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Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines

Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines

Titel: Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines
Autoren: Maggie Furey
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entscheiden. Ich will noch heute Abend das Ende der Ebene erreichen und die Pferde nur einmal rasten lassen. Wenn der Abstieg so gefährlich ist, werde ich bis Tagesanbruch damit warten.« Ohne eine Erwiderung abzuwarten, wandte Tormon sich nach Süden und spornte sein Pferd an. Nun, da er sich entschieden hatte, war er erpicht darauf, schnell voranzukommen.
    Kurz darauf trabte jemand an seine Seite. Es war Scall, der die widerstrebende Esmeralda mit sich zog. Der Junge machte ein böses Gesicht. »Du wolltest tatsächlich den armen Esel zurücklassen?«, fragte er empört.
    Tormon schüttelte den Kopf. »Nein, Junge, und ich wollte auch dich nicht zurücklassen. Aber es war wichtig, dass du dich selbst entscheidest. Ich habe allerdings damit gerechnet, dass du dich mir anschließt, und ich bin froh, dich bei mir zu haben.«
    »Und was ist mit dem anderen Sefrianer? Sie sind ein Paar. Du darfst sie nicht trennen.«
    Der Händler lachte leise. »Warte nur ab.«
    Schon während er das sagte, folgte Seriema im Galopp, dass der Schlamm nur so spritzte. Presvel und die junge Frau folgten ihnen langsamer, ihr Pferd musste sich wegen der doppelten Last mächtig anstrengen, um mit der Dame Schritt zu halten. Ihrer düsteren Miene nach zu urteilen, hatte ein kurzes Gerangel mit dem Diener stattgefunden – und sie war unterlegen. »Zum Teufel mit dir«, fauchte sie Tormon an. »Du lässt uns keine Wahl.«
    »Das stimmt, Dame. Wie auch Blank mir keine Wahl gelassen hat.«
     
    Oben auf dem Berg, an einem Abhang weit oberhalb des Weges, der zum Schlangenpass führte, standen zwei Frauen und ein Feuerdrache. Veldan und Toulac vertraten sich die Beine, während Kaz, nachdem er mit ihnen Hals über Kopf durch die Stollen gerast war, seinen Rücken ausruhen durfte. Dabei nutzte er die Zeit und blickte forschend über das Gelände, ob Anzeichen für eine Verfolgung zu entdecken wären, denn er konnte bei Dunkelheit hervorragend sehen. Der Weg voraus lag still und friedlich da. Nach menschlichem Ermessen schien sich niemand dort aufzuhalten. Doch Kaz war keineswegs dieser Meinung. »Da sind Soldaten in der Nähe«, behauptete er. »Es ist ein Wunder, dass ihr sie nicht riechen könnt – sie stinken nach Eisen, Schweiß und getrocknetem Blut.«
    Für Toulac kam die Feststellung nicht überraschend, sie hatte vielmehr damit gerechnet. »Habe ich es nicht gesagt, Mädchen?«, meinte sie zu Veldan. »Dieser Hurensohn Blank würde niemals untätig in Tiarond sitzen bleiben, solange er die Möglichkeit hat, uns zu kriegen. Er hat uns zwar ein paar Männer durch die Zehnthöhlen hinterher gehetzt, aber ich möchte darauf wetten, dass er persönlich ins Gebirge jagt, und versucht uns abzufangen.«
    »Das vermasselt unseren Plan.« Veldan knurrte einen grässlichen Fluch, wie er ebenso gut von Toulac hätte stammen können. Toulac, die alte Kriegerin, schenkte ihr einen anerkennenden Blick. Im Verlauf ihrer dreitägigen Bekanntschaft war zwischen ihnen eine spontane Freundschaft entstanden, aber natürlich wussten die beiden Frauen voneinander noch sehr wenig. Überdies war Veldan nach ihrer Begegnung mit dem Erdrutsch eine Zeit lang bewusstlos gewesen und noch nicht ganz wiederhergestellt, weshalb sie sich recht still und zahm verhielt. Toulac beobachtete erfreut die Anzeichen der Genesung und des wiederkehrenden Selbstvertrauens und war gespannt darauf, mehr über sie zu erfahren. Zuerst aber würden sie noch ein paar Stunden Weg hinter sich bringen müssen. Hier oben in dem eiskalten Regen zu sitzen, führte zu nichts.
    Desgleichen, ein unnötiges Risiko einzugehen und die anderen hineinzuziehen. Toulac war alt genug, um den Unterschied zwischen Wollen und Dürfen zu kennen. Sie wollten zur Sägemühle zurückkehren, um Mazal, ihr Schlachtross, zu holen, das sie am Vortag auf der Flucht vor Blank und seinem Trupp hatten zurücklassen müssen. Sie hatte Veldan zu diesem Vorhaben überredet, aber da Kaz nun Soldaten auf dem Weg witterte, käme es einem Selbstmord gleich, des Tieres wegen umzukehren, und sei es ihr noch so teuer. Veldan und den Feuerdrachen mitzunehmen wäre nichts Geringeres als Mord.
    Als Veldan eingewilligt hatte, Mazal zu holen, hatte Toulac ihr Glück gepriesen, das ihr eine so verständnisvolle Gefährtin bescherte. Doch nun bemerkte sie, dass Veldan ein wenig die Stirn runzelte. Sie könnte ihr wahrlich keinen Vorwurf machen, denn sie würden Blank direkt in die Arme laufen.
    Es hat keinen Sinn, dachte Toulac. Ich
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