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Der Schattenbund 03 - Das Auge der Unendlichkeit

Der Schattenbund 03 - Das Auge der Unendlichkeit

Titel: Der Schattenbund 03 - Das Auge der Unendlichkeit
Autoren: Maggie Furey
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zumindest nicht, wo mit Kazairls Erwiderung gerechnet werden musste, und auch nicht in Hörweite des Archimandriten. Ganz nach den Erwartungen von Toulac und Kazairl hatten Veldan und Kalt sich zu einem besonderen Paar zusammengefunden und waren geradezu glückselig. Doch ihre Liebe schloss die beiden anderen in einem Maße ein, dass niemand sich je vernachlässigt oder zurückgesetzt zu fühlen brauchte. Toulac schmunzelte im Stillen.
    Wenn man bedenkt, wie einsam und verbittert und hoffnungslos ich zu Beginn dieses Winters gewesen bin und dass es nichts mehr gab, worauf ich mich freuen konnte, außer den Tod. Und jetzt ist mein Leben so wunderbar. Ich fühle mich, als könnte ich ewig leben!
    Plötzlich musste sie Mazal zügeln, weil er lebhaft scheute. Kaz sauste mit Kalt und Veldan auf dem Rücken den Hügel hinab. »Lass das sein, du dummer Kerl«, schimpfte sie mit dem Pferd. »Du kennst den Feuerdrachen schon zu lange, um dir solchen Blödsinn erlauben zu können.«
    Kaz kam vor ihr schlitternd zum Stehen und hinterließ dabei tiefe Rillen in der Grasnarbe. Dabei breitete er zum Zwecke des Gleichgewichts seine herrlichen Flügel aus, und Toulac hielt den Atem an. Von den Schultern an, wo sie aus zwei neuen Gelenken hervorwuchsen, waren sie gerippt wie bei einer Fledermaus und die zart aussehende Haut war außergewöhnlich zäh, fühlte sich aber seidenweich an. Wie seine übrigen Schuppen leuchteten sie in sanften metallischen Farbtönen, die am schönsten im Sonnenlicht zur Geltung kamen.
    Die beiden Wissenshüter rutschten von seinem Rücken herunter, und auch Toulac saß ab, als Veldan schon auf sie zurannte und in die Arme schloss. »Wurde auch Zeit, dass du aufkreuzt«, sagte der Feuerdrache. »Was hat dich aufgehalten? Ich habe ja gesagt, wir hätten mitkommen sollen. Ich hätte dich viel schneller wieder hergebracht als dieses wandelnde Frühstück.«
    Toulac kicherte. Nach seiner Begegnung mit dem Tod hatte Kazairl nicht lange gebraucht, um seinen jugendlichen Überschwang wiederzuentdecken. »Bei unseren Freunden wäre es ja noch angegangen, Kaz, aber ich glaube nicht, dass Arcans Leute so etwas wie dich schon verkraften können.«
    »Dumme Menschen!«, schnaubte der Feuerdrache. »Seit Veldan mir verboten hat, sie zu fressen, weiß ich nicht mehr, wozu sie überhaupt gut sein sollen – das heißt, außer wenn sie Wissenshüter sind.«
    »Was ist mit Zavahl?«, gab Veldan zu bedenken.
    »Ja, der geht noch an«, sagte Kaz herablassend, »aber natürlich hat er einen Drachen in sich, das ist ein entscheidender Unterschied. Auch Ailie ist ganz akzeptabel. Endlich mal ein Mensch, der die richtigen Prioritäten zu setzen weiß.«
    »Nur weil sie dich immerzu füttert«, erwiderte Kalt. »Wie geht’s in Callisiora, Toulac?«
    »Blüht und gedeiht. Cetain lässt die besten Wünsche ausrichten und fragt natürlich an, ob du nicht zurückkommen und wieder ihr Überbringer sein willst.«
    Kalt seufzte. »Ich wusste, dass er das tun würde. Das war einer der Gründe, weshalb ich nicht mitkommen wollte.« Er sah Veldan an. »Und natürlich brauche ich nach dem anderen Grund nicht weit zu schauen.«
    Kaz verdrehte die Augen. »Gut, dass du wieder da bist«, sagte er zu Toulac. »Jetzt kann ich mich anständig unterhalten, ohne dass ich mich ständig übergeben muss.«
    Die Söldnerin grinste ihn an. »Du alter Schauspieler! Mir kannst du nichts vormachen. Ich weiß genau, wie glücklich du bist, dass die beiden zusammengefunden haben.«
    »Pst – nicht verraten!« Der Feuerdrache kicherte, dann drehte er sich zu seiner Partnerin um. »Komm, Veldan. Wenn ihr zwei mit der gegenseitigen Verzückung fertig seid, könnten wir’s ihr jetzt zeigen.«
    »Mir was zeigen?«, fragte Toulac, obwohl sie es schon ahnte. Sie hatte zwar gesehen, wie schön die neuen Flügel aussahen, aber noch nicht, wie er sich damit in die Lüfte hob. Und da nun beide völlig unbekümmert erschienen, was seine Flugkünste anging, nahm sie an, dass sie zusammen daran gearbeitet hatten. Immer wieder waren sie während des Winters verschwunden, ohne jemandem zu sagen, wohin sie gingen, und sie und Kalt hatten vermutet, dass sie sich zum Üben davonstahlen. Kalt lächelte stolz, sah aber auch eine Kleinigkeit besorgt aus und war folglich inzwischen in das Geheimnis eingeweiht worden.
    »Ach, Toulac«, schnaubte Kaz. »Du hast es erraten!«
    »Wir wollten warten, bis wir wieder alle zusammen sind«, fügte Veldan hinzu.
    Toulac unterdrückte
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