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Der Ring von Ikribu

Titel: Der Ring von Ikribu
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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einer Bewegung.
    Wie ein Mann holten die anwesenden Krieger erstaunt Luft.
    Der Betrunkene knurrte, schwankte und fing sich. Dann heulte er wild. »Ah, du kannst also damit umgehen, eh? Dann brauch ich ja nicht länger nur herumzuspielen!«
    »Bei Tarims Blut!« fluchte Sonja, die nun endlich ihren Grimm zeigte. »Nimm dein Schwert und …«
    Zu spät – der vom Trunk angespornte Held sah rot. Aus Scham und falschem Ehrgefühl war er bereit zu töten. Er stieß die Klinge vor, um seiner Gegnerin den Bauch von unten nach oben aufzuschlitzen.
    Sonja sprang seitwärts, parierte, setzte zum Scheinangriff an und erwiderte jeden Hieb mit zweien. Das machte den Mann nur noch wütender. Sein Blut kochte, Schweiß glitzerte auf seinem Gesicht, und er schien schnell zu ernüchtern. Plötzlich stieß er vor, und Sonja, die nur eine Schwertlänge in der überfüllten Schenke entfernt war, verteidigte sich nun ernsthaft.
    Stahl klirrte auf Stahl, während die beiden sich im Kreis bewegten. Aufgeregte Zurufe erklangen aus der Menge, aber Sonja achtete nicht auf sie. Sie konnte sich keine Ablenkung leisten. Dieser verdammte besoffene Hund! Musste sie ihn wirklich einer ‚solchen Nichtigkeit wegen töten? Wenn irgend möglich würde sie es vermeiden …
    Sein nächster Hieb änderte ihren Entschluss. Er hatte sie rückwärts gegen einen Tisch gedrängt, als er einen Hocker nahm und auf sie schleuderte. Da sie sich ducken musste, um ihm auszuweichen, entging ihr die Chance, seinen nächsten Stoß zu parieren und nur ihre Geschmeidigkeit und Flinkheit bewahrte sie davor, ihre Seite aufgeschlitzt zu bekommen. Gerade noch rechtzeitig fing sie seinen nächsten Hieb mit ihrer Klinge ab. Doch der Kerl war nun wahnsinnig vor Scham, dass eine Frau ihn besiegen könnte, und so stürmte er „brüllend, das Schwert in Richtung ihres Kopfes schwingend, auf sie ein.
    Sonja fluchte und parierte mit aller Kraft. Nun hatte sie genug – und ihr Kampfinstinkt beherrschte sie voll und ganz.
    Plötzlich sah der Betrunkene sich von blitzschnellen Schlägen, die er kaum abwehren konnte, zurückgedrängt. Er fluchte wild, als Sonja ihn gegen eine Wand zwängte. Stahl sprühte Funken. Sonja schlug seine Schwertspitze zu Boden. Einen Augenblick hielt sie ihn so, sein Schwert unter ihrem gefangen.
    »Mitra!« fluchte sie. »Hast du jetzt endlich genug, du besoffenes Schwein? Gib auf!«
    Sie starrte in seine wütenden Augen. Sein Gesicht war abgespannt, seine Miene verstört. Schweiß tropfte ihm von Haar und Schnurrbart und glitzerte auf Stirn und Wangen. Er entblößte die Zähne zu einer Grimasse und keuchte:
    »Ich … geb … auf …«
    Sonja entspannte sich, wich schnell zurück und beobachtete ihn, um sicherzugehen, dass er sie nicht täuschen wollte. Die Menge stieß Pfiffe und Begeisterungsrufe aus. Sonja wartete noch kurz, dann erst drehte sie sich um, um zu ihrem Tisch zurückzukehren – und der Bursche schwang das Schwert, um sie in den Rücken zu treffen.
    Da wirbelte Sonja herum und stach ihm die Klinge ins Herz. Tot sackte er zu Boden.
    »Ihr Götter!« hauchte Allas, doch so still war es in der Schankstube, dass alle es hörten. »Ihr seid mit dem Schwert so gut wie ich!«
    Sonja kämpfte gegen ein unpassendes Lachen an. Schwer atmend wandte sie sich der Menge zu, und ihr Blick wanderte von einem Gesicht zum anderen, eine Herausforderung erwartend.
    Doch keine kam. Keiner, der Zeuge dieses Kampfes gewesen war, hatte das Bedürfnis, sich mit dieser Frau anzulegen oder ihr das Recht abzusprechen, ein Schwert tragen zu dürfen. Einige klatschten sogar.
    Langsam kehrte Sonja an ihren Tisch zurück, hob ihren Krug und rief fluchend, als sie ihn leer fand, nach Izak, damit er ihn neu fülle. Der Wirt brachte ihr hastig einen neuen und wich zurück. Diesmal nahm er sich nicht die Zeit, ihre Figur mit bewundernden Blicken zu bedenken. Und falls er es flüchtig vorgehabt hatte, sich den angerichteten Schaden in seiner Schankstube von ihr bezahlen zu lassen, gab er den Gedanken schnell auf.
    Allas, der seine Fassung wieder gefunden hatte, wandte sich erneut der Menge zu, um soviel Gewinn wie nur möglich aus der Tatsache zu ziehen, dass diese Rote Sonja von Hyrkanien Lord Olins Söldnertruppe angehörte. Doch ehe er den Mund zu öffnen vermochte, kam ein Mann herbei, gewichtig, aber mit kräftigen Muskeln, einem üppigen blonden Bart, und eher wie ein Dorfältester aussehend, denn ein Schwertkämpfer. Er bedachte Sonja mit einem strahlenden Lächeln
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