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Der Ruf des Abendvogels Roman

Titel: Der Ruf des Abendvogels Roman
Autoren: Elizabeth Haran
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ist.«
    »Lottie, ist ... Ethan zufällig da?«
    »Nein, meine Liebe. Er war kurz hier, ist aber schon wieder fort.«
    Tara wusste nicht, was sie denken sollte. Ethan war dort gewesen ... Kurz entschlossen bat sie: »Lottie, könntest du mir sagen, ob Ethan ... Maddy liebt?«
    »Was um Himmels willen hat dich denn auf diese Idee gebracht?«
    Tara stieß erleichtert den Atem aus. »Ich muss ihn unbedingtfinden, Lottie. Weißt du vielleicht, wo er sein könnte?« Tara war sicher, dass Lottie es wissen würde, wenn Ethan und Maddy mehr als Freunde waren. Jetzt war es also fast sicher, dass Maddy gelogen hatte.
    »Nein, das weiß ich nicht. Er geht manchmal zum See, um nachzudenken, und er schien mir in sehr nachdenklicher Stimmung zu sein.«
    »Zum Lake Eyre?«
    »Ja. Er hat einen besonderen Ort dort draußen.«
    »Danke, Lottie. Ende!«
    Tara kam im Reitdress ins Esszimmer marschiert und verkündete, sie werde zum Lake Eyre reiten.
    »Lake Eyre?«, fragte Victoria verständnislos. »Aber warum denn, um Himmels willen?«
    »Das kann ich dir jetzt nicht erklären, Tante Victoria. Aber ich muss dorthin.«
    »Warte noch, Tara«, erwiderte Victoria. »Du bist dir hoffentlich darüber im Klaren, dass es bald dunkel wird und dass der See Tausende von Quadratmeilen groß ist?«
    Tara schien überrascht, als habe sie noch gar nicht darüber nachgedacht. »Ich muss Ethan finden, und Lottie sagte, er wäre vielleicht dort. Anscheinend reitet er immer hin, wenn er nachdenken will ...«
    Victoria war aufgefallen, wie bedrückt Ethan wirkte, als er am vergangenen Abend aufgebrochen war. »Dann nimm Nugget mit – ich möchte nicht, dass du dich verirrst.«
    Tara nickte. »Macht euch keine Sorgen, wenn es länger dauert.« Sie küsste Victoria, ihre Mutter, Jack und Hannah.
    »Ich glaube, mein Weihnachtswunsch geht in Erfüllung«, sagte Jack mit breitem Grinsen, und die Frauen sahen sich verwundert an.
    »Ich weiß, wo wir Ethan finden«, meinte Nugget, als sie sich Lake Eyre näherten. Sie waren sehr schnell geritten, um den See vor Sonnenuntergang zu erreichen. Inzwischen war es kaumnoch hell genug, um die Formen und Linien der Landschaft zu erkennen. Der Wind trug Musik zu ihnen herüber.
    »Der Kokata-Clan feiert ein Corroboree-Fest«, sagte Nugget und deutete nach Süden, wo sie in mehreren hundert Metern Entfernung den Schein mehrerer Feuer und Umrisse von Gestalten sehen konnten, die zu der Musik tanzten. Die klagenden Töne des Didjeridoo hallten über die weiten Salzflächen des Sees und verliehen der Musik etwas Übernatürliches. Tara war, als betrete sie eine Szene, die vor Millionen von Jahren spielte. Die Spiritualität der Landschaft war fast mit Händen zu greifen.
    Am Rande der Salzfläche stiegen Tara und Nugget ab und gingen zu Fuß auf die Sanddünen zu. Tara trat auf die harte, krustige Oberfläche, blickte hinaus über den See und versuchte sich vorzustellen, überall sei Wasser. Sie lächelte, als ihr einfiel, dass sie hier hatte schwimmen lernen wollen. Nugget zeigte ihr eine Stelle, die weich wie Treibsand war, und ermahnte sie zur Vorsicht.
    Als sie sich den Sanddünen näherten, konnten sie den Schein eines kleinen Lagerfeuers erkennen.
    Nugget blieb stehen. »Dort drüben Ethans besonderer Platz.«
    Tara war plötzlich nervös. »Wie können wir sicher sein, dass er es auch wirklich ist?«
    Nugget war ganz sicher und lächelte über Tara. Er spürte ihre Nervosität. »Sie gehen, Missus. Ich bleibe hier. Wenn Sie nicht zurückkommen ...«
    »In Ordnung, Nugget.« Sie führte ihr Pferd am Zügel hin zu dem Feuer und dem Mann, von dem sie jetzt wusste, dass sie ihn liebte.
    Das Schnauben ihres Pferdes sagte Ethan, dass jemand kam. Er stand auf, als er sie sehen konnte.
    »Tara! Was machst du denn hier?«
    »Ich ...« Tara fehlten plötzlich die Worte. »Ich habe heute Nachmittag mein rotes Kleid zerrissen im Schrank gefunden«, sagte sie schließlich.
    »Was?«
    Taras Kehle war wie ausgetrocknet, und sie fühlte sich sehr unsicher. »Ich glaube, dass es Maddy war, die die Buggyreifen zerfetzt hat.«
    Ethan war bekannt, dass Maddy eifersüchtig werden konnte, aber er hatte nicht gewusst, dass sie auch bösartig sein konnte.
    Tara spürte, dass er nicht wusste, was er denken sollte. »Gestern Abend hat sie mir erzählt, ihr beide würdet Pläne für eine gemeinsame Zukunft machen.«
    Jetzt war Ethan sichtlich verwirrt. »Mir hat sie gesagt, du gingest nach Irland, um Riordan zu heiraten ...« Tara schüttelte
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