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Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Titel: Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde
Autoren: Stefan Burban
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unsere Aktion bewirkt. Wir sind uns selbst nicht so ganz sicher, was, aber wir vermuten, dass es einen Wechsel in der Führungsebene gegeben hat. Einen Coup d’État möglicherweise. Vielleicht haben die Sprengungen auch einen Teil ihrer Anführer getötet oder etwas in der Art. Auf jeden Fall herrscht derzeit so etwas wie ein inoffizieller Waffenstillstand. Starlight und Serena konnten ihre Stellungen übrigens auch behaupten und die Ruul haben diese Systeme bereits verlassen. Die Fortress-Linie ist sicher.
    Nicht nur das, sie haben die Kämpfe an allen Fronten eingestellt. Vielleicht haben wir sie schwerer getroffen, als wir bisher dachten. Die diplomatischen Kanäle glühen bereits und wir sind dabei, Kontakt zu unseren Nachbarn aufzunehmen. Jeder Verbündete ist uns derzeit höchst willkommen. Wir müssen die Zeit nutzen, die uns bleibt. Wenigstens haben wir vorerst unsere Ruhe.«
    Alan drehte sich um und ließ den Blick über die zerstörte, von Laserfeuer geschwärzte Landschaft schweifen. Die Verteidiger von Fortress hatten kurz davor gestanden, überrannt zu werden. Er konnte immer noch nicht fassen, wie unglaublich knapp es gewesen war.
    »Fragt sich nur, wie lange?!«
    Nogujama trat zu ihm und folgte seinen Blicken. »Hoffentlich lange genug. Wir werden die Fortress-Linie weiter verstärken und speziell unseren Stützpunkt hier wieder aufbauen und ausweiten. Fortress ist noch immer unsere Schwachstelle in der Linie und ich will, dass sich das schnellstens ändert. Und parallel dazu werden wir unsere Streitkräfte wieder aufbauen. Wenn die Ruul ihre Invasion erneut aufnehmen, werden wir bereit sein.«
    »Glauben Sie das wirklich?«
    »Das muss ich, Alan, das muss ich. Alles andere würde bedeuten, die Waffen zu strecken.« Nogujama schnaubte kurz auf und seine Stimme nahm einen leicht zynischen Tonfall an. »Wenigstens konnten die Til-Nara in großem Stil von unserer Operation profitieren.«
    »Wie denn das?«
    »Sie haben das Chaos in den ruulanischen Streitkräften nach unserem Angriff auf New Born ausgenutzt und eine eigene Gegenoffensive gestartet. Sie haben es geschafft, eine Reihe besetzter Kolonien zurückzuerobern. Zwar nicht viele, aber immerhin. Darunter auch zwei ihrer Brutplaneten. Sie haben uns für die Sicherung der Fortress-Linie eine Flotte und hunderttausend Soldaten versprochen, sobald sie ihre eigene Front gesichert haben.«
    »Und die kommen wann?«
    »In frühestens sechs Monaten. Vielleicht auch erst in einem Jahr. Bis dahin müssen wir allein klarkommen.«
    »Das wird schwierig. Die Ruul sind jetzt eine Großmacht.«
    »Wem sagen Sie das? Die Slugs kontrollieren jetzt neunzehn ehemalige terranische Kolonie-Systeme. Fast ein Drittel des gesamten von Menschen besiedelten Raums. Außerdem noch dreiundzwanzig Til-Nara-Welten. Wie viele Systeme sie unseren anderen Nachbarn abgenommen haben, ist noch unklar. Aber es werden einige sein. Der einzige Lichtblick ist, dass sie ausnahmslos über zerbombte, zerstörte Welten herrschen werden. Mit einer verzweifelten, wütenden Bevölkerung, die ihnen jeden Tag aufs Neue zusetzen wird. Ohne Industrie, ohne Infrastruktur, ohne intakte Verteidigungsanlagen. Die Ruul werden genauso wie wir Zeit brauchen, um ihre Errungenschaften zu konsolidieren. Sie herrschen jetzt praktisch über einen Schutthaufen.«
    So sehr Nogujama auch versuchte, den Silberstreif am Horizont zu sehen, Alan spürte bei jedem Wort, dass der Admiral nur versuchte, sich selbst davon zu überzeugen, dass die Menschheit besser dastand, als es der Fall war.
    »Wo ist Rachel?«, fragte Alan, um dieses deprimierende Thema zu wechseln.
    Nogujama nickte in Richtung der Ruine hinter ihnen. »Im Lazarett. Kümmert sich um ihr Team.«
    »Was davon noch übrig ist.« Im selben Moment, als er die Worte aussprach, biss er sich selbst auf die Zunge.
    Großartig, Alan. Wirklich großartig. Immer reden und dann erst denken. Das hat dir ja in der Vergangenheit immer so gut durchs Leben geholfen.
    »Wo wir gerade vom Team reden …« Nogujama knöpfte sich die Uniformjacke auf, kramte in den Innentaschen lautstark herum und förderte schließlich zwei Schriftstücke zutage. Beide übergab er Alan, der sie nur verständnislos ansah.
    »Ein Deal ist ein Deal«, erklärte Nogujama mit einem seiner seltenen Lächeln. »Ihre Begnadigung und ihre Entlassungsurkunde aus den Streitkräften. Ihre Forderungen wurden buchstabengetreu erfüllt und das Konto mit ihren nachgezahlten Bezügen steht zu Ihrer
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