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Der Schatz in der Drachenhöhle

Der Schatz in der Drachenhöhle

Titel: Der Schatz in der Drachenhöhle
Autoren: Stefan Wolf
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mal gehört. Nämlich unsere wahren Namen. Benno Witter und
Gertrude Hinterthür habe ich frei erfunden. Und jetzt fahren Sie bitte langsam,
damit wir nicht am Baum landen. Das entzückende Mädchen hinter uns ist Gabriele
Glockner, auch Gaby oder Pfote genannt. Ich heiße Peter Carsten. Aber Ihnen
werde ich wohl unter meinem Spitznamen Tarzan bekannt sein. Nicht Wahr?“
    Ursula Sirtl fuhr mit unvermindertem
Tempo.
    Ihre Stimme klang ungehalten, als sie
sagte: „Wovon redest du eigentlich? Woher soll ich euch kennen?“
    „Hören Sie doch auf mit dem Theater,
mein Fräulein! Sie haben uns die Höllenengel auf den Hals gehetzt. Mag ja sein,
daß Sie nicht wußten, wie wir aussehen. Aber die TKKG-Bande — nämlich wir und
unsere Freunde Karl Vierstein und Willi Sauerlich — haben Ihnen mindestens drei
schlaflose Nächte bereitet. Und jetzt leugnen Sie nicht länger! Wir haben Sie
erkannt. Sie sind Louis Slanskys Komplizin.“
    Das traf wie ein Peitschenschlag.
    Er beobachtete die Bewegung auf ihrem
Gesicht.
    Sie bremste vorsichtig ab, lenkte den
Wagen auf den Parkstreifen und hielt.
    Dann wandte sie sich Tarzan zu. „Wie,
bitte? Was hast du eben gesagt? Ich sei Louis Slanskys Komplizin? Kennt ihr
Slansky?“
    „Bilden Sie sich nicht ein“, sagte er, „daß
sie die Juwelenbeute jetzt noch kassieren könnten. Damit ist es vorbei,
Fräulein Sirtl, oder wie immer Sie heißen mögen. Bis heute mittag hatte ich
Slanskys Schatzplan in meinem Brustbeutel. Sie wissen, wie er mir gestohlen
wurde. Von Ihren Höllenengeln. Die haben natürlich sofort ihre Auftraggeberin
verständigt: Sie! Und schon sind Sie hier. Aber auch wir haben das Bilderrätsel
gelöst. Wir wissen, wo die Juwelen sind. Sie, mein Fräulein, werden uns nicht
zuvorkommen. Denn wir bringen Sie jetzt zur Polizei. Kapiert?“
    Fräulein Sirtl griff sich mit beiden
Händen an den Kopf. „Mein Gott!“ rief sie. „Das sind Sachen, von denen ich
keine Ahnung hatte!“ Dann begann sie zu lachen. „Mir scheint, eine Glücksfee
führt uns zusammen. Ihr wißt also, wo Slanskys Juwelen sind? Unglaublich! Aber
was, um Himmels willen, habt ihr mit der ganzen Sache zu tun?“
    Barsch sagte er: „Sie langweilen uns.
Außerdem ist Ihre Taktik dumm. Das eine geben Sie zu. Das andere leugnen Sie.
Damit können Sie sich nicht retten.“
    „Ich muß mich auch gar nicht retten.“
Sie tupfte sich Lachtränen aus den Augen und sah dann gleich in den
Innenspiegel, um die Unversehrtheit ihrer Lidschatten zu überprüfen. „Aber“,
fuhr sie fort, „ich muß die Juwelen retten. Das ist nämlich mein Job.“
    „Ihr Job?“ fragte er hellhörig.
    „Ich bin Versicherungsdetektivin“,
nickte sie. „Und zwar bei der Gesellschaft, bei der die von Slansky und Co.
geraubten Juwelen versichert sind. Entweder es gelingt mir, die Beute zu
beschaffen, oder mein Arbeitgeber muß für den entstandenen Schaden — in
Millionenhöhe — aufkommen. Bei den Ermittlungen bin ich der Polizei um eine
Nasenlänge voraus. Ich konnte feststellen, daß Slansky nach dem Juwelenraub in
Obersalau war. Und vermutlich hat er die Beute dort versteckt. Von allem andern
höre ich zum ersten Mal: von euch, von den Höllenengeln und von meinen drei
schlaflosen Nächten.“
    Gaby begann zu kichern.
    Oskar bellte freudig.
    „Können Sie sich ausweisen?“ fragte
Tarzan.
    Im Licht der Innenbeleuchtung studierte
er ihre Detektiv-Lizenz.
    „Hm. Ist mir verdammt peinlich,
Fräulein Sirtl.“
    „Um Himmels willen! Ich danke dem
Schicksal, daß ich euch begegnet bin. Aber jetzt erzählt, bevor ich
überschnappe!“
    Sie erzählten alles. Ursula staunte
Bauklötze, schüttelte immer wieder den Kopf und machte Zwischenrufe.
    „Da habt ihr ja was mitgemacht“, meinte
sie mitfühlend, als Tarzan geendet hatte. „Und hier treffen sich unsere Wege.
Es muß doch eine Glücksfee beteiligt sein. Also besaß dieser Slansky bereits
ein Foto von mir. Ich weiß, wieso. In unserem Betrieb sitzen leider einige
Bürotypen, die den Mund nicht halten können. Statt behilflich zu sein, neiden
sie mir jeden Erfolg. In ihre beschränkte Vorstellung paßt es einfach nicht,
daß eine Frau als Ermittlerin ihren Mann steht. So ist es gekommen, daß man
mich in Unterweltskreisen viel zu genau kennt. Und auch diesmal ist
durchgesickert, daß ich auf den Juwelenraub angesetzt bin. Nichts leichter für
Slansky, als sich seine Gegnerin anzusehen. Daß er sogar ein Foto von mir
geschossen hat, zeigt: Er wollte auch seinen Komplizen
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