes formt.« Er lächelte.
    »Und damit mir dies auch gelingt, verlasse ich mich auf meinen Zauberkasten.« Er zeigte auf den Monitor. »Ich möchte gern, daß Sie beim Gesicht beginnen. Geben Sie mir so viele Einzelheiten wie möglich. Es spielt keine Rolle, wie lange es dauert. Wir alle hier haben Geduld, besonders ich, denn ich kann nachvollziehen, wie schwer es ist, das Bekannte aus einem Unbekannten hervorzuholen.« Shelly nickte. Jack Norman setzte eine Brille mit schwarzem Gestell auf. »Gut, dann fangen wir an.«
    Bill tippte mir auf die Schultern. Als ich mich umdrehte und sein Gesicht sah, wußte ich Bescheid. Er empfand es als langweilig und wollte sich für kurze Zeit verabschieden.
    »Wo willst du denn hin?«
    »Mal für Königstiger.«
    »Dann viel Spaß.«
    Bill verließ den Raum auf Zehenspitzen. Suko schaute bereits auf seinen Monitor, und er bekam das gleiche zu sehen wie ich. Ein farbiges Stück aus dem Gesicht. Ein Puzzle, das wie herausgeschnitten wirkte und einen Teil der Stirn darstellte. Der Haaransatz war ebenfalls vorhanden. Norman stellte die Fragen, und Shelly Wagner antwortete. Sie gab Korrekturen zu, sie sprang dann und wollte mit der Gesichtsform beginnen, wogegen Norman nichts einzuwenden hatte.
    Ich hatte den Schlitzer ja auch gesehen und schaute deshalb mehr als interessiert zu. Nur konnte ich beim besten Willen keine Korrekturen anbringen, Shelly machte das perfekt.
    Kannte sie ihn?
    Ein verrückter Gedanke schoß mir durch den Kopf.
    Es mochte auch daran liegen, daß ich ihre Sicherheit bewunderte. Da mußte ich passen. Diese Frau schien ein fotografisches Gedächtnis zu haben, was auch Jack Norman bewunderte, denn hin und wieder hörten wir von ihm einen entsprechenden Kommentar.
    »Eine Pause, Miß Wagner?«
    Jack Norman atmete tief aus. Er nahm seine Brille ab und schüttelte den Kopf. »Es ist wirklich erstaunlich, Miß Wagner, an was Sie sich erinnern.«
    »Ach ja. Finden Sie?«
    »In der Tat.«
    Mittlerweile war auch Bill Conolly wieder zurückgekehrt und hörte den Worten des Experten zu. »Ich habe öfter mit diesen Dingen zu tun, wie Sie sich vorstellen können, aber so ein Gedächtnis ist phänomenal.« Er deutete auf den Monitor. »Schauen Sie sich das an!«
    Wir sahen hin und erkannten das Gesicht des Mannes. Zwar nur ein halbfertiges Gebilde, aber immerhin besser schon als manche Fahndungszeichnung, mit der manche Kollegen auf die Reise geschickt wurden. Dieses Bild war gut. Der Umriß stimmte, die Partie der Augen auch. Die ziemlich hohe Stirn, das dunkle Haar, all dies war bereits zu erkennen. Shelly Wagner drehte sich auf dem Stuhl, um mich anzuschauen.
    »Mr. Sinclair, was sagen Sie dazu?«
    »Es ist

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