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Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition)

Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition)
Autoren: Aimee Agresti
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zurückgeblieben zu sein. »Hey, ich bin Connor. Wie geht’s?«, sagte er zu Lance und Dante, während er ihnen die Hand schüttelte. »Und Haven, schön, dich wiederzusehen. Ich meine, dich dieses Mal wirklich sehen zu können.« Er deutete auf sein Auge.
    »Hey, das hat sich ja schnell erholt. Ich bin froh, dass es so gut verheilt ist.«
    »Dank meiner Freunde beim Evanston General.«
    »Du bist also der Pokertyp mit dem kaputten Auge«, murmelte Lance und schob sich die Brille hoch. Es hörte sich fast an wie ein Selbstgespräch. Und dann schaute er mich an, als hätte ich ihm eine lebenswichtige Information vorenthalten.
    »Der bin ich. Also, hallo Chicago. Dann will ich euch mal alles zeigen.« Connor bedeutete uns ihm zu folgen und ging dann einen schmalen Flur entlang, in dem ausgefranste Karten des alten New Orleans und Schwarzweißfotos von Männern hingen, die als Könige verkleidet waren, außerdem Aufnahmen der Stadt bei Nacht und abstrakte Interpretationen der bourbonischen Lilie.
    »Der ist aber … ich weiß auch nicht, ziemlich kräftig für jemanden, der sich beim Basketball eine reinhauen lässt«, flüsterte Lance mir zu, der meinen Koffer schob.
    »Ach?«, sagte ich, weil ich nicht so recht wusste, worauf er hinauswollte. Und dann: »Oooh.« Bei dem Gedanken, dass hier gerade Lance’ Beschützerinstinkt durchkam, musste ich ein Grinsen unterdrücken.
    Dante war auch nicht sehr hilfreich. »Du hast ja gar nicht erwähnt, wie süß der ist«, flüsterte er mir zu, bevor er einen Zahn zulegte, um mit Connor Schritt zu halten.
    »Es musste nicht genäht werden, sah aber ziemlich übel aus«, versuchte ich Lance mit sachlicher Stimme zu beschwichtigen.
    »Gut«, bemerkte er. »Oder, ich meine … du weißt schon.« Er ließ die Hand auf meinem Rücken ruhen, als wir weitergingen.
    Unterwegs warf ich einen Blick durch die offenen Türen, an denen wir vorbeikamen – hier eine Küche, da ein Essraum – wir waren aber viel zu schnell, als dass ich viele Details hätte ausmachen können. Connors beschwingter Schritt ließ ihn irgendwie so freundlich erscheinen, er hatte etwas Beruhigendes an sich. »Also, ich bin hier so eine Art Betreuer und Mitbewohner in Personalunion. Ich sorge dafür, dass alles reibungslos läuft, beantworte eure Fragen und passe auf, dass auch alle nach den Regeln spielen, solche Sachen eben«, erklärte er. »Ich gehe auf die Tulane. Die solltet ihr euch unbedingt mal anschauen, wenn ihr schon hier seid – eine tolle Uni. Und ihr hättet immer noch Zeit, euch zu bewerben. Ihr seid doch im letzten Jahr, oder?«
    »Wir haben unseren Abschluss gerade gemacht.«
    »Ach, klar, das wusste ich ja. Also, nur damit ihr Bescheid wisst: Wo auch immer ihr studieren werdet, diese Unterkunft ist purer Luxus – so sieht das in den Uniwohnheimen nicht aus.« Er lachte und bog um eine Ecke. Hier hingen Straßenschilder aus Plastik an den Türen. »Dieses Haus gehört einem reichen Mäzen, der es uns für Veranstaltungen, die Besuche potenzieller Studenten und so weiter überlässt. Okay …« Er blieb vor einer Tür mit der Aufschrift DECATUR STREET stehen und warf einen Blick auf sein Klemmbrett. »Lance und Dante, das hier ist euer Reich. Richtet euch erst einmal ein. Unsere Neujahrs- und Willkommensparty findet heute Abend um acht statt. Falls ihr als Gruppe gehen wollt – wir brechen hier um halb acht auf.« Er klopfte Lance auf den Rücken. »Viel Spaß. Und Haven, dein Quartier ist da den Gang runter. Gib mal her, das übernehme ich schon.« Er griff nach meiner Schultertasche und dem Koffer, den Lance geschoben hatte, und marschierte pfeifend voran.
    »Diese Südstaatler, muss man sie nicht einfach lieben?« Dante zuckte mit den Achseln, um die Sache als belanglos abzutun, so als würde er die Spannungen zwischen Lance und mir bemerken. Er schob sich an Lance vorbei ins Zimmer.
    »Ich geh dann mal auspacken«, verkündete dieser. Er küsste mich auf die Wange und folgte Dante, während ich weitereilte. Connor war vor einer Tür stehen geblieben, auf deren Schild TCHOUPITOULAS stand. Ich kannte den Namen aus meinem Reiseführer, hatte aber eigentlich gehofft, ihn nie aussprechen zu müssen. Connor öffnete die Tür.
    »Rein aus Neugier …« Ich deutete auf das Schild.
    Er lächelte. »Das T ist stumm.«
    »Gut zu wissen, danke.«
    Der Raum erinnerte an ein Puppenhaus: Er war auberginenfarben gestrichen, und durch ein hohes, schmales Fenster blickte man auf den Innenhof. Ein langer,
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